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Den Wirtschaftsstandort Neusäß stärken – Spatenstich für das neue Gewerbegebiet Nördlich der Entlastungsstraße

  • Bürgermeister Hansjörg Durz, Mitlieder des Stadtrats, der Stadtverwaltung und der beteiligten Baufirmen beim Spatenstich.
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Mit dem Spatenstich beginnen heute, Montag 18. März 2013, die Erschließungsarbeiten zum neuen Neusässer Gewerbegebiet Nördlich der Entlastungsstraße. Damit erschließt die Stadt Neusäß nach 20 Jahren (Täfertingen Nord 1992/93) wieder ein Gewerbegebiet auf städtischer Flur.

Auf rund 11 Hektar Fläche entstehen bis Ende Oktober dieses Jahres neue Gewerbeflächen. „Der heutige Tag ist von großer Bedeutung für Neusäß als Wirtschafts- und Gewerbestandort“, sagt 1. Bürgermeister Hansjörg Durz. Immer wieder erhielt die Stadtverwaltung Anfragen von bereits in Neusäß ansässigen Firmen, die sich gerne vergrößern wollten bzw. mussten, da sie an ihre räumlichen Grenzen gestoßen waren. Ebenso gab es Anfragen von Firmen und Gewerbetreibenden, die sich gerne neu am Standort Neusäß niederlassen wollen. „Leider konnten wir diesen Anfragen kein adäquates Angebot unterbreiten“, erklärt Durz. Dies soll sich nun mit dem neuen Gewerbegebiet ändern. Die ersten örtlichen Unternehmen haben bereits Interesse an Grundstücken angemeldet und die Gespräche sind laut Durz auf einem guten Weg. „Damit können wir Neusässer Betriebe hoffentlich langfristig am Standort Neusäß halten und wichtige Arbeitsplätze sichern.“

Für den Standort des neuen Gewerbegebietes spricht die sehr gute Infrastruktur. So liegt das Areal an der Entlastungsstraße und an der Nord-Süd-Spange sowie in der Nähe des Autobahnanschlusses A 8. Außerdem besteht ein ausreichend großer Abstand zur Wohnbebauung. Im neuen Gewerbegebiet ist kein Einzelhandel vorgesehen, dieser soll weiter zentral in der Stadt konzentriert bleiben.

Einen besonderen Dank für die Realisierung des Gewerbegebietes sprach Durz allen Beteiligten aus. Den Grundstückseigentümern, welche die Flächen zur Verfügung gestellt hatten, den Stadträten für die konstruktive Zusammenarbeit, den Mitarbeitern der Stadtverwaltung sowie den beteiligten Firmen und Planern.

Die Kosten für die Erschließung des Gewerbegebietes belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro. Das erfahrene Ingenieurbüro Mayr aus Aichach und bekannte Unternehmen aus der Region wie die Carl Heuchel GmbH aus Nördlingen und die Richard Schulz Tiefbau GmbH & Co. KG aus Neuburg werden in den kommenden Monaten die notwendigen Arbeiten ausführen. Dazu gehören unter anderem der Straßen- und Kanalbau. Los geht es direkt mit dem Straßenbau. Für die Erschließung des Gewerbegebiets werden 850 Meter Erschließungsstraßen mit einer Fläche von 9.350m² errichtet. Die Erschließungsstraße wird an die Nord-Süd-Spange mit einer Linksabbiegespur angebunden. Für den Straßenbau werden 22.600m³ Boden bewegt. Die Baukosten belaufen sich in diesem Bereich auf rund 929.000 Euro. Hinzu kommen rund 58.000 Euro für Straßenbeleuchtung. 18 Straßenlampen mit
energiesparender LED-Technik sollen den richtigen Weg leuchten. Für die Stromversorgung werden von der LEW Verteilernetz GmbH zwei neue Trafostationen mit bis zu 630 kVA im Gewerbegebiet errichtet.

Mit dem Kanalbau wird Anfang April begonnen. 1440 Meter Kanal gilt es zu bauen. Und da Neusäß schon leidvolle Erfahrungen mit Starkregen gemacht hat, ist auch dies in den Pla-nungen berücksichtigt. So hält ein Stauraumkanal von 347 Metern Länge bei Starkregen bis zu 872m³ Mischwasser zurück. Der Abfluss wird durch ein neues Drosselbauwerk auf max. 300l/s geregelt. Für die Verlegung der Kanäle werden 26.000m³ Boden bewegt. Die Baukosten belaufen sich auf rund 1.065.000 Euro.

