myheimat.de setzt auf dieser Seite ggf. Cookies, um Ihren Besuch noch angenehmer zu gestalten. Mit der Nutzung der AMP-Seite stimmen Sie der Verwendung von notwendigen und funktionalen Cookies gemäß unserer Richtlinie zu. Sie befinden sich auf einer sogenannten AMP-Seite von myheimat.de, die für Mobilgeräte optimiert ist und möglicherweise nicht von unseren Servern, sondern direkt aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern, wie z.B. Google ausgeliefert wird. Bei Aufrufen aus dem Zwischenspeicher von Drittanbietern haben wir keinen Einfluss auf die Datenverarbeitung durch diese.

Weitere Informationen

Guanajuato – Erlebnisse in 2 Tagen

  • Dies ist keine Skulptur, sondern ein Straßenkünstler.
  • hochgeladen von Michael S.

Zwei Tage lang besuchen wir im März 2016 die Stadt Guanajuato, in der der gleichnamige mexikanische Bundesstaat verwaltet wird. Die Höhepunkte in der Minenstadt sind das Mumienmuseum, die Aussicht von El Pipila, der zum Museum umfunktionierte ehemalige Kornspeicher Alhóndiga de Granaditas, die Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera, die monumentale Universität, die zahlreichen Straßenkünstler sowie natürlich der Besuch einer Mine und des benachbarten Inquisitionsmuseums.

Stadtbummel durch bunte Gässchen, vorbei an vielen Skulpturen, Kirchen, Hundescheiße und der 1955 erbauten Universität, die allein durch die Höhenlage und ihre Optik Macht ausstrahlt. Dabei befindet sich am Ende dieser famosen Treppe nur das Verwaltungsgebäude der Uni, wird von Studenten höchstens mal für Zeremonien genutzt. Was gibt es hier nicht alles zu sehen und zu kosten! Direkt an einer stark befahrenen Kreuzung verkauft ein Straßenhändler klein geschnittene Stücke von etwas, das wie Holz aussieht. Könnte Käse sein. Ist aber entweder Mamey oder eine Agaven-Art.

Straßenkünstler lassen sich hier einiges einfallen: Hier verdienen sie ihren Lebensunterhalt nicht nur durch Musik - abends zieht eine Truppe Musikanten durch die Stadt, nachmittags verkaufen die an ihrer Kleidung aus der Zeit der Konquistadoren leicht zu erkennenden Burschen die Karten für das Spektakel. Daneben gibt es unzählige weitere Musiker, die vor allem abends in den Bars spielen. In Guanajuato sichern sich pfiffige Kerle mit aufwändiger Bemalung und opulenter Ausstattung ein gutes Auskommen, wie beispielsweise der Kartenspieler des Todes, der seinen Mitspielern ins Blatt schaut.

Wir besichtigen die Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera, genauer: das Herrenhaus mit seinen zahlreichen Schlafzimmern und den vielen Gärten.

El Pipila ragt hoch über Guanajuato. Die Legende, dass der Hüne mit einer Steinplatte auf dem Rücken den Kornspeicher für die Revolutionäre erstürmte, ist wohl ein Volksmythos. Trotzdem begegnet man el Pipila überall in der Stadt und von dort oben hat man eine tolle Aussicht. Wir futtern Churros und genießen den Sonnenuntergang.

Der Besuchermagnet in Guanajuato ist das Mumienmuseum mit 79 Mumien im Originalzustand. Sie wurden so im mineralhaltigen Boden gefunden, nicht konserviert. Unter anderem sind eine Chinesin, ein Franzose und eine unterernährte Schwangere im fünften Monat – das ungeborene Baby ist mit 20 Zentimetern die kleinste Mumie der Welt – zu sehen. Die Warteschlange am Eingang ist tagsüber mehrere Hundert Meter lang, da kommen wir lieber 15 Minuten vor Einlass und hören uns die Spoiler und Gags eines Verkäufers direkt am Eingang an. Irgendwie witzig, selbst wenn man gar kein Spanisch kann.

