Schulhaussanierungen – mit Arbeiten gut in der Zeit
Schwache Fußabdrücke zeichnen sich im Staub ab. Rhythmisches Klopfen wandert durch die Gänge. Baumaterial stapelt sich an den Wänden. Direkt daneben ein Wasserballtor, das in der trockenen Umgebung etwas fehl am Platz wirkt. Doch das Schwimmbecken ein paar Meter führt keinen einzigen Tropfen Wasser. Lediglich ein paar Bauleitern ragen aus dem Becken bis an die Decke hoch und machen deutlich, dass hier momentan nicht geschwommen, sondern saniert wird.
Seit Beginn der Sommerferien wird in der Grundschule Steppach fleißig gearbeitet. Ein neues Dach, neue Fenster und eine neue Dämmung stehen im Mittelpunkt der energetischen Sanierung. Darüber hinaus wird eine energiesparendere Beleuchtung eingesetzt sowie eine neue Lüftungs- und Heizungsanlage installiert. Eine weitere Rolle spielt der Brandschutz. Neben neuen Brandschutztüren ist ein zweiter Rettungsweg über neue Brandschutzbalkone entstanden. Bisher gab es nur einen Fluchtweg über die Innentreppen. „Damit ist ein wesentlicher Beitrag zur Sicherheit in der Schule geleistet“, begründet Dietmar Krenz, Leiter des Bauamtes, die Maßnahme. Mit den Arbeiten „sind wir gut im Zeitplan“, freut er sich. Dennoch wird die Turn- und Schwimmhalle aufgrund der umfassenden Arbeiten bis zu den Ferien an Allerheiligen gesperrt bleiben. „Für die Zeit, in der die Turnhalle nicht nutzbar ist, gibt es ein gutes Arrangement mit anderen Schulen“, sagt Krenz über die Ausweichmöglichkeiten für den Sportunterricht.
Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich im Jahr 2009 auf rund zwei Millionen Euro. Die Sanierung der Grundschule Steppach wird in den nächsten Jahren fortgesetzt und insgesamt knapp fünf Millionen Euro in Anspruch nehmen. Der Freistaat Bayern schießt 1,9 Millionen Euro zu.
Fehlende Fenster und Türen zeichnen das ehemalige Hausmeisterhaus bei der Grundschule in Westheim aus. Dieses wird für eine Mittagsbetreuung umgebaut. „Wir hatten das Problem, dass wir die erforderliche Mittagsbetreuung im Schulhaus nicht mehr unterbringen konnten“, erzählt Bürgermeister Hansjörg Durz. Bis jetzt war eine Gruppe im Keller der Schule untergebracht, aber aufgrund zusätzlicher Anfragen für die Nachmittagsbetreuung waren diese Räumlichkeiten nicht mehr ausreichend. „Es gab Überlegungen, den Keller oder das Atrium umzubauen. Weil das aber zu aufwendig gewesen wäre, sind wir auf die Lösung mit dem ehemaligen Hausmeisterhaus gekommen“, verrät Durz. Außerdem ist ein barrierefreier Zugang vorgesehen. Die Arbeiten sollen bis Mitte/Ende November abgeschlossen sein. Die Kosten hierfür belaufen sich insgesamt auf 279 000 Euro. Von der Regierung Schwaben erhält die Stadt Neusäß 78 000 Euro als Förderung.
In der Eichenwaldschule wurden die WC-Anlagen des südlichen Baukörpers überholt. Außerdem haben die Umbauarbeiten von Klassenzimmern für den angeschlossenen Hort begonnen. Dieser kann mit Beginn des neuen Schuljahres auch wieder in Betrieb genommen werden, allerdings vorerst in Ausweichräumen, da die komplette Maßnahme über die Sommerferien hinaus Zeit in Anspruch nimmt. Für die Sanierungen sind 205 000 Euro veranschlagt.
Die Grundschule bei St. Ägidius, bzw. deren Dächer sind im Sommer in den Genuss des Konjunkturpakets II gekommen. Der Unterricht konnte auch hier wieder planmäßig beginnen, obwohl sich die Arbeiten über den Schulbeginn hinaus gestalten. Wesentliche Vorgabe bei der Vergabe der Gelder aus dem Konjunkturpaket II war die energetische Sanierung der zu fördernden Gebäude, sodass das Dach der Schule vollständig gedämmt werden musste. „Generell laufen aber alle unsere Schulsanierungen unter dem energetischen Gesichtspunkt“, informiert Durz und weist dabei auf die künftige erwartete Kostenersparnis hin. Bewirkt durch eine Minimierung des Heizenergiebedarfs.
Die Kosten für die Maßnahme sind mit 420 000 Euro angesetzt. Außerdem werden in den nächsten Jahren die WC-Anlagen überholt, die Fenster und Außentüren erneuert und die Fassaden gedämmt. Insgesamt werden damit, einschließlich Planungskosten, rund zwei Millionen Euro für die Sanierung der Grundschule St. Ägidius aufgewendet. Der Zuschuss beläuft sich auf knapp 1,7 Millionen Euro. „Die Maßnahme muss 2011 abgeschlossen und abgerechnet sein“, nennt Durz eine weitere Vorgabe des Konjunkturpakets II.
Insgesamt sind die Sanierungen an allen vier Schulen planmäßig verlaufen und auch bei den noch laufenden Arbeiten liegt man laut Krenz „gut in der Zeit“. Nur für das Lernen sind die Schüler jetzt wieder selbst zuständig.
Bürgerreporter:in:Stadt Neusäß aus Neusäß |
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