Und da in der heutigen Zeit die Firmen nicht auf ein leistungsstarkes Internet verzichten können erschließt die LEW TelNet GmbH das Gewerbegebiet mit Glasfasertechnik für eine zukunftssichere und schnelle Datenübertragung. Die Wasser- und Gasversorgung im Gewerbegebiet stellen die Stadtwerke Augsburg sicher.

Kurze Chronologie des Gewerbegebietes Nördlich der Entlastungsstraße

· Nachdem das letzte Gewerbegebiet Täfertingen Nord 1992/93 entwickelt und er-schlossen wurde, wurde im Rahmen einer Strukturuntersuchung geprüft, welche Entwicklungsmöglichkeiten für neue Gewerbegebiete bestehen.
· Nachdem verschiedene Standorte für ein neues Gewerbegebiet untersucht worden waren, konzentrierte man sich schließlich auf das Gebiet nördlich der Entlastung-straße.
· Beginn der erforderlichen Änderung des Flächennutzungsplanes am 01.07.2004; Abschluss der Änderung des Flächennutzungsplanes am 01.10.2008.
· Information der Grundstückseigentümer des Areals und Vorstellung der Planungen am 26.11.2008.
· Beginn der Verhandlungen für das Umlegungsverfahren im März 2010.
· Das Planungsbüro Eberhard von Angerer aus München und die Landschaftsarchi-tekten Vogl + Kloyer aus Weilheim erarbeiten den Bebauungsplan Nr. 116.
· Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Nr. 116 am 27.07.2010, Rechtskraft des Bebauungsplanes am 04.10.2012.
· Einleitung des Umlegungsverfahrens nach etwa zweijährigen Verhandlungen mit den Grundstückseigentümern am 31.10.2012
· Bekanntgabe der Unanfechtbarkeit des Umlegungsplans am 03.04.2013.
· Spatenstich zur Erschließung des neuen Gewerbegebietes am 18.03.2013

  • Bürgermeister Hansjörg Durz, Mitlieder des Stadtrats, der Stadtverwaltung und der beteiligten Baufirmen beim Spatenstich.
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  • Bürgermeister Hansjörg Durz begrüßt die Gäste.
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  • Gut beschirmt: Die Rede zum Spatenstich für das neue Gewerbegebiet Nördlich der Entlastungsstraße findet bei strömenden Regen statt.
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1 Kommentar

Es ist einfach nur fürchterlich, wie wir unsere Landschaft verschandeln und ständig neue Gewerbegebiete aus dem Boden stampfen mit dem Argument, dass die Firmen sonst keine Ansiedelungsfläche haben. Ohne mich in die Stadtpolitik von Neusäß zu stark einmischen zu wollen, aber liebe Kollegen, wie lange soll das um den Speckgürtel von Augsburg - also in den Stadtgemeinden des Landeskreises Augsburg (Stadtbergen, Neusäß, Gersthofen, Bobingen, Königsbrunn) - noch funktionieren mit der ständigen weiteren Gewerbegebiet-Ausweisung?

Lasst uns doch endlich mal vernünftig über pro & contra solcher Versiegelungspolitik diskutieren und dann eine wirklich nachhaltige gemeindliche Gewerbestandortpolitik definieren.

Solange wir mit unserer Großstadtnähe und unseren Schleuderpreisen bei hochwertigen Grundstücken (woanders wurde dies mal als Filetstücke bezeichnet) ständig Unternehmen aus dem flachen Land anlocken, nur damit sie hier sind, obwohl sie auch dort sein könnten, solange brauchen wir uns nicht wundern, wenn die Kreisumlage höher werden muss, damit wir dort - im flachen Land - die stillzulegenden Schulen, die Straßen- und Radwege und vieles Mehr finanzieren, was nicht mehr effizient ausgelastet wird.

Dieser Wettbewerb macht unsere Heimat kaputt. Viel zu wenig wird über Revitalisierung von bereits versiegelten Gewerbe- und Siedlungsgebieten nachgedacht. Viel zu wenige Anreize gibt es hierzu. Hier müssen wir mehr tun.

Hallo, aufgewacht: unsere Bevölkerung wächst doch nicht mehr! Aber das Rad, das wir drehen wollen, das soll scheinbar ständig größer werden!?! Wie soll das dauerhaft funktionieren.

Dr. Markus Brem, Kreisrat, Stadtrat in Gersthofen
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