Emmi und Herr Willnowsky mit derbem Geschlechterhumor und vier Showacts im Parktheater

Die Schmidt Show vom Hamburger Kiez ist auf Tour quer durch Deutschland. Am Freitag und Samstag haben sie Station im Parktheater im Kurhaus Göggingen gemacht. Das halbe Programm stemmten die Moderatoren Emmi und Herr Willnowsky. Im Gepäck hatte das Rollen-Duo eine Verwandlungskünstlerin, ein Breakdance-Trio, einen Musik-Clown und einen grummelnden Kabarettisten.

Emmi zieht mit derben Sprüchen über die Dummheit ihres Ehemanns Herr Willnowsky vom Leder. Der Mann mit litauisch-moskauer Profil kontert in seiner eigenen Art mit Gehässigkeiten über Hässlichkeit seiner Frau. Beispiel gefällig: „Jeder hat das Recht, hässlich zu sein. Aber du missbrauchst es.“ Sogar ein bizarres Liebeslied singt das gut und gleichzeitig böse aufeinander abgestimmte Duo. Bei Zeilen wie „wie der Ku-Klux-Klan den Obama so lieb ich dich“ mutetet das Stück, bei dem Herr Willnowsky Klavier spielt, eher als Lied der Abneigung an.

Friedberg im Fokus
Am Freitag hatten sie sich nach Interaktion mit dem Publikum auf Friedberg eingeschossen. Unter anderem wurde die kleine Nachbarstadt mit dem Wittelsbacher Schloss in einer spöttischen Ode an eine Stadt durch den 08/15-Kakao gezogen. Schade nur, dass sich das Duo bei seinen Kaff-Zoten mangels Ortskenntnis ausgerechnet eine kleine Kreisstadt im Augsburger Umland ausgesucht hatte und keinen Weiler.

Dafür zündete der ein oder andere Witz, den Willnowsky zum Besten gab. Kurz und knackig: „Da sagt die Banane zum Vibrator: 'Was zitterst du so? Sie wird mich essen!'“ Doch Emmi und Herr Willnowsky waren keine Alleinunterhalter, sondern kündigten - sich dauernd ins Wort fallend – noch vier andere Showacts an.

Wolfgang Trepper poltert übers TV-Programm
Wolfgang Trepper machte den Anfang. Der Kabarettist redete sich in Rage über schlechtes Fernsehen. Er lästerte über den Musikantenstadl mit Andy Borg ab, bezeichnete Thomas Gottschalk als „Gelegenheitstranse“, schimpfte über TV-Köche und suchte Kandidaten für das „nächste perfekte Promi Dinner“. Einen richtigen Promi, der sich neben den „arbeitslosen Schauspielern aus den neuen Bundesländern“ für dieses Format hergeben könnte, hatte der Duisburger auch gefunden. Dieser hätte allerdings absagen müssen: „Lothar Matthäus ist im Krankenhaus. Er möchte die Geburt seiner nächsten Freundin miterleben.“

Haar-Verwandlungskünstlerin Roxanne war noch vor der Pause dran. Zu einer Reihe von Liedern bewegte die Stuttgarterin die Lippen und wackelte mit dem Hintern, während sie eine dazu passende Frisur aus dem Hut zauberte oder direkt aus ihrem langen braunen Haar zusammen band. Ihre Palette reichte von Bill Kaulitz von Tokio Hotel über Prinzessin Leia und dem Wookie Chewbacca aus Star Wars bis hin zu Heidi.

Nasenflöter und wirbelnde Al Capones
Mehr Applaus erntete Gabor Vorsteen. Zunächst runzelten viele Zuschauer im Publikum die Stirn, als der Ungar mit der wirren Frisur ganz banal Blockflöte spielte. Doch dann steigerte er sich. Erst trällerte er ein Liedchen auf zwei roten Flöten gleichzeitig, dann brachte er auch Töne mit dem Mundstück des Instruments an den Nasenlöchern heraus. Bis zu fünf Flöten ließ der Musik-Clown parallel erklingen. Zum Abschied gab es ein dreistimmiges „Time to say Goodbye“ - eine Flöte an den Lippen Mund, zwei an den Nasenlöchern.

Den Abschluss machte das Breakdance-Trio „Fette Moves“ aus Karlsruhe. Im Anzug und mit Hut auf dem Kopf zeigten sie ihre Performance, bei der verschiedene Breakdance-Elemente vorgeführt wurden. Würde Al Capone breakdancen, würde es so aussehen.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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