Cold Blood: Familiendrama mit Gangsteraction im Schnee

Frostig: Das DVD-Cover zum Genremix "Cold Blood". | Foto: Studiocanal
  • Frostig: Das DVD-Cover zum Genremix "Cold Blood".
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Regisseur Stefan Ruzowitzky hat für seinen Film „Die Fälscher“ den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film gewonnen. Mit „Cold Blood“ wagt er sich nun in den Mainstream mit Action, Gewalt und Sex. DVD und Blu-Ray von Studiocanal sind am 2. Mai 2013 erschienen.

Nach einem Casino-Überfall trennen sich Addison (Eric Bana) und seine Schwester Liza (Olivia Wilde) auf der Flucht durch das verschneite Michigan. Auf dem Weg zur kanadischen Grenze tötet Addison drei Menschen und befreit dabei eine Mutter mit zwei Kindern in einer Hütte von einem Alkoholiker. Derweil fährt Liza mit dem frisch aus der Haft entlassenen Boxer Jay (Charlie Hunnam) zu dessen Eltern Chet (Kris Kristoffersen) und Joan (Sissi Spacek) und verliebt sich dabei in ihn. Die Polizei um den Ortsheriff (Treat Williams) und seine Tochter Hanna (Kate Mara) jagen das Gangsterpärchen. Im abgelegenen Haus der Familie kommt es zum Showdown zwischen den drei Familien.

It's all about family

„Familie spielt im Film die wahrscheinlich wichtigste Rolle“, sagt Kris Kristoffersen im Making Of über den Film. Ruzowisky bestätigt darin: „Hier geht es auch vor allem um die Familie, aber in einer provokativen Art und Weise“. Während zwischen Jay und seinem Vater Funkstille herrscht, seit der Sohn inhaftiert wurde, leidet die Polizistin Hanna unter den Demütigungen ihres alten Herrn. Die Beziehung zwischen Addison und Liza ist nicht minder kompliziert – in einigen Szenen deutet sich sogar ein inzestuöses Verhältnis zwischen den beiden an. Die väterliche Gewalt, unter der die Geschwister als Kinder leiden mussten, spiegelt sich wiederum in einer Familie, die in einer abgelegenen Hütte vom brutalen Familienoberhaupt drangsaliert wird – bis Addison auftaucht und die Karten neu mischt.

Verfolgungsjagd auf Schneemobilen

Trotz der namhaften Schauspieler wirken die Dialoge bisweilen etwas verkrampft. Ein Beispiel: Bei der Einsatzbesprechung verbietet der Sheriff (Treat Williams) seiner Tochter Hanna (Kate Mara) mit einer fadenscheinigen Begründung, die Truppe bei der Jagd auf Addison und Liza zu begleiten. "Was passiert da draußen, wenn du zum Beispiel deinen Tampon wechseln musst?", fragt er sie in Anwesenheit der ausschließlich männlichen Kollegen. Die nicht gerade einfallsreiche Antwort kommt nach kurzem Zögern: "Dad, dann wechsle ich ihn!" Origineller sind da schon Verfolgungsjagden. Diese finden nämlich nicht standesgemäß im Auto statt, sondern mit Schneemobilen. Insgesamt ist den Machern des Genremix aus Drama und Thriller ein guter ordentlicher Film gelungen; ein Durchbruch ist „Cold Blood“ aber nicht.

Bürgerreporter:in:

Michael S. aus Neusäß

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