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Änderung Flächennutzungsplan Neusäß
BUND Naturschutz kritisiert Vernichtung von Grün- und Freiflächen

  • Mitglieder der BUND Ortsgruppe Neusäß auf der Wiese, die für den neuen Wertstoffhof weichen soll (R. Braune, K.-H. Schwarze, D. Kuhlmann, H. Grönninger)
  • hochgeladen von Dietmar Kuhlmann

Die Ortsgruppe Neusäß/Aystetten des BUND Naturschutz hat in ihrer offiziellen Stellungnahme zur Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Neusäß ihre Kritik an den geplanten Maßnahmen und der intransparenten Vorgehensweise der Stadt deutlich gemacht.

Die neuen Flächenausweisungen auf dem Thaler Gelände, im Gewerbegebiet Nord und am Schulzentrum stehen im eklatanten Widerspruch zu den Zielen des erst im Jahr 2019 neu aufgestellten Flächennutzungsplans:

  • Sicherung von Grünzügen, 
  • Schutz von Frischluftschneisen und Kaltluftentstehungsgebieten, 
  • sowie Erhalt wertvoller landwirtschaftlicher Flächen. 

Angesichts der Klimakrise erachtet der BUND Naturschutz die Umsetzung dieser Ziele als dringend erforderlich und fordert einen dauerhaften Erhalt und nachhaltigen Umgang mit den jetzt noch vorhandenen Grün- und Freiflächen in Neusäß. Insbesondere die Grün- und Freiflächen rund um den Thaler See sollten als Naherholungsgebiet zwischen Alt-Neusäß und Täfertingen, sowie als Frischluftschneise erhalten bleiben. 

Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bedroht

Die Planänderungen betreffen nicht nur die angestrebte Modernisierung der Anlagen der Firma Thaler, sondern auch die Bereitstellung von Flächen für einen neuen Wertstoffhof der Stadt Neusäß und des Landkreises mit einer zusätzlichen Straßenanbindung durch das Gewerbegebiet Nord (Flächen 3 und 10 in beigefügter Skizze). Dadurch würde ein beträchtlicher Teil der geschützten Ausgleichsflächen mit Wald und landwirtschaftlichen Flächen vernichtet, die sich neben den Betriebsflächen der Firma Thaler auf dem sogenannten „Thaler Gelände“ befinden.

Der kleine Wald ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für verschiedene Tierarten, wie Feldhasen, Rebhühner, Fuchs und Dachs, die zwischen der Autobahn A8 im Norden und Neusäß im Süden auf den Feldern leben.

Bedauerlicherweise sind aus den öffentlichen Planungsunterlagen keine konkreten Informationen darüber ersichtlich, welche konkreten Flächen für die Bedürfnisse der Firma Thaler tatsächlich erforderlich sind und welche Flächen von der Stadt Neusäß für einen zukünftigen Wertstoffhof beansprucht werden sollen.

Der BUND Naturschutz unterstützt die Pläne der Firma Thaler zur verbesserten Rückgewinnung von Sand und Kies, fordert jedoch, den Eingriff in bestehende Ausgleichsflächen und landwirtschaftliche Flächen auf ein Minimum zu begrenzen. Aufgrund der fehlenden Informationen zu den genauen Flächenanforderungen lehnt der BUND Naturschutz aber vorerst die gesamte Planänderung ab.

Die Naturschutzgruppe spricht sich gegen die Errichtung eines Wertstoffhofs auf dem Thaler Gelände aus, da dort der Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten zerstört würde.


BUND Naturschutz fordert von der Stadt mehr Transparenz und eine öffentliche Diskussion der Pläne

Der BUND Naturschutz fordert die Stadt auf, im weiteren Verfahren für Transparenz zu sorgen und detaillierte Informationen über die konkreten Flächenanforderungen und Pläne einer öffentlichen Diskussion zugänglich zu machen. Eine solche öffentliche Erörterung würde nicht nur eine bessere Bewertung der geplanten Maßnahmen ermöglichen, sondern auch das Vertrauen der Bevölkerung in die politischen Entscheidungsprozesse stärken.