Alhóndiga de Granaditas: Der Kornspeicher wurde schon wenige Jahre nach Erbauung von den Revolutionären erobert – denn wer über die Nahrung verfügt, der herrscht. Doch der Triumph war nur von kurzer Dauer, wie wir innen erfahren. Die Revolutionäre Miguel Hidalgo, Ignacio Allende, Juan Aldama und José Mariano Jiménez wurden in vier verschiedenen Himmelsrichtungen aufgehängt. Respekt zollt man auch dem Freiheitskämpfer José Maria Morelos, der stets mit einem Piratenkopftuch dargestellt wird. Neben professionellen Wandmalereien, präkolumbischen Briefmarken und Ausstellungsstücken zur lokalen vorspanischen Kultur der Chupícuaro gibt es auch typische Kunst aus Guanajuato zu sehen. Nicht fehlen darf die Geschichte zum mexikanischen Unabhängkeitskrieg, der hier auch durch Zeichnungen von Kindern dargestellt wird.

In der Mine La Valenciana schleppten Minenarbeiter einst 14 Stunden pro Tag 65 Kilogramm schwere Säcke durch schmale Stollen nach oben, meist nur bei Kerzenlicht. Dafür kassierten sie einen Hungerlohn, wenn sie überhaupt Geld und nicht nur Essen bekamen. Als dann Bohrer eingesetzt wurden, sahen sie wegen des aufgewirbelten Staubes keinen Meter weit und ihre Lungen wurden übermäßig in Mitleidenschaft gezogen, sodass die Mineros Blut spuckten. Die Konsequenz dieser harten körperlichen Arbeit unter Ausbeutern: Selbst ihre Nachfahren sind noch verschuldet.

Im benachbarten Museo del Purgatorio y Santa Inquisición erfahren wir allerlei unschöne Foltermethoden und können einige davon sogar zur Demonstration im Ansatz ausprobieren bzw. bekommen (harmlos) veranschaulicht, wie die Gräueltat abgelaufen ist. Besonders viel Geld scheffelte übrigens der Kerkermeister, der 30% des Besitzes der Eingesperrten – meist Bauern, die den Zehnten nicht ablieferten – kassierte; die übrigen 70% gingen an die Kirche.

Zwischen der Mine La Valenciana und dem Museum Purgatorio liegt die opulente Kirche Templo de San Cayetano. Klar, dass sich der Klerus mit der Ausstattung nicht lumpen ließ, schließlich wurden nebenan beträchtliche Mengen Gold und Silber gefördert. Während eine Tonne geförderter Stein im weltweiten Durchschnitt angeblich nur zwei Gramm Edelmetall zu Tage bringt, sollen es in La Valenciana 110 Gramm gewesen sein, sodass in dieser Mine einst angeblich 75% des weltweiten Silbers gefördert wurde.

Typisches mexikanisches Essen in Guanajuato: Zum Frühstück gibt’s Obst und Chilaquiles – das sind frittierte Maistortillas mit Salsa und Käse - mit schwarzem Bohnenmus. Mittags futtern wir Gebäck. Nachmittags speisen wir die Comida de la Dia – das preiswerte Tagesmenü (ca. 3 Euro) in einem Imbiss mit Plastikstühlen und schmutzigen Tischdecken. Was es gibt? Eine Nudelsuppe, wahlweise ein paniertes Hühnchen bzw. Carne Asado, also gegrilltes Schweinefleisch, jeweils mit Pommes, als Getränk Guavenwasser und als Dessert ein kleinen Flan bzw. eine Kugel Nieve. Nieves sind aus Wasser gemachte Speiseeiskugeln, von der Konsistenz mit Schnee vergleichbar und geschmacklich meiner Meinung nach deutlich nach Paletas (Eis am Stiel) und Helados rangierend.

Chronologie meiner Mexiko-Reise 2016:
Etappe 1: Mexico City mit Teotihuacan
Etappe 2: Danza del Volador: El Tajin und Coatepec
Etappe 3: Xico: Mit der Machete durch den Bergnebelwald, Kaffee und ein Kleidermuseum
Etappe 4: Am Catemaco-See auf den Spuren von Apokalypto und Medicine Man
Etappe 5: Villahermosa: Olmeken, Nasenbären und Kakao
Etappe 6: Mundo Maya: Palenque, Calakmul und Uxmal

Reise-Bausteine Mexiko in Eigenregie:
* Guadalajara
* Mehr zum Verkehr in Mexiko mit Schwerpunkt auf Guadalajara
* Yucatan-Trip 2012

