Montessori-Koryphäe im Fuchstal: "Lernen kann so einfach sein"
In der Aula der Hauptschule Fuchstal war der erfahrene Pädagoge Claus-Dieter Kaul zu Gast und stellte neue Erkenntnisse über das Lernverhalten von Kindern vor.
Claus Dieter Kaul ist Leiter des Institutes für Ganzheitliches Lernen am Tegernsee. Er leitet seit 1988 Seminare und Workshops an internationalen Universitäten und Fachhochschulen.
Während des Vortrages wurde es richtig lustig, und dies aus gutem Grund: Denn nur wer lacht und sich freut, ist aufnahmefähig für neue Informationen. Durch positive Emotionen wie das Lachen wird der Mandelkern im Gehirn aktiviert, so dass Synapsen wirkungsvoll miteinander verknüpft werden können. Dies basiert auf den neuesten Erkenntnissen des Hirnforschers Prof. Manfred Spitzer.
Claus-Dieter Kaul empfiehlt den Eltern und Lehrern daher, dass sie für die Kinder eine positive, freundliche und lustige Atmosphäre schaffen, damit das Hirn den Lernstoff angst- und stressfrei aufnehmen kann. So bleibt den Jugendlichen dann auch die Motivation zum Lernen erhalten. Kaul: „Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen alles wissen. Aber nur wenn sie mit Freude lernen, lernen sie nachhaltig. Stresslernen, so wie es heute leider in den meisten Schulen und vom Elternhaus betrieben wird, ist nur für kurz.“
Der zweite Hinweis für Eltern und Lehrer lautet: Selbst ein gutes Vorbild sein, denn was das Kind bei den Eltern sieht, imitiert es außerhalb. So ernsthaft und respektvoll der Lehrer mit ihm umgeht, so verantwortungsbewusst reagiert es, gemäß dem Motto „Wie es in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“. Unsere Kinder halten uns nur all zu oft den Spiegel vor.
Der dritte Punkt, den Claus-Dieter Kaul dem Auditorium vorstellte, befasste sich mit den An- und Herausforderungen. Denn Kinder brauchen Aufgaben, an denen sie wachsen können. Durch das Fördern der Individualität und Kooperation mit den Mitschülern wächst der Mut und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.
Im zweiten Teil forderte Claus-Dieter Kaul die Zuhörer auf, sich nicht nur „berieseln“ zu lassen, sondern aktiv das von ihm neu entwickelte Montessori Lernmaterial auszuprobieren. Die Erwachsenen waren zusehends verblüfft, wie schön das Lernen für Kinder sein kann, wenn sie spielerisch auch an schwierige mathematische und grammatikalische Probleme herangeführt werden. „Es wird Zeit, dass unser gesamtes Schulsystem auf den Kopf gestellt wird. Zumal mittlerweile wissenschaftlich belegt ist, dass wir auf dem Holzweg sind.“, so MoMo Vorsitzende Helga von Winter, die sich herzlich bei dem Referenten für den gelungenen und amüsanten Vortrag bedankte.
Bürgerreporter:in:Alexandra Sommer-Mitterreiter aus Fuchstal |
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