KiWi-Thriller lässt radikale Islamgegner und Dschihadisten aufeinander los

"Radikal" von Yassin Musharbash ist ein spannender Politthriller, der einen bedrohlich realistischen Blick auf die Zukunft wirft. | Foto: Cover von Kiepenheuer & Witsch
  • "Radikal" von Yassin Musharbash ist ein spannender Politthriller, der einen bedrohlich realistischen Blick auf die Zukunft wirft.
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Yassin Musharbash hat mit „Radikal“ einen brisanten Thriller zu einem aktuellen Thema geschrieben. Er beschreibt ein Szenario, wie es wirklich sein oder in absehbarer Zukunft sein könnte. Die Ausbreitung und Verankerung des Islam in Deutschland, radikale Gegner und mächtige Männer, die Strippen ziehen. Was das Buch aus dem Verlag „Kiepenheuer & Witsch“ (KiWi) - jetzt als Taschenbuch erschienen – so authentisch macht: Wie selbstverständlich werden Namen von realen Attentätern wie Mohammed Atta in die Geschichte eingebunden. Aber nicht irgendwie am Rande, sondern mit persönlichen Bezug zum Protagonisten.

Darum geht es in „Radikal“: Der Bundestagsabgeordnete Lufti Latif ist Islamisten zu gemäßigt, bemüht sich, die Religionen in Deutschland politisch sanft in Einklang zu bringen. Terrorexperte und Protagonist Samuel Sonntag recherchiert in al-Qaida-Foren und versucht, das militante islamophobe „Kommando Karl Martell“ zu unterwandern. Er verliebt sich dabei in die palästinensische Studentin Sumaya al-Shami, die für Latif arbeitet, gerät aber mit ihrem Bruder Fadi aneinander. Neben Politikern, BKA, Verfassungsschutz, radikalen Islamhassern und Dschihadisten bekommt das Taschenbuch durch die Figur eines Schülers, der Sprengstoff herstellt und vor allem durch die Medienkomponente rund um die Redakteure des „Globus“ weitere interessante Perspektiven hinzu.

Yassin Musharbash hat Arabistik und Polologie studiert, schreibt für Spiegel Online über Terrorismus und die radikalen Umwälzungen in der arabischen Welt und hat bereits ein Buch über al-Qaida verfasst. Sein Wissen lässt er gezielt in „Radikal“ einfließen. Der Leser fragt sich nur: Was davon ist noch Fiktion, was bereits Realität? Auf rund 400 Seiten hat Musharbash einen beängstigenden und spannenden Plot entwickelt, der tief ins radikale Milieu zweier Seiten eintaucht. Nur zum Ende hin löst er die Knoten beinahe zu schnell auf. Allerdings nicht vollständig, sodass noch Spielraum für eine Fortsetzung besteht, die direkt an „Radikal“ anknüpfen kann.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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