Tier des Monats Mai: Rote Kleinlibelle als Frühlingsbote an Teichen und Bächen

Adonislibelle | Foto: G. Hellmann

Die Frühe Adonislibelle ist Tier des Monats Mai des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV).

Diese Kleinlibelle ist in Nordrhein-Westfalen häufig und für Naturfreunde dennoch etwas Besonders: Denn nur sie glänzt neben der sehr seltenen Scharlachlibelle in rotem Outfit. Die meisten Kleinlibellen dagegen zeigen eine Blaufärbung. Auch gehört das Tier des Monats zu den ersten Libellen, die sich bei schönem Wetter zeitig ab Ende April/Anfang Mai zeigen. Nach zwei/drei Jahren Entwicklung als Larve im Gewässer zwängt sich die Frühe Adonislibelle aus ihrer zu klein gewordenen Hülle aus Chitin und fliegt bis August.

Ehe jedoch das schöne Insekt wie ein Hubschrauber langsam in die Luft abhebt, lässt es sich in der Sonne trocknen und härtet aus. Erst allmählich geht die gelbe Färbung zwischen den schwarzen Ringen bei der Junglibelle (s. Bild) in das charakteristische Rot über. Ausgewachsen, ist die Frühe Adonislibelle etwa 3,5 Zentimeter lang bei einer Spannweite von 4,5 Zentimetern.
Im Gegensatz zur (rotbeinigen) Späte Adonislibelle ist die (schwarzbeinige) Frühe Adonislibelle in NRW häufig. Das heißt aber nicht, dass man sie unbedingt sieht. Denn oft versteckt sie sich in der Ufervegetation von Kleingewässern und langsam fließenden Bächen, um sich mit angelegten Flügeln zu sonnen. An Mooren, Gartenteichen und Gräben kann sie ebenfalls vorkommen. Hat man sie erst einmal entdeckt, kann man sich über das schöne rote Insekt mit den schwarzen Körperringen freuen und es leicht fotografieren.

Auch wenn Pyrrhosoma nymphula, so der wissenschaftliche Name, in NRW nicht gefährdet ist, so braucht sie doch relativ naturnahe Bedingungen. Deshalb kann jeder, der die Frühe Adonislibelle in seinem Garten regelmäßig am Gartenteich antrifft sicher sein, dass für Pflanzen und Tiere eine wertvolle Insel in seinem Garten geschaffen hat.

Vom griechischen Gott Adonis hat die Frühe Adonislibelle eher die Schönheit, weniger die Stärke geerbt. So kann sie schon mal Opfer einer hungrigen und blitzschnellen Großlibelle werden, die auf ihre langsam fliegende, kleinere Verwandtschaft keine Rücksicht nimmt. Weitere Feinde sind Frösche oder Vögel, die Libellen gerne fangen, wenn sie sich an einem Stängel sonnen oder bei der Eiablage ins Wasser eintauchen.

Aber auch die Frühe Adonislibelle kann „angreifen“, denn sie kann stechen und bei ängstlichen Menschen Panik hervorrufen. Doch Angst und Panik sind hier völlig unbegründet. Mit ihren „Stachel“ – es handelt sich in Wirklichkeit um die Legeröhre - ritzt sie nur Wasserpflanzen an und legt ihre Eier in die „Wunde“. Beute macht die zierliche Libelle bei Kleininsekten, zum Beispiel Milben oder Mücken, die sie, in der Luft auf und ab hüpfend, am Ufer oder über Wasser sucht.

Der Name der Adonislibellen geht übrigens nur indirekt auf den Gott Adonis zurück. Vorbild ist das Sommer-Adonisröschen, das wie die Libelle rotschwarz gezeichnet ist. Die Namensgebung dieser Pflanze wiederum leitet sich von Adonis ab (s. LANUV- Pflanze des Monats Juni/ 2008).

Bürgerreporter:in:

Karl-Heinz Huber aus Langenfeld

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