Wird Neusäß Luftkurort?

Klaus Hager (rechts) Richard Greiner (links)
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All dies und noch mehr erfuhren etwas über 30 Zuhörer. Eingefunden hatten sich u.a. der 2. Bürgermeister Hansjörg Durz, die Stadträte Frau Schmid, Herr Hübner, Herr Kugelmann. Richard Greiner als Veranstalter stellte den Vortragenden Klaus Hager vor. Dieser ließ es sich nicht nehmen einig Thesen an die Wand zu nageln. Er ist wirklich Fachmann durch und durch, das spürten die Zuhörer sofort. Der sog. Wetterjournalismus vereinfache stark und mache so die Wetter- und Klimanachrichten für Otto Normalverbraucher verständlich. Ganz so einfach sei es nicht. Hager gab zu bedenken, daß nur 1/5 der Erde meteorologisch beobachtet würde. „Das sei zu wenig, um wirklich wetterfeste Voraussagen machen zu können. So würden die Pole und die Weltmeere recht schwach beobachtet. Aber gerade dort seien die Wetterküchen installiert.“

„Jedoch: Schreckensmeldungen verkaufen sich gut. Da suche man einen Schuldigen“ meinte er. Alles halb so schlimm? Nein, sicher nicht. „Es sei schon richtig, den Kohlendioxidaustoß zu reduzieren und nach alternativen Energien zu greifen. Erdöl und Gas seinen viel zu kostbar, um es zu verheizen,“ führte er weiter aus. „Der Motor des Wetters sei die Sonne. Sie beeinfluße mit ihrer Strahlung das Wetter auf der Erde. Das Wetter bestimmt das Klima und nicht umgekehrt,“ ließ er seine Zuhörer wissen.

Klaus Hager vergaß auch nicht den aufschlußreichen Blick in die Geschichte dieser unserer Erde. „So sei die Völkerwanderung ausgelöst worden wegen des kälteren Klimas. Heute würden Klimamodelle mit einem Mittelwert von etwas über dreißig Jahren gebildet. Zuverlässig seien solche Modelle, wenn sie 100 – 200 Jahre zurückblickten. Das beständige am Klima sei die Veränderung. Die Natur lebt! Ansonsten ähnele dieses Verfahren einem Neugeborenen zu sagen wie lange er leben würde, ließ er die Versammlung wissen. Schon vor 1.000 – 1.200 Jahren sei die Nordwest-Passage möglich gewesen.Wie groß oder klein das Ozonloch vor 100, 200 oder 300 Jahren gewesen sei, wisse niemand zu sagen. Aber nur die Kenntnis dessen ließen zuverlässige Aussagen zu.

Wichtig war Klaus Hager die Perspektive anhand der Grafik „Entwicklung“ zu vermitteln. Von 1780 bis 1880 sei die jährliche Durchschnitts-temperatur konstant gefallen, um 5.6 bis 6.6 Grad Celsius. Ab 1880 bis zum Jahre 2000 sei die jährliche Durchschnittstemperatur wieder gestiegen. Man schaue: im Jahr 2000 haben sie wieder den Wert von 1780 erreicht!

Hager vergaß auch nicht den Blick auf die Politik zu werfen. Es beruhe auf fehlender Durchsetzungkraft der Politik, nicht genügend in die Energieforschung zu investieren. So könne man einen Teil der Zinsen, die die Rücklagen der AKW’s für die Endlagerung abwürfen für solche Zwecke nutzen.

Das Resümee der Veranstaltung. Klimaschutz tut not. Jedoch könne man da nicht nur von einer Wahlperiode zur nächsten schauen. Vor allem sei Demagogie fehl am Platz.

Bürgerreporter:in:

Jürgen Dippe aus Neusäß

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