Der SPD-Abgeordnete Dr. Herbert Kränzlein mahnt Fortschritte beim Münchner S-Bahn-Ausbau an.

Die unendliche S-Bahngeschichte; möglicherweise lauern noch Kostenfallen.
Die Planungen für den zwingend notwendigen zweiten Münchner S-Bahn-Tunnel ziehen sich weiter in die Länge. Innenminister Joachim Herrmann hatte im Wirtschaftsausschuss auf eine von Dr. Kränzlein initiierte Anfrage eine Binsenweisheit parat: "Je länger wir warten, desto teurer wird der Bau", warnte er. "Allerdings will er erst im kommenden Jahr, nach Vorliegen der Planfeststellungsbeschlüsse für zwei Teilstrecken des Projektes, Aussagen über die aktuelle Kostenberechnung machen. Noch im August gab es Berichte, wonach Herrmann die Tunnelkosten auf 2,1 Milliarden Euro gedeckelt sehen wolle, sonst würde nicht gebaut. Das habe er so nie gesagt, stellte der Minister auf Vorhalt von MdL Kränzlein fest. Herrmann will sich bei den Baukosten nun gar nicht mehr festlegen. Er habe nie gesagt, dass es ein Fixum gibt, das nicht überschritten werden darf, erwiderte er auf eine weitere Nachfrage des SPD-Abgeordneten Kränzlein.

Ein weiteres Zugeständnis konnte dem Minister endlich abgerungen werden. Im sogenannten Münchner Bahnknotenkonzept, das der Landtag vor zwei Jahren verabschiedet hat, wurde die Ertüchtigung der Außenäste der S-Bahn bis zur Fertigstellung des 2. Tunnels zurückgestellt. Dies wäre z.B. für die Fahrgäste der S4 verheerend. Durch die Elektrifizierung der Strecke Geltendorf - Lindau werden ab 2019 mehr und schnellere Fernzüge dort verkehren. Würde bis dahin das dritte S-Bahngleis zwischen Pasing und Eichenau nicht verlegt und der eingleisige Engpass am Westkopf des Pasinger Bahnhofs nicht beseitigt, käme es immer wieder zu erheblichen Verspätungen und Behinderungen zwischen S-Bahn- und Fernverkehr. Nun sollen also die Planungen für den dreigleisigen Ausbau zügig vorangetrieben werden, so daß man bis 2019 mit dieser Verbesserung fertig sei.

Die von den Fahrgästen, dem Kreistag Fürstenfeldbruck und der Bür-gerinitiative S4 seit langem geforderten Verstärkerzüge am späten Nachmittag zur Entlastung des Berufsverkehrs sollen ab der nächsten Fahrplanänderung nun endlich kommen." Nach den vielen leeren Versprechungen in der Vergangenheit aus dem Bayerischen Verkehrsministerium ist es nun wirklich an der Zeit, dass nun Nägel mit Köpfen gemacht werden", merkte Herbert Kränzlein an.

Bürgerreporter:in:

Hans Bucsek aus Landsberg am Lech

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