Toter Wolf in Dänemark aus Sachsen
720 Kilometer über Autobahnen und Wasserläufe
(djv/Wolfsregion Lausitz) Berlin/Rietschen - Nach Angaben des Kontaktbüros „Wolfsregion Lausitz“ stammt der Mitte November 2012 im dänischen Nationalpark Thy (Nordjütland) tot aufgefundene Wolf aus Sachsen.
Genetische Untersuchungen am Senckenberg Institut für Wildtiergenetik in Gelnhausen und der Universität Aarhus (Dänemark) zeigten, dass es sich um einen männlichen Wolf aus dem Milkeler Rudel handelt, wo er vermutlich im Jahr 2009 geboren wurde. Der Wolf ist scheinbar unbemerkt durch Deutschland bis in den Norden Dänemarks gewandert. Die Entfernung zwischen dem Milkeler Territorium und dem Fundort in Dänemark beträgt rund 720 km Luftlinie. Auf seinem Weg muss er mehrere Autobahnen und große Wasserläufe, wie den Nord-Ostsee-Kanal überquert haben. Im Oktober 2012 wurde ein Wolf im dänischen Thy Nationalpark fotografiert. Einen Monat später wurde vermutlich das gleiche Tier tot aufgefunden. Die Obduktion ergab, dass das Tier einen Tumor im Halsbereich hatte, wodurch es verhungert ist.
Die meisten Jungwölfe wandern im Alter von ein bis zwei Jahren aus ihrem elterlichen Territorium auf der Suche nach einem eigenen Revier und einem Paarungspartner ab. Während viele Jungwölfe versuchen in der Nähe ihres Geburtsrudels eine eigene Familie (Rudel) zu gründen, wandern andere über sehr weite Strecken ab und können so neue Gebiete besiedeln. Der junge Milkeler Wolf ist seit fast 200 Jahren der erste Wolf, der in Dänemark nachgewiesen wurde. Ein Jungwolf aus dem Nochtener Rudel, der 2009 im Rahmen einer Pilotstudie des Bundesamts für Naturschutz (BfN) zur Abwanderung und Ausbreitung der Wölfe in Deutschland mit einem GPS-Halsbandsender versehen worden war, war auf seiner Abwanderung bis an die Grenze zwischen Weißrussland und Litauen gelaufen, wo sein Sender ausfiel. Dabei hatte er eine Strecke von über 800 Kilometer Luftlinie zurückgelegt.
In Dänemark tauchen immer mehr Wölfe auf, berichtet aktuell der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag.
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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