TV-Sender VOX verunglimpft Jäger

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Sendung „hundkatzemaus“ mit fragwürdigem Beitrag / DJV ruft zu Protest auf

djv Berlin - „350.000 Jäger töten jährlich 40.000 Hunde und 350.000 Katzen – mit fatalen Folgen für Tiere und ihre Besitzer“, so ähnlich wird die VOX-Sendung „hundkatzemaus“ am 31. März 2012 eröffnet (hier gehts zur Sendung). Gefolgt von nachgestellten Szenen, die zeigen sollen, wie grausam Jäger zu Werke gehen: Angeblich erschießen sie tagtäglich geliebte Haustiere vor den Augen ihrer Besitzer. Der Deutsche Jagdschutzverband (DJV) protestiert gegen diese Art von Stimmungsmache. Von Verfehlungen Einzelner auf die gesamte Jägerschaft zu schließen, ist unseriös und diffamierend. Die genannten Zahlen entbehren jeglicher Grundlage und werden als „Schätzungen von Tierschützern“ deklariert.

Die Realität sieht anders aus: Der „Gegenstand Haustier“ wird regelmäßig zur Ferienzeit einfach in der Natur entsorgt, Tierheime platzen aus allen Nähten. Eine entsprechende Hochrechnung von Tierschutzverbänden zeigt: Deutschlandweit gibt es inzwischen über zwei Millionen verwilderte Katzen. Diese Tatsachen werden im Bericht komplett ignoriert. Ebenso wie die Bedrohung heimischer Arten durch streunende Hunde und Katzen. Dabei wäre es ein Leichtes für die VOX-Redaktion gewesen, die entsprechenden Fakten zu recherchieren. Bereits 2002 hat das Umweltbundesamt die Hauskatze als „einen der wichtigsten schadensverursachenden Neozoen in Deutschland“ mit dem Gefahrenpotenzial „sehr hoch“ für Singvögel eingestuft. Weitere Studien zeigen: Gerade in der Brut- und Aufzuchtzeit erbeuten die rund zwei Millionen streunenden Katzen und Hunde in Deutschland durchschnittlich eine Million Kaninchen und Hasen und über sechs Millionen Vögel.

Auch Frösche und Eidechsen gehören zur häufigen Beute. Streunende Hunde töten im Frühjahr vermehrt wehrlose Rehkitze und trächtige Ricken. Zeugen dieses Dilemmas, das von verantwortungslosen Tierbesitzern angerichtet wird, sind Jäger. Zum Schutz der heimischen Tierwelt ist der Abschuss von verwilderten Haustieren für sie als Kann-Regelung gesetzlich verankert. Die Jägerschaft geht mit diesen Vorgaben verantwortungsvoll um.

Der DJV ruft dazu auf, sich bei der Redaktion von „hundkatzemaus“ und unter www.programmbeschwerde.de sachlich zu beschweren und eine ausgewogene Berichterstattung einzufordern.

Kontakt:
Jens Biekehör, Redaktionsleitung
hundkatzemaus – Das Haustiermagazin
Postfach 103804
50478 Köln
E-Mail: jan.biekehoer@vox.de

Wissenschaftliche Studien zum Einfluss von streunenden Haustieren:

Geiter, O., Homma, S., Kinzelbach, R. (2001). Bestandsaufnahme und Bewertung von Neozoen in Deutschland. Untersuchung der Wirkung von Biologie und Genetik ausgewählter Neozoen auf Ökosysteme und Vergleich mit den potenziellen Effekten gentechnisch veränderter Organismen. Umweltforschungsplan des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Forschungsbericht 296 89 901/01. UBA-FB 000215. Texte 25/02. ISSN 0722-186X.
Lesen Sie hier die gesamte Studie

Balogh, A. L., Ryder, T. B., Marra, P. P. (2011). Population demography of Gray Catbirds in the suburban matrix: sources, sinks and domestic cats. Journal of Ornithology (DOI 10.1007/s10336-011-0648-7).

Woods, M., MacDonald, R. A., Harris, Stephen (2003). Predation of wildlife by domestic cats Felis catus in Great Britain. Mammal Review Volume 33, No. 2, 174–188.
Lesen Sie hier die gesamte Studie

Coleman, J. S., Temple, S. A., Craven, S. R. (1997). Cats and Wildlife – A Conservation Dilemma.
Lesen Sie hier die gesamte Studie

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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