Adventsperle 12: Auf dass uns ein Licht aufgeht
Liebe Freundin, lieber Freund,
“Das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht ergriffen.” Stark dieses Wort am Anfang des Johannesevangeliums. Natürlich geht es um das Kind in der Krippe. Die Menschen an Weihnachten werden angesprochen. Haben sie wirklich nicht verstanden?
“Lichtscheues Gesindel!” So fing in meiner Jugendzeit einmal ein Pfarrer sein Heiligabendpredigt an - eine bewußte Verfremdung der Bibel, doch alle blieben trotz dieser harschen Anrede. Er wollte die Menschen “hinters Licht” führen, so dass ihnen ein Licht aufging. Doch hatten sie verstanden? “Ergriffen” sie wirklich mit Leib und Seele diese Weihnachtsbotschaft?
Geht die Temperatur der Sonne nur ein paar wenige Grade zurück, dann ist es vorbei mit dem Leben hier auf Erden. Das Leben auf der Erde würde erstarren. Der ganz andere ist Gott: “Das Licht scheint in der Finsternis.” Licht und Liebe, Freiheit und Hoffnung, Vergebung, Hoffnung und Zukunft - so die strahlende Botschaft Gottes.
Ich selber, liebe Freundin, lieber Freunde, lebe oft dazwischen, zwischen Licht und Finsternis. Oft erlebe ich das Leben nicht lila oder rosa - wie mein Großvater zu sagen pflegte, sondern grau in grau. Jetzt erwarten wir eine fröhlich stimmendes Ereignis: Gott kommt auf Erde, auf dass Friede werde. Unser Blickwinkel verwandelt sich. Wir werden erleuchtet. Wir haben eine gute Zukunft im Lichte unseres Herrn. Und schon ist klar, was wir zu tun haben als “Erleuchtete”. Ganz kurz sagt es Jesus in der Bergpredigt: “Ihr seid das Licht der Welt!” Doch was heißt das? Ich will nicht möglichst rauspressen aus anderen Menschen. Gewinnmaxiemrung auf Kosten der anderen liegt mir fern. Mir geht es nicht um mein berufliches Fortkommen. Mich mit ausgefahrenen Ellenbogen nach vorne boxen, mein Vergnügen auf Kosten der anderen und der Umwelt, das Vergessen der Weltprobleme, demgegenüber aufgeben und allein an mich selber denken nach dem Motto “Nach mir die Sintflut” - darauf kann ich getrost verzichten, denn ich glaube, ich vertraue auf Gottes gute und freudige Botschaft für mich und jeden Menschen. Ganz konsequent setze ich mich für Frieden und Versöhnung ein. Aus Feinden müssen Menschen und aus Menschen müssen Freunde werden. Feindbilder und Angst muß weg. Wir brauchen mehr Vertrauen und mehr Menschlichkeit.
Was auch kommen mag, ich weiß mich im Licht der Weihnacht geborgen. Oder wie es ein thailändisches Gedicht sagt: “Wende Dein Gesicht immer der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter Dich!” In diesem Sinne eine besinnliche Zeit der Erwartung auf das Licht der Welt und mögen Sie von guten Mächten wunderbar geborgen Ihr Lieben führen. Und seien Sie mal ein Lichtblick für andere. Es würde mich freuen.
Ihr Pfarrer Markus C. Maiwald aus Meitingen
Bürgerreporter:in:Markus Christian Maiwald aus Augsburg |
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