Küken geschlüpft! Nachwuchs bei Familie Schreiadler
Mit der Deutschen Wildtier Stiftung blicken Sie per Mausklick in die Küken-Kinderstube
Hamburg, 12. Juni 2011. Es regnet in Strömen. Klatschnass duckt sich „Frau“ Schreiadler in ihren Horst. Sie ist unruhig. Liegt es am Regen? Ihre Unruhe erklärt sich dann plötzlich, als ein winziges Federbällchen mit großen, neugieren Augen unter der Brust des Altvogels in die Welt blickt: Das erste von zwei Schreiadler-Küken ist geschlüpft! Für die Mitarbeiter der Deutschen Wildtier Stiftung ein freudiges Ereignis. „Wir sind alle seit Wochen gespannt“, sagt Dr. Andreas Kinser, Koordinator des Schreiadler-Schutzprogramms der Deutschen Wildtier Stiftung. Am 11. Juni ist es dann endlich so weit. Das Schreiadler-Küken ist über die Live-Kamera der Stiftung unter www.DeutscheWildtierStiftung.de direkt zu beobachten.
Mit einem Klick kann jeder beobachten, wie aus dem flauschigen Winzling ein stolzer Jungvogel wird. Dafür fliegen die Altvögel Frösche oder kleine Säugetiere wie Mäuse und Maulwürfe in den Adlerhorst. Dieser Horst befindet sich im lettischen Naturreservat Teici, wo die Deutsche Wildtier Stiftung im Rahmen des Schreiadler-Schutzprogramms mit Dr. Bergmanis zusammenarbeitet. Dr. Bergmanis hat mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung auch die Kamera installiert. „Durch die Schreiadler-Kamera gewinnen wir neue, wichtige Erkenntnisse über das Fütterungsverhalten der stark gefährdeten Adler-Art“, sagt Dr. Andreas Kinser. „Diese Informationen helfen uns, geeignete Schutzmaßnahmen zu entwickeln.“ Denn in Deutschland sind die Schreiadler vom Aussterben bedroht. Es gibt nur noch knapp 100 Brutpaare. Ursache sind vor allem die Intensivierungen in der Land- und Forstwirtschaft. In einem Modellprojekt, das durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird, erprobt die Deutsche Wildtier Stiftung derzeit, wie man das Angebot an Beutetieren in den Schreiadler-Lebensräumen erhöhen kann. „Die Schutzmaßnahmen werden jedoch erst dann großflächig greifen, wenn eine schreiadlerfreundliche Landbewirtschaftung nicht zu wirtschaftlichen Nachteilen führt“, so Kinser.
Im Spätsommer – etwa Mitte September – machen sich die Schreiadler auf den Weg in ihre Winterquartiere im südlichen Afrika. Bis dahin muss der Nachwuchs groß und kräftig sein. Wie aus einem kleinen Küken ein stolzer Schreiadler wird, können Sie täglich live über www.DeutscheWildtierStiftung.de mitverfolgen. „Adler-TV hat schon eine richtige Fan-Gemeinde“, sagt Kinser. „Wer einmal in den Adlerhorst geblickt hat, kann sich der Faszination nicht mehr entziehen.“
Bürgerreporter:in:Karl-Heinz Huber aus Langenfeld |
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