Weiterhin enthält der Planentwurf eine neue Kinderbetreuungseinrichtung am Schulzentrum, die auf einer öffentlichen Grünfläche mit einem Spiel- und Bolzplatz errichtet werden soll (Fläche 5 in beigefügter Skizze). Für den neuen Ausweichstandort des Spiel- und Bolzplatzes soll eine doppelt so große landwirtschaftlich genutzte Fläche umgewidmet werden (Fläche 2 in beigefügter Skizze). Als BUND Naturschutz empfehlen wir dringend, die Grünflächen beizubehalten und die neue Kinderbetreuungseinrichtung auf bereits im Flächennutzungsplan vorgesehenen benachbarten Bebauungsflächen zu planen und in das Gesamtkonzept für die zukünftige Gestaltung des Schulzentrums zu integrieren.

Bürgerbegehren zum Schutz der Grün- und Freiflächen in Neusäß

Die BUND Ortsgruppe wird den weiteren Änderungsprozess aufmerksam verfolgen und kritisch prüfen, ob die eingereichten Anregungen und Bedenken im weiteren Verfahren angemessen von der Stadt behandelt werden. Sollte sich der bisherige sorglose Umgang mit dem Thema Flächenverbrauch fortsetzen, wird sich der BUND Naturschutz für ein Bürgerbegehren zum Schutz der Grün- und Freiflächen in Neusäß einsetzen. Es liegt im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger, unsere wertvollen natürlichen Ressourcen zu bewahren und eine nachhaltige Entwicklung unserer Stadt zu fördern.

Weiterführende Informationen

Die ausführliche BUND Naturschutz Stellungnahme kann unter „News/Dokumente“ auf der Seite „stopn.de“ heruntergeladen werden.

In folgendem YouTube Video erläutern wir anschaulich die Problematik des Flächenverbrauchs in Neusäß.

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BUND Naturschutz, Ortsgruppe Neusäß/Aystetten: Link zur Homepage

  • Mitglieder der BUND Ortsgruppe Neusäß auf der Wiese, die für den neuen Wertstoffhof weichen soll (R. Braune, K.-H. Schwarze, D. Kuhlmann, H. Grönninger)
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  • Diskutierte Bauvorhaben im Norden von Alt-Neusäß. Im derzeitigen Änderungsverfahren des Flächennutzungsplans befinden sich die Flächen 2, 3, 5 und 10.
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  • Hinten links ist der Wald zu sehen, der als Erweiterungsfläche für Recycling weichen soll.
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  • Über dieses Grundstück im Gewerbegebiet soll die neue Ausfahrt aus dem Thaler Gelände erfolgen. Hierüber wird vermutlich auch der neue Wertstoffhof erschlossen.
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  • Diese Wiese ist ein wichtiges Verbindungsstück für viele Tiere zwischen dem Thalersee, dem Wald und den angrenzenden Feldern. Hier soll der neue Wertstoffhof entstehen.
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  • Hier soll die neue Straßenanbindung des Gewerbegebietes angelegt werden.
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  • Im Hintergrund soll ein neuer Kreisverkehr das Gewerbegebiet an die Entlastungsstraße zusätzlich anschließen.
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  • Diese Grünfläche mit Spiel- und Bolzplatz soll einer Kinderbetreuungseinrichtung weichen, obwohl die angrenzenden Felder alle für zukünftige Bebauung vorgesehen sind.
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1 Kommentar

Kommentar wurde am 12. Juli 2023 um 13:12 editiert

Ärgerlich oder Feige dass hier nicht mit offenen Karten gespielt wird ... die Bereitstellung von Flächen für einen neuen Wertstoffhof der Stadt Neusäß und des Landkreises mit einer zusätzlichen Straßenanbindung durch das Gewerbegebiet Nord.
Den Landverbrauch beklagen, mit dem Finger auf Andere zeigen und dann einen riesigen Kreisverkehr planen und bauen, damit die "Schulkinder" ihre Brotzeit beim Pizza Bob kaufen,- und die Straße gefahrlos überschreiten können.
Da wäre als Wirtschaftsförderung für die Gastronomie eine Ampel oder Brücke billiger. HG

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