Rund 25 Millionen Fahrzeuge gezählt

Die Entlastungsstraße Neusäß ist zehn Jahre alt geworden. Am 18. Dezember 1999 wurde sie offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Gebaut wurde die rund drei Kilometer lange Strecke, um die Hauptstraße in Alt-Neusäß zu entlasten. Damit sollte der Durchgangsverkehr aus dem Ortsinneren gezogen und um den Ortsteil herumgeführt werden. Denn in den 90er Jahren war das Verkehrsaufkommen in der Hauptstraße auf etwa 20 000 Autos täglich gestiegen. Dies bedeutete für die Anwohner eine enorme Belastung.
Bis der Spatenstich zur neuen Straße im Oktober 1997 erfolgen konnte war es jedoch ein langer Weg. Bereits 1968 wurde eine Entlastungsstraße, mit der Alt-Neusäß umfahren werden kann, als überaus wichtige Planung angesehen, um den zunehmenden Verkehr aufnehmen zu können. In den Flächennutzungsplan wird diese Straße 1975 zum ersten Mal aufgenommen. Im Flächennutzungsplan festgeschrieben wird sie 1990. Nach Verhandlungen mit der Stadt Augsburg, über deren Gebiet die Strecke führen sollte, unterzeichneten 1993 der damalige Bürgermeister von Neusäß, Dr. Manfred Nozar, und Dr. Peter Menacher, ehemaliger Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, einen entsprechenden Vertrag.

Nachdem der Bebauungsplan im September 1995 stand, ging es an den Grunderwerb von privaten Flächen, die für die Umsetzung der Entlastungsstraße notwendig waren. Diese Verhandlungen wurden jedoch vorerst auf Eis gelegt, weil es nicht nur Befürworter der Entlastungsstraße gab. So wurde ein Aktionskreis gegründet, der die Einleitung eines Bürgerbegehrens vorantrieb, bei dem die Neusässer selbst über den Bau der geplanten Straße abstimmen konnten. Denn einige befürchteten, dass das Konzept nicht den erwünschten Erfolg bringen würde. Außerdem wurde der Bedarf an Grünflächen für den Bau kritisiert. Knapp 51 Prozent der Einwohner beteiligten sich schließlich an dem Bürgerbegehren, rund 68 Prozent von ihnen stimmten für den Bau der Entlastungsstraße.

Die Kosten beliefen sich insgesamt auf etwa 34 Millionen DM. Die Straße beginnt auf Höhe der St. Thomas-Morus-Kirche, verläuft weiter nördlich des Nibelungenviertels, schwenkt dann Richtung Süden und endet schließlich im Kobelweg in Augsburg. Zu ihr gehören ein 452 Meter langer Tunnel, drei Brücken und zwei Unterführungen. Mittlerweile haben rund 25 Millionen Fahrzeuge die Straße genutzt. Eine Radarmessanlage zählt sie täglich. Waren es im Jahr nach der Eröffnung durchschnittlich rund 5000 Autos pro Tag, so ist die Zahl mittlerweile auf über 8000 gestiegen. Insgesamt hat sich gezeigt, dass der Berufsverkehr und Personen, die zur Autobahn gelangen wollen, diese Straße nutzen, sodass das Ziel, die Hauptstraße zu entlasten, erreicht werden konnte. Des Weiteren konnte der Verkehr im Ortsteil Täfertingen laut Radarmessungen halbiert werden.

Ein weiterer wichtiger Punkt im Zusammenhang mit der Entlastungsstraße war der Anschluss an die Nord-Süd-Spange 2001 sowie der Anschluss an die A8. Dabei bedeutet der Anschluss an die Autobahn auch aus gewerblicher Sicht einen Vorteil, der Neusäß als Wirtschaftsstandort aufwertet.

Bürgerreporter:in:

Stadt Neusäß aus Neusäß

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