Neusäß bleibt in Bewegung
Mit ihrem traditionellen Neujahrsempfang hat die Stadt Neusäß das Jahr 2010 begrüßt. Zahlreiche Bürger, Stadträte, politische Vertreter der Nachbargemeinden und des Landkreises kamen in der Stadthalle zusammen und erhielten einen Rückblick darauf, was sich im vergangen Jahr in Neusäß ereignet und bewegt hat.
„Und wir haben einiges bewegt“, freute sich Bürgermeister Hansjörg Durz in seiner Ansprache. Als bestimmendes Thema im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres sah er die Stadtmitteentwicklung an. Viele Vorschläge für die Umgestaltung des Neusässer Ortskernes waren im Rahmen eines Ideenwettbewerbs zusammengekommen, aus dem das Architekturbüro Kehrbaum als Sieger hervorging. Die Meinungen und Anregungen der Bevölkerung wurden im Anschluss in einer umfassenden Beteiligung der Öffentlichkeit gesammelt. Neuigkeiten, was die Gespräche mit den Grundstückseigentümern um das Rathaus betrifft, gab es ebenfalls. So konnte sich die Stadt mit dem Eigentümer des Postgebäudes einigen. „Der Notarvertrag ist bereits unterzeichnet“, teilte Hansjörg Durz mit. Welche Verwendung das Gebäude in Zukunft findet, steht noch nicht fest.
Beim Thema Konjunkturpaket II, das der Sanierung der Schule bei St. Ägidius zu Gute kam, spendeten die Gäste der damit verbundenen Flexibilität und raschen Reaktion der Stadt Neusäß, um an diese Fördergelder heranzukommen, Applaus. Denn Voraussetzung für eine solche Förderung war, die gesamte Sanierung sofort zu planen und den ersten Bauabschnitt 2009 noch umzusetzen, damit die Konjunktur angekurbelt wird.
Weniger erfreuliches hatte Hansjörg Durz bei den Geburtenraten zu berichten. Erblickten hier Anfang der 90er Jahre noch etwa 250 Kinder das Licht der Welt, so waren es 2009 nur 124. „Das wirkt sich natürlich auf unsere Einrichtungen, unsere Kindergärten und Schulen aus.“ Eine dezentrale Struktur nach dem Motto „kurze Beine, kurze Wege“ soll aber beibehalten werden. Erfreulich ist hingegen, dass jedes Kind in Neusäß einen Kindergartenplatz bekommt, informierte Durz. Eine Aussage, die prompt mit einem lauten Aufschrei quittiert wurde, der für viele Lacher sorgte. Denn bei dem „Störenfried“ handelte es sich um ein Baby, das sich scheinbar instinktiv diesen Moment ausgesucht hatte, um auf sich aufmerksam zu machen.
Entgegen der rückläufigen Geburten hatte Neusäß aber noch nie so viele Kinder in Betreuung, sodass die Einrichtung von Kinderkrippen eine wichtige Maßnahme ist, um den Bedarf zu decken. „Wir haben also insgesamt deutlich weniger Kinder, aber immer mehr, die betreut werden. Das ist ein gesellschaftlicher Trend, dem wir begegnen müssen“, erläuterte Hansjörg Durz.
Als „aktuell bedeutendste gewerbliche Entwicklung“ für Neusäß bezeichnete er das Güterverkehrszentrum, an dem die Städte Augsburg und Gersthofen mitbeteiligt sind. Ein Förderantrag für den Umschlagbahnhof Straße/Schiene ist eingereicht, mit dem Bau soll 2011 begonnen werden. Darüber hinaus ist ein neues Gewerbegebiet, das an die Entlastungsstraße und Nord-Süd-Spange grenzt, geplant. Da mehrere Unternehmen nach zusätzlichen Flächen angefragt haben, „ist es zwingend erforderlich, ein neues Gewerbegebiet zu entwickeln“.
Mit Blick auf die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise sagte Durz, dass diese auch in Neusäß zu spüren sind. „Da wir aber finanziell sehr stabil und gesund sind“ können die Investitionstätigkeiten auch 2010 sehr hoch gehalten werden.
Ein großer Dank ging an die Ehrenamtlichen und an alle, die sich für die Stadt und ihre Bürger eingesetzt haben.
Bürgerreporter:in:Stadt Neusäß aus Neusäß |
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