  • Dies ist keine Skulptur, sondern ein Straßenkünstler.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 1 / 48
  • El Pipila bei Tag
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 2 / 48
  • Chilaquiles zum Frühstück
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 3 / 48
  • Kartenspieler des Todes
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 4 / 48
  • Kein Käse, kein Holz - sondern Mamey oder Agave?
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 5 / 48
  • Street Art beim Mumienmuseum von Guanajuato
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 6 / 48
  • Alhóndiga de Granaditas - Kinder zeichnen den mexikanischen Unabhängigkeitskampf.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 7 / 48
  • Alhóndiga de Granaditas - Kinderzeichnung im Museum beweist: Homer Simpson war ein mexikanischer Revolutionär.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 8 / 48
  • Alhóndiga de Granaditas - präkolumbische Briefmarke
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 9 / 48
  • Alhóndiga de Granaditas - Chupícuaro-Kultur
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 10 / 48
  • Alhóndiga de Granaditas - Wandmalerei
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 11 / 48
  • Alhóndiga de Granaditas - Das Motiv "Adler packt Schlage" hat es auf die mexikanische Flagge geschafft.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 12 / 48
  • Guanajuato by Night
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 13 / 48
  • El Pipila bei Nacht
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 14 / 48
  • Aussicht auf Guanajuato
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 15 / 48
  • Guanajuato ist eine Minenstadt
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 16 / 48
  • Straßenlaternen vor einer Kirche in Guanajuato
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 17 / 48
  • Marichis genießen auch in Guanajuato einen guten Ruf.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 18 / 48
  • Don Quijote in Guanajuato
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 19 / 48
  • Wer an unserem Haus vorbeiläuft, wird von oben herab begrüßt / vertrieben.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 20 / 48
  • Diego Rivera wirbt samt Speisekarte in der Hand für ein Lokal in Guanajuato.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 21 / 48
  • Drei kleine Mexikaner
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 22 / 48
  • Impressionen aus Guanajuato (1)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 23 / 48
  • Impressionen aus Guanajuato (2)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 24 / 48
  • Impressionen aus Guanajuato (3)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 25 / 48
  • Impressionen aus Guanajuato (4)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 26 / 48
  • Impressionen aus Guanajuato (5)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 27 / 48
  • Impressionen aus Guanajuato (6)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 28 / 48
  • Guanajuato ist eine Kunststadt (1)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 29 / 48
  • Guanajuato ist eine Kunststadt (2)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 30 / 48
  • Guanajuato ist eine Kunststadt (3)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 31 / 48
  • Guanajuato ist eine Kunststadt (4)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 32 / 48
  • Guanajuato ist eine Kunststadt (5)
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 33 / 48
  • Kathedrale von Guanajuato
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 34 / 48
  • Teatro Juarez
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 35 / 48
  • Imposant: Das Verwaltungsgebäude der Universität von Guanajuato.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 36 / 48
  • Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 37 / 48
  • Bank in der Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 38 / 48
  • Schutzpatron in der Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera?
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 39 / 48
  • Römischer Garten in der Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 40 / 48
  • Mickey Mouse in der Ex-Hacienda San Gabriel de Barrera?
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 41 / 48
  • Im Ortsteil Valenciana hängen Schuhe an den Stromleitungen.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 42 / 48
  • Der Beitrag der Mine Valenciana zum Altar-Wettbewerb.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 43 / 48
  • In der Mine Valenciana
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 44 / 48
  • San Cayetano von außen
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 45 / 48
  • San Cayetano von innen
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 46 / 48
  • Toiletten im Museo del Purgatorio y la Santa Inquisición
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 47 / 48
  • In diesen Helm wurden Fliegen durch das Rohr eingefüllt, die dem Tragenden das Atmen massiv erschwerten.
  • hochgeladen von Michael S.
  • Bild 48 / 48

Weitere Beiträge zu den Themen

MuseumEl PipilaMexiko ReiseMexiko ReiseberichtMineReisebericht AmerikaStraßenkünstlerMexikoHaciendaMumienmuseumAlhóndiga de GranaditasMine La ValencianaGuanajuato

Kommentare

Beteiligen Sie sich!

Es gibt noch keine Kommentare. Um zu kommentieren, öffnen Sie den Artikel auf unserer Webseite.

Zur Webseite

Themen der Woche

KomödieschmutterparkverlosungenGewinnspielVerlosungStadthalle NeusäßNeusäßGewinnspieleFotografieFreizeitMusikkabarettSchwangau

Meistgelesene Beiträge