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-Opa, 75 Jahre alt, verheiratet seit 1972,
reiselustiger, oft von Fernweh getriebener, dennoch sehr heimatverbundener,
kulturinteressierter, naturliebender,
auch an Sport interessierter Rentner.
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Väter oder solche, die es einmal werden wollen zogen gestern mit Bollerwagen, Bier und Bratwurst auch durch unseren Landkreis. Feucht-fröhlich, um sich selbst zu feiern und einfach Spaß zu haben! Manchmal folgen am nächsten nicht nur Kopfweh, sondern es bleiben einige Überbleibsel zurück: ein vergessenes im kühlen Wasser gelagertes Bier, oder etwa ein gar leer angeschwemmtes Fässchen ?
Sehr malerisch empfängt uns die spätgotische Jakobskirche in der Dorfmitte von Langenstein. Durch einen riesigen Torbogen, vorbei an dem "Langen Stein", der dem Ort den Namen gegeben hat, betreten wir den von einer mächtigen Wehrmauer umgebenen alten Friedhof mit einem gepflegten Kräutergarten. Wie so oft werden solch übergroßen Steinen etwas merkwürdig anmutende Sagen angedichtet: So soll eine Bäuerin, die von ihrer Arbeit vom Feld kam und im Gotteshaus zum Gebet verweilen wollte, ihre Sense...
... geben sich die Ehre, das Schlüpfen ihrer sieben Schwanenkinder anzuzeigen! Ein wirklich tolles Ereignis für alle Menschen, die seit einigen Wochen deren "Niederkunft" erwartungsvoll entgegensahen. Freuen dürfen sich neben den Kindern aus den Kirchhainer Kindergärten, den täglich vorbeifahrenden Radfahrern auch besonders der "Rentnerclub vom Bootshaus am See". Seit Wochen wurde gerätselt: Wie viel Kinder werden es sein? Und wann werden sie ihren ersten Ausflug machen? Heute war es endlich...
Historische Haustüren, Eingangstore zu Kirchen und Rathäusern und auch Pforten zu Schlössern und Burgen faszinieren durch ihre Vielfalt an Konstruktionen, Fantasien, Detailreichtum und auch durch die Farben. Sie spiegeln dabei den Zeitgeist wieder und haben oft entscheidenden Einfluss auf die Fassaden- und Baugestaltung. Mit Sprüchen und Bildern versehen, geben sie das Leben, die Eigenschaften und Geschichte, auch manchmal den Beruf des Hausbesitzers preis. Romanische, gotische Kirchenpforten...
Eine Fahrradtour durch das herrliche Wohratal wird gewöhnlich zu einer Pause an der Sitzgruppe am Bartenhäuser Stein, der von dem rührigen Verschönerungsverein Himmelsberg errichtet wurde, genutzt. Immer wenn ich dort sitze, schweift mein Blick auf eine sehr filigran in den harten Granitstein eingemeiselte kleine Kapelle. Sie erinnert mich stets an eine unvergessliche Geschichte aus meiner Kindheit. Oberhalb des Tales am Stausebacher "Kuhwald" hatten wir einen Acker. Wenn wir bei der Ernte dort...
Bei Betrachtung eines in der Restaurierung befindlichen alten Fachwerkhauses erinnerte mich ein uralter knorriger Balken zwangsläufig an mein Elternhaus in Stausebach. Das Haus fiel in den 60er-Jahren der Spitzhacke zum Opfer, um an der selben Stelle ein neues Wohnhaus zu bauen. Ein krummer Balken auf groben Steinen gesetzt ist ein Zeichen dafür, dass Menschen vor vielen Jahren ohne große technischen Mittel die Bäume bearbeitet und sie stets in ihrer gewachsenen Form beim Bauen belassen haben....
Schon seit einigen Jahren beobachte ich ein Schwanenpaar an der Wohra bei Kirchhain. Ihre familiäre Bindung scheint sehr groß zu sein; denn sie brüten in einem Nest, das sie jedes Jahr wieder benutzen. Das Material, das sie zur Erneuerung des Nestes benötigen, wird allein von dem männlichen Tier herbeigeschafft und vom weiblichen Tier verbaut. Das Nest ist fertig, und das Weibchen hat mit dem Legen der Eier bereits begonnen. Ohne störend zu sein, habe ich vor zwei Tagen einen neugierigen Blick...
