Bahnunterführung ohne Fußgängersicherung
Schulweg gefährlicher als vorher?
Nach 9-monatiger Sperrung und Umbau wurde am 22. April die Landrat-Dr.-Frey-Straße zwischen Remboldstraße und Alpenstraße im Bereich der Bahnunterführung wieder für den Verkehr freigegeben. Dabei wurde der Gehweg von der östlichen auf die westliche Seite verlegt, um den neuen Bahnsteigzugang an den Gehweg anzuschließen. Zusätzlich wurde die Kreuzung an der Remboldstraße/Pallerstraße umgebaut, um den Weg für die Schüler zum Schulzentrum nach mehrfachen Aussagen der Stadt, „sicherer“ zu gestalten.
Wie sieht es nun tatsächlich mit der Sicherheit der Fußgänger aus? Die bisherige Leitplanke als Abgrenzung des Gehwegs im Tunnelbereich gegenüber der verengten Fahrbahn vermittelte mir als Fußgänger immer ein Gefühl der Sicherheit gegenüber Fahrzeugen mit überhöhter Geschwindigkeit oder Ausweichmanövern an der Engstelle. Auch die Schüler waren bisher gegen unbeabsichtigtes Verlassen des Gehsteigs an der Engstelle geschützt.
Gehweg ohne Fußgängersicherung
Nach dem Umbau ist der neue Gehweg mit seiner Breite von 1,60 m um 25 cm breiter als der ursprüngliche Gehweg. Es fehlt aber jegliche bauliche Abgrenzung zur Fahrbahn. Gleichzeitig mündet nun der neue Bahnsteigausgang seitlich in den Gehweg an der Engstelle der Straße. Es gibt keinerlei Sicherungsmaßnahmen, die verhindern würden, dass Schüler beabsichtigt oder unbeabsichtigt auf die Fahrbahn gelangen. Außer eines etwas erhöhten Bordsteins (ca. 12 cm) gibt es auch keine Sicherung gegenüber Fahrzeugen, die aus unterschiedlichsten Gründen an der Engstelle den Bordstein überfahren könnten.
Eine mögliche Lösung zur Fußgängersicherung wären Poller am Gehwegrand, wie sie z.B. in der Bahnunterführung an der Hindenburgstraße in Westheim installiert sind (siehe Bild). Die Poller würden neben ihrer Schutzwirkung auch optisch zur Verengung der Fahrbahn beitragen und somit Autofahrer zur Reduzierung der Geschwindigkeit veranlassen.
Sicherheitsbedenken bezüglich der jetzt umgesetzten Lösung wurden mehrfach erfolglos an Stadträte herangetragen. Bei einer Nachfrage zur Sicherheit von Fußgängern in der Bahnunterführung bei der Bürgerversammlung für Alt-Neusäß am 25.10.23 wurde vom Stadtbaumeister Herrn Nübel angemerkt, dass der neue Gehweg mit 1,60 m breiter als zuvor gestaltet werde. „Wir behalten die Stelle jedoch im Blick. Sollte das nicht ausreichen, können wir Absperrpoller zwischen Fußweg und Fahrbahn aufstellen.“
Wollen wir hoffen, dass es nicht erst zu einem Personenschaden kommen muss, bevor entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden.
Fahrradstraße wäre am besten für Schulwegsicherheit
Die beste Maßnahme für die Schulwegsicherheit wäre sicherlich eine Sperrung dieser Straße für den PKW Verkehr, wie sie mehrfach angeregt wurde, aber immer im Stadtrat abgelehnt wurde. Dabei hat die 9-monatige Sperrung der Straße gezeigt, dass dies möglich wäre. Zähflüssiger Verkehr in der Hauptstraße war wohl eher auf mehrfache Sperrungen des Tunnels der Entlastungsstraße oder die längere Sperrung der Remboldstraße in diesem Zeitraum zurückzuführen.
Ergänzung, 12.5.2024
Mit dem Spatenstich zum neuen Feuerwehrhaus wurde nun der neue Fußweg im Bereich der Baustelleneinfahrt ohne weitere Sicherungsmaßnahmen gesperrt. Es ist nun eine weitere „ungesicherte“ Querung kurz vor bzw. nach der Engstelle für Fußgänger und Schüler erforderlich.
Bürgerreporter:in:Dietmar Kuhlmann aus Neusäß | |
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