Akupunktur - So aktuell wie nie
Das uralte fernöstliche Heilverfahren erlangt auch in Deutschland eine immer größere Bedeutung. Seit große Studien die gute Wirkung der Akupunktur belegt haben (z.B. GERAC-Studie), werden die Kosten bestimmter Akupunkturbehandlungen sogar von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. So können entsprechend qualifizierte Ärzte die Akupunktur chronischer Kreuzschmerzen und Kniearthrosen seit Anfang 2007 als Kassenleistung durchführen.
Die Wirkungsweise der Akupunktur erscheint uns zunächst einmal recht fremdartig: Der gesamte Körper wird von 12 Energiebahnen – den Meridianen – durchströmt, welche bestimmten Organsystemen zugeordnet sind (z.B. Leber, Lunge, Herz…). Auf diesen Meridianen befinden sich die Akupunkturpunkte, welche durch Stimulation mit Nadeln oder durch Druck (Akupressur), den Fluss der Körperenergie beeinflussen können. Die lebenserhaltende Körperenergie (Qi) besteht aus den gegenpoligen Anteilen Yin- und Yang, welche möglichst miteinander im Gleichgewicht stehen. Die Energie (Qi) sollte ungehindert fließen können. Treten Störungen des Energieflusses wie Energiestauungen oder Energiemängel in den Meridianen auf, können verschiedenste Krankheiten entstehen (siehe unten).
Die Akupunktur hat zum Ziel, Störungen des Energieflusses zu beseitigen, den wichtigen Ausgleich von Yin und Yang zu erreichen und damit die Gesundheit wiederherzustellen.
Neben der oben beschriebenen uralten chinesischen Körperakupunktur, die sich überwiegend auf das System der Meridiane stützt, wurden im Laufe des 20. Jahrhunderts noch weitere Akupunkturverfahren entwickelt und verfeinert: Beispiele hierfür sind die Ohrakupunktur, Schädelakupunktur nach Yamamoto, koreanische Handakupunktur (Su Jok) und andere. Die verschiedenen Akupunkturformen lassen sich problemlos miteinander kombinieren. Eine geschickte Kombination kann die Wirksamkeit der Therapie sogar deutlich erhöhen.
Die Akupunktur wird im Regelfall mit speziellen Nadeln durchgeführt. Diese Nadeln sind hauchdünn und verfügen über einen besonderen (atraumatischen) Schliff, der Verletzungen des Gewebes weitgehend verhindert, da die Nadeln das Körpergewebe nicht durchschneiden, sondern lediglich auseinanderdrängen. Dass nur sterile Einmalnadeln verwendet werden sollten, ist selbstverständlich.
Doch auch bei Angst gegen Nadeln kann geholfen werden. Hier kann die Laserakupunktur zu Einsatz kommen, welche komplett schmerzfrei – ganz auf Nadeln verzichtet. Die Laserakupunktur ist gerade auch für Kinder sehr gut geeignet.
Richtig angewandt kann die Akupunktur eine große Anzahl von Funktionsstörungen / Krankheiten lindern oder beseitigen. Manche Patienten spüren bereits während der ersten Therapie ein starkes Gefühl der Entspannung und eine Beschwerdelinderung. Meist sind jedoch 4-5 Sitzungen im Abstand einer Woche notwendig, bis eine anhaltende Wirkung eintritt, wobei eine Therapie üblicherweise aus etwa 10–15 Sitzungen besteht. Natürlich geht jeder Akupunkturtherapie eine sorgfältige Untersuchung und Anamneseerhebung voraus.
Die Akupunktur muss nicht als eine isolierte Therapieform betrachtet werden. Im Gegenteil eignet sich die Akupunktur z.B. hervorragend zur Kombination mit schulmedizinischen The¬rapien. Die Verknüpfung von Akupunktur mit anderen Therapieformen führt häufig zu noch stärkerer Linderung der Beschwerden, schnellerer Genesung und geringerer Medikamenteneinnahme (z.B. Schmerzmittel). Und diese Vorteile müssen nicht durch zusätzliche Neben- und Wechselwirkungen erkauft werden.
Anwendungsbeispiele für Akupunktur:
- Schmerzerkrankungen: Migräne, Kopf¬schmerzen, Schmerz bei Gürtelrose, Koliken, Zahnschmerzen, Schmerzen nach Operationen…
- Bewegungsapparat: Nacken- und Wirbelsäulenbeschwerden, Arthrosen, Fibromyalgie, Karpaltunnelsyndrom, Sportverletzungen…
- Hauterkrankungen: Schuppenflechte, Akne, Neurodermitis…
- Allergien: Heuschnupfen (ganz aktuell !), Asthma, Pseudokrupp…
- HNO: Schwindel, chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen, Hörsturz/Tinnitus…
- Herz/Kreislauf: Blutdruckstörungen, Herzrhythmusstörungen…
- Magen-Darm: Durchfall, Verstopfung, Sodbrennen…
- Psyche: Depressionen, Erschöpfungszustände, Unruhe…
- Urologische Erkrankungen: Reizblase, Inkontinenz, Bettnässen…
- Weitere: Raucherentwöhnung, Schlafstörungen
Im Rahmen unserer hausärztlichen Vortragsreihe bieten wir Ihnen folgende Veranstaltung an:
„Einführung in die Akupunktur“
Veranstaltungsort: Lehrsaal im Rotkreuzhaus Neusäß, Daimlerstraße 5, 86356 Neusäß. Mittwoch, 18.April um 19.00 Uhr. Der Eintritt ist natürlich kostenlos.
Bürgerreporter:in:Ralph H. Bogenrieder aus Neusäß |
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