Eine Cappuccino-Pause in einem Marburger Cafe weckt Erinnerungen an eine Urlaubsreise in die Region Apulien, ganz unten am Stiefelabsatz Italiens. Großflächig hängen an den Wänden einige Fotos weißgetünchter Häuser mit ihren kegelförmigen mit Steinen bedeckten Dächern: eine einzigartige Architektur. In einer herrlichen Landschaft mit alten Olivenhainen, Mandel-, Feigen- und Obstbäumen erhebt sich das alte Städtchen Alberobello mit ihren 1400 Trullis. So werden die witzigen zipfelmützenähnlichen...
Trägerinnen der farbenprächtigen katholischen Marburger Tracht sind schon fast gänzlich aus dem Dorfleben im Amöneburger Becken verschwunden. Noch bis in die 60er-Jahre gehörte die Tracht, ob bei Stall- und Feldarbeit, Festen, Beerdigungen oder dem sonntägliche Kirchgang, zum Alltagsbild. Zu den kostbaren Trachtenteilen gehörten auch die wunderschönen gestickten Trachtentaschen, in denen die persönlichen Gegenstände, Taschentücher und beim Kirchgang auch der Rosenkranz seinen Platz fanden,...
Wolfsgeschichten spielen in Sagen und Märchen eine große Rolle. In den Märchen der Brüder Grimm fraß der Wolf sechs Geißlein und bei Rotkäppchen sogar die Großmutter und das Rotkäppchen. In unserem Kulturkreis hat der Wolf eine feste Bedeutung, meist jedoch nicht als wirklich Guter. Das Bild des Bösen sitzt unweigerlich tief! Lediglich die Begründer der Stadt Rom, Romulus und Remus, wurden von einem Wolf gesäugt und so gerettet. Also auch etwas Positives! In der kleinen gotischen Dorfkirche von...
Selbst beim Verblühen zeigt der sonntägliche Tulpenstrauß seine traumhaft schönen violetten Farben. Gelb strahlend öffnet sich der sternförmige Blütenstempel. Über einen bläulich hellen Kreis schließen sich die Farben in ein tief, dunkel lila werdendes Kunstwerk. Vergessen wir den trüben Blick nach draußen, den Regen und auch die manch aufkommenden Schlechtwetterdepressionen!
Wie eine "Rasselbande" tollen die neugeborenen Osterlämmer auf einer noch etwas kargen Weide an der Hardtmühle, zwischen Kirchhain und Rauschenberg gelegen. Teils bewegen sie sich noch staksig auf den Beinen, während andere bereits "springlebendig" sind. Wieder andere räkeln sich eher faul in der Frühlingssonne. Schon wenige Minuten nach der Geburt steht das Lamm sofort auf und findet die Zitzen (Euter) des Mutterschafes. Die erste Milch ist für das Lamm besonders überlebenswichtig, da sie...
Die Tradition der kirchlichen Osterbildchen, die uns heute herrliche Darstellungen und Bilder aus den heimischen Kirchen zeigen, erinnern mich ein wenig an die sogenannten Beichtzettel. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts gab es diese Geschichte mit den ominösen Beichtzetteln auch noch in Stausebach, mit denen die gläubigen Christen bekennen sollten, ob sie in der österlichen Zeit gebeichtet hatten. An den Bildchen war ein Abriss angehängt, dieser sollte bei Abgabe an den Pfarrer als Nachweis und...
Aufbruchstimmung zur letzten Etappe der Weltreise ... Um 12 Uhr werden die gepackten Koffer abgeholt. Da sind die Winterpullis für San Francisco nicht mehr weit. Noch sitzen wir auf einer Mauer unter Palmen, die sich im Wind wiegen, schlürfen unseren Punsch, blicken verträumt über den weiten Pazifik und lassen Beine und Seele baumeln. Gegen 20 Uhr ist Abflug. Die fünf Stunden für 3400 Kilometer sitzen wir inzwischen auf einer Backe ab. Nachts um 4 Uhr erreichen wir unser Hotel, das "Best...
Aloha!, wir kommen ... Völlig übermüdet und auch optisch nicht in bester Verfassung treffen wir gegen neun Uhr morgens in Honolulu ein. Ein Strahletag mit 21 Grad muntert uns ein wenig auf, zudem werden wir von einem Hulamädchen am Flughafen mit einer Orchideen-Kette begrüßt. Am Waikiki Beach, bekannt aus der TV-Serie "Magnum", starten wir eine unvergessliche Rundfahrt über die Hauptinsel Oahu. Die örtliche Reiseleiterin, ein waschechtes Mädchen von der Waterkant, vor vielen Jahren nach Hawaii...
