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Dimensionen des Mauerfalls

Wie kam es zum Mauerfall und zur deutschen Wiedervereinigung? Dieser Frage ging Prof. Dr. Andreas Wirsching im Neusässer Stadthallenfoyer mit seinem Vortrag zu 20 Jahre Deutsche Wiedervereinigung nach. „Drei große Dimensionen“ nannte der Dozent hierzu, der an der Universität Augsburg einen Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte inne hat. Dabei handelt es sich um die globale, die nationaldemokratische sowie die personale Dimension. „Die globale Dimension erschließt sich aus der Wirtschaftskrise der späten 70er und frühen 80er Jahre“, erzählte Andreas Wirsching. Damals wurde eine neue Epoche in der Wirtschaftsgeschichte eingeläutet, die von neuen Technologien wie zum Beispiel in der Mikroelektronik angetrieben wurde. Hierzu kam die nationaldemokratische Dimension, die sich unter anderem in den Wunsch nach Freiheit und Anschluss an Westeuropa gründet. Die personale Dimension wurde von Michail Gorbatschow, dem damaligen Präsidenten der Sowjetunion, maßgeblich bestimmt, der von der Breschnew-Doktrin abrückte und ein „Auf-tauen“ des Ostblockes forderte.

„Eine Vielzahl von Faktoren führten zum 9. November 89“, beschrieb Andreas Wirsching den Mauerfall, wobei die von ihm aufgezeigten Dimensionen auch in der folgenden Zeit bis zum Tag der deutschen Einheit am 3. Oktober 1990 „wiederkehren“. 20 Jahre sind seit diesem Tag vergangen, wobei es eine Polarisierung in Bezug auf die Wiedervereinigung in der Ostbevölkerung gebe. Hier sind laut Wirsching die Verlierer und Gewinner der Einheit, Jung und Alt, Männer und Frauen sowie die Menschen, die ihre politische Freiheit erhalten woll-ten und Menschen, welche die politischen Verhältnisse der DDR verklären, zu nennen.

Organisiert hatte den Vortrag die Stadt Neusäß mit dem Partnerschaftsverein Markkleeberg/Neusäß und dem Kulturkreis Neusäß. Für die musikalische Umrahmung sorgten Ursu-la Schütt und Ruth Goral.

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