Blutiger Nachmittag!!!

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Es gibt nur spärliche sonnige Momente in dieser feuchtkühlen Woche, die wollen genutzt sein. Ich streife durch die Schmutterwiesen, an einigen Stellen wird erstmals gemäht. "Früher war mehr Lametta", würde Loriot bei der Begutachtung des Artenreichtums der Flora sagen. In meiner Jugend gab es hier üppige Wogen von zartviolettem Wiesenschaumkraut, gelben Schlüsselblumen für den kostenlosen Muttertagsstrauß und die wundervollen goldkugeligen Trollblumen. Aber auch heute bin ich überrascht von der Farbpalette links und rechts des kleinen Grabens. Und mit einem Mal sehe ich mehrere Quadratmeter voller Kindheitserinnerungen: dunkelrote "Blutströpfchen" mit ihren hübschen kleinen Kelchen und den fein behaarten Stielen. Wie kleine Helikopter brummen ebenso dicht behaarte, schwergewichtige Hummeln zwischen den Stängeln herum, hängen kopfüber an den wackligen Kelchen, um an die verlockende Nahrung zu kommen. Eine ganze Zeitlang beobachte und fotografiere ich diese kleine Welt. Zuhause lese ich, daß die Blumen eigentlich "Bach-Nelkenwurz" heißen, aber das hört sich langweilig nach Kochgewürz an, da bleiben wir doch lieber beim romantisch gruseligen "Blutströpfchen"!

Bürgerreporter:in:

Helmut Weinl aus Neusäß

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