Neusässer Flitzer sucht Publikum - Das Auto von Sebastian Wiest macht Filmkarriere
Ein lilafarbener Benz spielt die Hauptrolle unter den Fahrzeugen im neuen Film von Marcus H. Rosenmüller. Nach „Wer früher stirbt, ist länger tot“ und „Schwere Jungs“ erobert der bayerische Regisseur mit der „besten“ Trilogie die kleinen Kinos des Freistaats. Auch wenn Sebastian Wiest kein bunter Hund ist – sein beiger Käfer mit der 24 ist stadtbekannt und macht Mercedes Konkurrenz. Zumindest in „Beste Gegend“, der seit 3. Januar in den Kinos läuft.
Der erste Teil „Beste Zeit“ erfüllte die Erwartungen. Deshalb kommt auch die Fortsetzung, die sich direkt ans offene Ende anschließt, in die bayerischen Lichtspielhäuser. In „Beste Gegend“ – dem Mittelstück der Trilogie – hat Sebastian Wiest einen Kurzauftritt. Sein fahrbarer Untersatz beschaffte Basti eine Komparsenrolle. Zwar ist sein Käfer Baujahr 1979 noch kein „Herbie“, darf aber trotzdem Filmruhm ernten. Nun ja, genau genommen steht er nur als Kulisse herum und trägt nichts zur Handlung bei. Dafür musste sich Bastis Käfer allerdings zusammen mit einer handvoll Karren bei einem speziellen Casting durchsetzen. Von der Möglichkeit erfahren hat der Neusässer über eine Anzeige in der Augsburger Allgemeinen. Worum es in dem Film überhaupt geht, ist schnell zusammengefasst: Die zwei Mädels Kati und Jo haben Abitur geschrieben und wollen um die Welt fahren, brechen aber ihre Reise ab, als Kati’s geliebter Opa erkrankt.
Basti selbst wird auch kurz über die Leinwand flimmern – als Schüler bei einer Abiparty. Passend, schließlich hat der 21-jährige Zivi gerade sein Abitur bestanden. Die Szene „Abifeier“ dauert ungefähr zwei oder drei Minuten. Gedreht wurde dafür allerdings zwei Nächte, „von hell bis hell“, wie es Alexander Hofmann beschreibt, der von Sebastian Wiest mitgenommen wurde. Die Band „Klärbeckenkongo“ hat gespielt, während die Akteure vor der Kamera mit Bier in der Hand tanzen mussten. Die Szene wurde permanent wiederholt und deswegen musste man ständig neues Bier holen und trinken, erklären die beiden. „Irgendwann habe ich nur noch so getan“, schmunzelt Basti, der eigentlich gerne ein Bier genießt. „Das antialkoholische Bier war ausschließlich für die Schauspieler“, fügt Alexander hinzu.
Grinsend erinnern sich die zwei Neusässer, wie das Dixieklo, welches mit Bier hätte gelöscht werden sollen, abgefackelt und geschmolzen ist – eine Szene, die augenscheinlich nicht perfekt geklappt hat. Damit das Tanzen authentisch aussah, wurden den Komparsen künstliche Schweißperlen „ins Gesicht gespritzt, bis es bappt hat“, berichtet Basti vom Dreh. Auf die abschließende Frage, ob die beiden denn Kontakt mit Rosenmüller oder den Hauptdarstellern hatten, antwortet Alexander: „Mit dem Regisseur haben wir noch eher als mit den Schauspielern geredet. Der ist wirklich cool!“
Bürgerreporter:in:Michael S. aus Neusäß |
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