Mittendrin auf der Wiese ist meine Heimat !
Die Geschichte eines Baumes oder wenn Bäume sprechen könnten.
Einst war ich ein kleines zierliches Bäumchen. Im Laufe der Zeit wurde ich größer und wuchs zu einem stattlichen Baum mit einer schönen Krone heran.
Um mich herum war nichts weiter als die Natur, die ich im Wechsel der Jahreszeiten genießen konnte.
Im Frühling wuchsen kleine Knospen und Blätter an meinen Ästen. Danach kam der Sommer, die Sonne gab mir mit ihren Strahlen viel Wärme und kitzelte meine Äste auf eine angenehme Art und Weise.
Viele Tiere hatten in meiner Nähe ihre Heimat. Einige legten sich unter meiner Baumkrone in den Schatten und ruhten sich aus. Andere wiederrum reibten sich ihr Fell an meinem Stamm. Alles um herum war friedlich.
Langsam wechselten meine Blätter die Farbe von gelb bis orange und rot was einfach nur schön war, aber auch bedeutete, das der Herbst nahte. In dieser Zeit regnete es sehr oft und meine Blätter fielen auf die Erde.
Eines Morgens erwachte ich und sah, dass sich über Nacht ein weißer Teppich auf die Landschaft gelegt hatte. Nun war die Zeit des Winters. Alles war still, Viele Tiere hatten sich in ihre Höhlen zurückgezogen und hielten Winterschlaf. Auch ich konnte mich nun bis zum nächsten Frühling ruhen und erholen.
Im nächsten Frühjahr kamen merkwürdige Gestalten in meine Nähe und gruben die Erde um. Viele der Tiere, die mich früher oft besucht hatten, blieben fern.
Nach einiger Zeit hatte ich herausgefunden, dass sich diese Gestalten Menschen nannten und Getreide anbauten, damit sie sich davon ernähren konnten. Einige der Menschen waren kleiner als die anderen und wurden von den größeren "Kinder" genannt. Diese Kinder liebten es in meinen Ästen herumzuklettern, was auch mir sehr gefiel.
So vergingen die Jahre, die Kinder wurden immer größer und halfen nun auch beim Umgraben der Erde mit.
Eines Tages merkte ich, dass es mir irgendwie gar nicht gut ging. Meine Äste fielen vom Stamm ab. Kurz darauf brach der Stamm, der meine Baumkrone viele Jahre getragen hatte einfach durch.
Nun stand ich hier in der Landschaft, hatte keine schöne Krone mehr und fühlte mich irgendwie überflüssig.
Im Frühjahr darauf bemerkte ich, dass am Fuß meines Stammes kleine Äste wuchsen. Die Jahreszeiten wechselten wie immer und im darauffolgenden Frühjahr waren diese Äste weiter gewachsen.
Nun stand ich wieder "mittendrin" im Leben und freute mich, das ich diesen kleinen Ästen Schutz und Halt geben konnte !
Bürgerreporter:in:udo pippert aus Willingen (Upland) |
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