Faules Gas hoch effizient - Gutachten bescheinigt Kläranlage hohen Wirkungsgrad

Die Kläranlage in Hirblingen.

Rund fünf Millionen Kubikmeter Abwasser fließen der Kläranlage in Hirblingen pro Jahr zu. Diese gilt es aufzubereiten und zu reinigen. Um diese Arbeit reibungslos zu verrichten, benötigt die Kläranlage circa 1,64 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr. Wie effizient die Kläranlage des Abwasserzweckverbands Schmuttertal arbeitet, zeigte ein Energiegutachten in der letzten Sitzung des Abwasserzweckverbandes auf. Erstellt wurde das Gutachten, das der Freistaat Bayern gefördert hat, von ATM Abwassertechnik aus Braunschweig. Dieses bescheinigt der Anlage hinsichtlich des Energiemanagements einen guten Zustand.

Ausschlaggebend hierfür ist der hohe Grad an Eigenversorgung hinsichtlich der benötigten Elektrizität. Dieser liegt aktuell bei 57 %. Die Energie hierfür liefert das Klärgas, das in einem sogenannten Faulturm entsteht. Dieses Gas fließt vollständig in die beiden vorhandenen Blockheizkraftwerke. Die übrige Energie, die man noch benötigt, wird zugekauft. Die Wärme, die beim Betrieb des Blockheizkraftwerkes entsteht, deckt den Bedarf an Wärme der Anlage zu 100 %.

Aufgrund des bereits vorhandenen guten Energiemanagements sieht das Gutachten nur geringe Verbesserungsvorschläge vor. Hier sind vor allem die noch vorhandenen Reserven zu nennen, die der Faulturm besitzt. So käme eine Co-Vergärung mit beispielsweise Mähgut in Frage. Dieses Mähgut könnte bei der Pflege der kommunalen Grünanlagen gewonnen werden. Im Vorfeld gilt es jedoch unter anderem die Frage zu klären, ob der dadurch wachsende Abfall an Klärschlamm, der dann in dem Faulturm anfällt, nicht zu groß wird, um rentabel wirtschaften zu können. Außerdem müsste zuerst eine Annahme- und Aufnahmestation für das anzuliefernde Material geschaffen werden. Ob diese Investitionen sich unterm Strich rechnen, muss zunächst noch geprüft werden.

Info: Der Abwasserzweckverband Schmuttertal (AZS) setzt sich aus Aystetten, Diedorf, Gessertshausen und Neusäß mit ihrem gesamten Stadtgebiet sowie Gablingen mit dem Ortsteil Holzhausen, Gersthofen mit den Stadtteilen Batzenhofen, Edenbergen, Hirblingen und Rettenbergen sowie Stadtbergen mit dem Stadtteil Deuringen zusammen. Der AZS behandelt das häusliche Abwasser von rund 45.000 Einwohnern und die anfallenden ge-werblichen Abwässer des Einzugsgebietes.

Bürgerreporter:in:

Stadt Neusäß aus Neusäß

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