Lake Mburo Nationalpark – küssende Impalas und eine grausame Zebra-Geschichte
Kann nach Gorillas, Schimpansen, Nashörnern, Löwen, Nilpferden, Giraffen und Leoparden noch etwas Tierisches vor die Linse laufen, das uns vom Sitz haut? Tatsächlich hat der Lake Mburo Nationalpark noch neue Motive in petto. Bisher haben wir keine Zebras gesehen. Diese kommen in Uganda nur in exponierten Gebieten vor. Der Lake Mburo Nationalpark ist so einer. Und hier sind sie so dermaßen nah, näher hatte ich sie noch nicht vor der Linse.
Leider sehen wir auch eine dramatische Szene. Ein Zebra liegt unter einem Dornenstrauch. Ist es krank oder gebärend? William versucht uns zu beruhigen: Die Zebramutter bringe bestimmt nur ihr Junges zur Welt. Ich habe noch keiner Zebrageburt beigewohnt – aber das wird auch keine mehr. Das sieht eher wie ein Todeskampf aus. Die Bewohner des nächsten Dorfes kommen, ihre Hunde voraus. William verscheucht die Hunde. Aber wir können nichts tun außer die Ranger zu verständigen. Das macht William dann auch, doch die sind nicht zuständig. Denn die Stelle befindet sich noch knapp außerhalb des Nationalparks.
Knutschende Impalas und krasse Hörner
Im Lake Mburo Nationalpark sehen wir jede Menge Impalas, sogar sich küssende. Außerdem einen Buschbock, einen Wasserbock, einen Geier und Warzenschweine. Wir versuchen den Sonnenuntergang am Lake Mburo zu genießen. Das gelingt nicht wirklich, meine Gedanken kreisen um das Zebra. Als wir zurückfahren, brennt gefühlt der halbe Nationalpark. Die Ranger haben absichtlich beträchtliche Abschnitte angezündet. Der Sinn dahinter: Die Trockenzeit steht vor der Haustür. Durch die Brandrodung könne frisches Gras eventuell früher wachsen, wenn es während der trockenen Monate doch mal einen Tag mit Regentropfen gibt. Bis dahin verhungern Tiere wie dieses Zebra (siehe Foto).
Am nächsten Tag spazieren wir in Begleitung eines Rangers zu Fuß durch den Lake Mburo Nationalpark. Wir kommen sehr nah an Zebras und an Ankole-Rinder mit den imposanten Geweihen heran. Die Grenzen des Parks verlaufen in der Regel ohne Zaun, weswegen die Ankole-Rinder der Viehzüchter schon mal zu Grenzgängern mutieren. Eigentlich krass, dass wir herumlatschen dürfen, obwohl hier angeblich eine zweistellige Anzahl an Leoparden beheimatet ist. Dieses Impala (Foto) hingegen wurde wohl eher vom Leopard gefressen. Der Jäger könne sogar noch ganz in der Nähe sein, beispielsweise in einem Gebüsch verborgen, erklärt der Ranger. Aber er sei ja offenkundig satt und würde uns daher nicht angreifen. Ich bin mir nicht sicher, ob er uns auf den Arm nehmen will.
Als wir den Lake Mburo in Richtung Äquator und Entebbe verlassen, passieren wir das Dornengebüsch. Das Zebra ist tot, ohne Hinterteil, mit freigelegten Gedärmen. Ein grausames Abschlussbild von der Tierwelt Ugandas(, das ich uns erspare).
Alle Bilder unterliegen dem Urheberrecht (C) Michael Stauner und dürfen nicht ohne Genehmigung des Fotografen verwendet werden.
Bürgerreporter:in:Michael S. aus Neusäß |
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