Untermühlhausen - ein mystischer Ort
Untermühlhausen bei Landsberg - 300 Einwohner, kein Industriegebiet, mein Geburtsort, ein durch und durch mystischer Ort! Schon römische Siedler ließen sich hier nieder, Alemannen, Bajuwaren folgten im Laufe der Jahrhunderte. Der Ort benannte sich nach dem Haus bei der Mühle "moulihousa". Ein Dorf im Lechrain ...
All das soll hier jedoch keine Rolle spielen. Das folgende Gedicht handelt ausschließlich vom mystischen Quellgebiet des "Mühlbaches", früher auch "Rorach" genannt, eigentlicher Name: "Verlorener Bach" - obwohl nur der Name verlorengeht, da der Bach in Prittriching zum "Galgenbach" wird. Mindestens 13 Quellen lassen den Bach in Untermühlhausen entspringen. Elfen geleiten den Weg von Quelle zu Quelle ...
Ein silbernes Band ...
(gewidmet meiner Mutter Anna Greißl, für die ein Leben ohne „ihr“ Untermühlhausen nicht vorstellbar wäre)
Traumhaft klar, ein silbernes Band,
Strömt das Bächlein friedlich durch’s Land.
Wie Kristall, so leuchtet’s von fern,
Spiegelt die Sonne, den Mond, die Stern’!
Und da! Die Forelle! Noch eine, noch zwei!
Sie schießen wie Pfeile, wie Blitze vorbei
Durch’s gläserne Wasser, eisig kalt,
Verwunschene Pflanzen sind Schutz, sind Halt.
Dein Blick entdeckt ein funkelndes Meer!
Das Wasser, das frische – wo kommt es nur her?
Du suchst mit dem Auge: siehst Wiesen, siehst Wald:
Die spielenden Elfen entdeckst du schon bald.
Sie tanzen im Wald, sie huschen so frei!
Du schleichst dich heran – stehst staunend dabei:
Ein Zauber, ein Wunder, so klar und so hell,
Fließt aus dem Berg ein eisiger Quell!
Kristallklares Wasser, funkelnd und frisch,
Entströmt dem Berg, entströmt dem Gebüsch!
Es quillt von rechts, es sprudelt von links,
Ein magischer Zauber umgibt dich rings.
Ein paar Schritte weiter, die Elfen sind dort!
Du staunst - und ziehst zum geweihten Ort.
Und wieder sprudelt ein murmelnder Quell
Zu deinen Füßen, strömt glitzernd, strömt schnell.
Die Quellen, sie münden ins ruhige Bett
Des Bächleins am Walde, von früh bis spät.
Du folgst ihren Wellen, den Steinen am Grund,
Siehst staunend die Elfen, so luftig, so bunt!
Du möchtest sie haschen, ersehnst ihre Näh’,
Doch husch! Sie sind weg - allein stehst du jäh
An neuer Quelle, verborgen im Klee:
Das Rinnsal, das Bächlein, sie münden im See.
Du starrst auf das Becken, starrst weiter zum Busch:
Dort schweben die Elfen im Reigen - husch-husch!
Du stellst dich dem Spiel, du eilst ihnen nach –
Und findest dich staunend an neuem Bach!
Da quillt aus dem Berg mit tosender Macht
Das Wasser, das uns das Leben gebracht.
Von dort fließt es weiter von Haus zu Haus,
Nie wird es müde, nie ruht es aus.
Du beugst dich nieder, Du trinkst beglückt,
Hast wieder Elfen, hast Nymphen im Blick!
Ahorn und Hasel verbergen ihr Spiel!
Du eilst dorthin, klar ist Dein Ziel!
Dich drängt ein Zauber durch Sumpf und Morast,
Halt bieten Steine, bietet ein Ast.
Nur zögernd plätschert die kleine Quelle,
Da ziehst du weiter, zur Wiese, ins Helle.
Verschwunden die Elfen – sie scheuen das Licht.
Die Schuhe im Wasser – es stört dich nicht.
Von allen Seiten strömt es herbei,
Es glitzert, es glänzt, es flüstert dabei.
Da flattert es blau an Dir vorbei!
Im Grünen das Blau – ist’s Zauberei?
Ein Eisvogel fliegt erhaben ins Nest.
Er ruht, weil der Mensch ihn dort ruhen lässt.
Ihr Quellen aus Süd, aus West und aus Nord,
Erschafft dieses gläserne Becken dort.
Wohin der staunende Blick auch sieht:
Das Wasser – es lebt! Deine Seele lebt mit!
06. Juli 2007
Bürgerreporter:in:Roland Greißl aus Fuchstal |
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