Altersvorsorge

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für das Alter vorzusorgen:
1.Die Unterhaltspflicht in gerader Linie. Dies ist im BGB (Bürgerliches Gesetzbuch) geregelt, es ist ein eigenes Thema.
2.Die gesetzliche Rentenversicherung ist ebenfalls ein eigenes Thema.
3.Die Zusatzversorgung durch den Arbeitgeber ist ein eigenes Thema.
4.Die eigene private Altersvorsorge. Hier gibt es die beiden sorgfältig zu unterscheidenden Möglichkeiten:
Vorsorge in Nominalwerten
Vorsorge in Sachwerten.
Für alle Vorsorge gilt: wer etwas ansammelt, um später etwas zu haben, wer also irgendeine Art von Vorrat sich anschafft, der erzeugt auch die Habgier derer, die nichts haben. Anders ausgedrückt, nur der, der etwas hat, kann und wird bestohlen, beraubt, bei ihm wird beschlagnahmt, enteignet. Ob diese Wegnahme von einem Kriminellen gegen das Gesetz geschieht oder vom Staat mit dem Gesetz ist im Ergebnis gleich. Soweit diese Vorbemerkung.
Für alle Vorsorgevarianten, die in Nominalwerten arbeiten (zum Beispiel: private Lebensversicherung, Kapital oder Rente; Banksparverträge; Sparbuch; Staatsanleihen; Pfandbriefe), droht die Inflation. Die angeblich so stabile D-Mark hatte über ihre ganze Lebenszeit eine Inflationsrate vom im Mittel 2 bis 3 Prozent. Der angeblich so stabile Euro peilt eine Inflationsrate von 2 Prozent an. Diese – von der jeweiligen Zentralbank (Bundesbank, EZB [Europäische Zentralbank]) gewollte! - Inflation wird als „Geldwertstabilität“ dem dummen Bürger verkauft.
Diese Inflation wirkt über längere Zeiträume auch bei kleinen Prozentsätzen gewaltig. Die heute zwanzig-jährigen werden wahrscheinlich weit über 90 Jahre alt werden, viele werden die 100 erreichen und überschreiten. Daraus ergeben sich Laufzeiten für eine Altersvorsorge von bis über 80 Jahren.
Die Inflationswirkung lässt sich mit der bekannten Wachstumsformel – jetzt allerdings als negatives Wachstum – darstellen:
E = A * rn , dabei ist E der Endwert, A der Anfangswert, n die Zeit in Jahren und r der Wachstumsfaktor [rn = r hoch n]. Ist der Wachstumsfaktor r größer als 1 dann wird E größer als A (Wachstum), ist aber r kleiner als 1 dann schrumpft E unter A.
Wenn: r > 1 dann Wachstum,
wenn: r < 1 dann Schrumpfung, wenn: r = 1 dann keine Änderung – r = 1 kommt praktisch nicht vor. Bei einer Inflationsrate von 2 Prozent ist r = 1 – 0,02 = 0,98. Die folgende Tabelle zeigt, was nach n Jahren von 1 Euro bei der angegebenen Inflationsrate von 2, 3, 4 Prozent noch real übrig ist. Jahre...2 %..........3 %.........4 % .10.......0,82035...0,74409...0,67556 .20.......0,67297...0,55368...0,45639 .30.......0,55207...0,41199...0,30832 .40.......0,45289...0,30656...0,20829 .50.......0,37153...0,22811...0,14071 .60.......0,29755...0.16081...0,08635 .70.......0,24312...0,11858...0,05741 .80.......0,19865...0,08745...0,03817 .90.......0,16231...0,06448...0,02538 100......0,13262...0,04755...0,01687 Aus dieser Übersicht ergibt sich: eine Altersvorsorge in jungen Jahren, also mit langen Laufzeiten, in Nominalwerten ist allein schon wegen der Inflation sinnlos und praktisch nicht möglich. Der Einwand, dass eine mögliche Verzinsung diesen Effekt ausgleicht, ist nur zum Teil richtig. Der Wachstumsfaktor r wäre dann 1 + Zinssatz – Inflationssatz. Ob also ein Wachstum oder eine Schrumpfung eintritt, hängt vom Saldo der beiden Werte ab. Nur: der mit dem vollen Zinssatz erreichte Zinsbetrag unterliegt der Einkommensteuer, da wird nämlich vom Staat zu seinen Gunsten mit Nominalwerten und nicht etwa mit dem durch die vom Staat gewollte Inflation geminderten Betrag gerechnet. Steuern und Inflation mindern den denkbaren Zinsertrag – im Ergebnis bleibt real da nichts positives übrig. Um welche Beträge geht es eigentlich? Also, ich will eine monatliche Rente von 1.000 Euro haben, wie viel muss ich ansparen? Ab Renteneintritt mit 65 habe ich die Absicht noch 20 oder 30 Jahre zu leben. Rechnen wir: bei 1.000 im Monat macht das 12.000 im Jahr. Bei 20 Jahren also (20 * 12.000 =) 240.000, bei 30 Jahren (30 * 12.000 =) 360.000. Bei dieser einfachen Rechnung habe ich angenommen, das die Zinsen die Inflation gerade ausgleichen, was als Näherung wohl nicht so ganz falsch ist. Wer es genauer haben will: der Rentenbarwertfaktor, egal ob mathematische Rente oder lebensversicherungsrente liegt bei meinen Annahmen ebenfalls bei diesen 20 bis 30. Das sind übrigens zufällig gerade die Beträge, die für ein Haus aufzubringen sind – oder die Aufzucht eines Kindes. Und noch etwas sollten wir schnell ausrechnen. Bei einem zinstragenden Geldvermögen von im Mittel 120.000 oder 180.000 machen die Zinsen bei zum Beispiel 5 Prozent 6.000 bzw. 9.000 aus – darüber freut sich das Finanzamt und kassiert zwischen 15 und 45 Prozent davon – na ja, und den Rest frisst die Inflation. Nun kommt der Einwand, dass ja diese Horrorzahlen nur für die am längsten liegenden Beträge gelten. Richtig, aber dann bleibt die Frage, warum sie dann überhaupt aufbringen? Warum dann nicht mit der ganzen Sparerei in Nominalwerten nicht erst viel später anfangen? Aber das ist nur die Sparzeit. Nach Renteneintritt liegen noch einmal ein paar Jahrzehnte und da wirkt die Inflation auch und das Finanzamt nimmt das Geld auch vom Rentner. Deshalb also noch einmal: Altersvorsorge in Nominalwerten ist praktisch nicht möglich! Bleibt also nur die Anlage in Sachwerten. Mit Aktien sollte man vorsichtig sein – jedenfalls, wenn man davon nichts versteht. Meine Empfehlung ist das selbst bewohnte Haus mit etwas Garten, das zum Zeitpunkt des Renteneintritts bereits entschuldet ist. Damit kann die Miete gespart werden und, wenn es erforderlich ist, durch Erträge aus dem eigenen Garten auch etwas an der Verpflegung. Das wenige Bargeld, dass dann noch gebraucht wird, bringt – hoffentlich – die gesetzliche Rente. 07.10.2009 Hermann Müller Bentieröder Bruch 8 OT Bentierode D-37547 Kreiensen

Bürgerreporter:in:

Hermann Müller aus Einbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.