Wenn die Natur Feuer spuckt, ein Bischof sein Gedächtnis wieder erlangt …….
…..so könnte man dies unter überirdische Ereignisse einstufen. Beim einen Ereignis leiden die Fluggäste darunter und beim anderen die Glaubwürdigkeit eines hoch angesehenen geistlichen Herrn. Während die Staubwolke des isländischen Vulkans in einer guten Woche verzogen ist, wird sich der Bischof noch einige Wochen manche Kommentare anhören müssen………
Welche unendliche Gewalt unsere Mutter Erde doch immer wieder an den Tag legt. Waren es doch vor Wochen und Monaten die Erdbeben und Überflutungen, die ganze Landstriche lahm legten und verwüsteten, so bringt jetzt ein Isländischer Vulkan den ganzen Flugbetrieb durcheinander. Nie war es so ruhig am blauen Himmel wie dieser Tage. Und urplötzlich darf auch Zeit keine Rolle mehr spielen, denn selbst die eilige Politik konnte nicht mehr durch die Lüfte düsen und der polnische Staatspräsident wurde wohl ohne große politische Prominenz zu Grabe getragen werden. Urlaubsziele konnten nicht erreicht werden und die Bahn hatte plötzlich wieder volle Züge und musste ihre Flexibilität auf den Prüfstand stellen. Und niemand kann man für all das zur Rechenschaft ziehen.
Doch wie hoch auch immer diese Staubwolke aus Island war, wie nahe der Sonne, ein Thema konnte sie jedoch nicht überschatten, jenes der Aussagen des Augsburger Bischofs im Falle von Schrobenhauser Heimkinder. Hier ließen auch die Medien nicht locker und griffen seine neuen Aussagen auch sofort auf, denn Widersprüchlichkeiten in einem hohen christlichen Amt sollte es nach der Bibel und den Testamenten nicht geben. Darin steht allerdings auch „wer ohne Sünde, der werfe den ersten Stein….“! Sollte man diese Gedächtnislücke nun dem Alter zuordnen?? Geht es in erster Linie wirklich nur um die paar Ohrfeigen? Wie er heute richtig sagt, so war dies Gang und Gebe und absolut nichts besonderes, ja an der Tagesordnung, wenn man nicht in der Lage war Butter und Schmalz, Gänse und Enten als Gegenleistung herbei zu bringen.
Ein Sprichwort, das nicht aus der Bibel stammt, oder vielleicht doch, heißt „verlange von einem anderen nichts was du nicht selbst halten kannst…“! Aber Jesus hat seinen Brüdern und Schwestern auch mit auf den Weg gegeben „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst…“! Und dieses Gebot sollten vor allem die Nachfolger der Jüngern Jesu beherzigen. Zwar ist ein Aufwühlen längst vergangener und verjährter Taten nicht nur zeitaufwändig und kostenträchtig, so ist es doch der Nachgeschmack, der zu riechen ist, und dies wohl bei jeder mahnenden Predigt der geistlichen Herren. Müsste die Kirche nun für jede Ohrfeige, die vom Bodenpersonal Gottes eingefangen wurde, Schadenersatz und Schmerzensgeld bezahlen, würde es zu einer Flut von Anträgen kommen, allerdings auch aus der Lehrerschaft.
Was damals vor Jahrzehnten zur Zucht und Ordnung beigetragen hat und sogar legitim war, war jedoch nicht mit dem berufenen Beruf zu vereinbaren. Man muss es nicht dramatisieren, doch wie bei Frau Käßmann, ist auch die Frage gestattet, ob jener, der seine Predigt schreibt und verkündet, dahinter steht was er von sich gibt. Verfehlungen waren früher an der Tagesordnung und können eigentlich nicht vergessen werden, man kann sie verdrängen, aus dem eigenen Leben. Man kann sie aber nicht aus dem Leben streichen. Und das Thema wäre sicherlich sogar gegessen gewesen wenn der Herr Bischof gleich den Wind aus den Segeln genommen hätte und darauf geantwortet „Ja, auch mir ist hin und wieder die Hand ausgerutscht, ich bitte um Verzeihung!“
Vielleicht hat ihm jetzt der ans Kreuz geschlagene Heiland zugeflüster „Walter, denke daran was du predigst, denke an dein Versprechen mir gegenüber, sage die Wahrheit, denn du weißt doch, lügen ist eine Sünde…..!“ Vielleicht hat erst die Staubwolke aus Island diese Worte an ihn heran getragen. Allerdings, von der Staubwolke wird man zwar noch lange schmunzelnd sprechen, weil sie etwas hervorgerufen hat was kein Umweltpolitiker der Welt je schaffen würde, aber über mahnende Worte in Predigten wird man hinweg hören……………………..
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