Weiter geht es auf unserer Reise rund um den Erdball ... Um 3.30 Uhr schrillt der Wecker - fertigmachen zum Weiterflug nach Tokio. Ein Hinweis auf dem Fahrstuhlteppich, eingewebt: "es ist Donnerstag" - vermutlich für verwirrte Weltreisende gedacht. Nach knapp sechs Stunden Flug und 4600 Flugkilometern landen wir auf Tokios Flughafen Narita. Regenwetter und Temperatur 10 Grad, also wieder hinein in die Wollsachen. Nach einer Fahrt durch den Schilderwald der Millionenmetropole landen wir im...
Ein kleines detailiert handgeschriebenes Tagebuch aus dem Jahre 1998 mit dem Titel "In 20 Tagen um die Welt", das fast 17 Jahre unbeachtet in einer Kiste lag, erinnert mich an eine unvergessene Weltreise. Damals erfüllte ich mir, der den Roman von Jules Vernes "In 80 Tagen um die Welt" mehrmals gelesen hatte, einen recht ungewöhnlichen Kindheitstraum. An einem kühlen Samstagmittag im März 1998 startete der Airbus 340 der Philippine Airlines am Frankfurter Flughafen. Ab ging es: Fasten your...
Der meteorologische Frühlingsanfang am 1. März zeigt sich noch lange nicht von seiner schönen Seite. Mit drohend dunklen Wolken erscheinen die Dorfstraßen, die Fachwerkhäuser und die Kirche von Stausebach in einem gespenstig grauen Licht. Allein die Sonne quält sich mühsam mit ihrer Energie durch die Wolkenwand. Die Hoffnung auf ein Ende der stürmischen Tage mit viel Regen kündigt sich jedoch, wollen wir es den Wettermachern glauben, bald an. Dann hat auch der Winter sicher seine letzte Kraft...
Mit dem Besuch von Museen lässt sich die alte weit zurückliegende Welt mit ihren ausgestorbenen Handwerken etwas zurückholen. So lebt in dem kleinen Heimatmuseum von Kirtorf der "Schmeerschorsch" ("schmeeren" im Dialekt für schmieren) weiter. Mit seinem schweren selbst geschobenen Holzkarren, voll beladen mit seinen Erzeugnissen von Pech-, Teer- und Essigwaren, zog er einst zu Fuß von Dorf zu Dorf, um seine Waren auszuliefern. Das Transportieren war sehr beschwerlich, denn Pferde und Ochsen vor...
In diesen Tagen, da Flüchtlinge und Asylbewerber aus den Kriegsgebieten Syriens, Afghanistans, Nordafrikas und der Ostukraine zu den aktuellen Tagesthemen in unseren Medien geworden sind, ist es wichtig, sich der historischen Aufklärung bei einem Besuch im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) in Stadtallendorf an die Nachkriegszeit mit ihren Flüchtlingsströmen zu erinnern. In den Baracken des ehemaligen Sprengstoffwerkes fanden die Vertriebenen und Flüchtlinge zunächst eine zwar...
Noch ruht der Wald in seiner winterlichen Stille, doch im Inneren eines toten Buchenbaums tobt das Leben. Allein das gleichmäßige Klopfen eines Spechtes am Baumstamm und der laut krächzende Schrei einer Krähe stört die trügerische morgendliche Waldesruhe. Von dieser morschen Lebensgemeinschaft mit Insekten, Würmern, Flechten, Moosen und Baumpilzen profitieren viele hungrige Spechte. Auch einige Mieter wie Fledermäuse und Waldohreulen wissen ihre Heimat dort zu schätzen. So wird ein hohler...
"Wow, was für ein langer Kerl", so ist mein erster Gedanke, als ich im Haus des Marburger Kunstvereins das Gemälde eines gigantisch großen Mannes entdecke. Noch ahne ich nicht, welche Geschichte dahintersteckt. Etwas sprichwörtlich "aus dem Rahmen geraten", so empfinde ich diese erste Begegnung mit dem "Langen Anton" von Marburg. Alles ist überproportioniert. Der riesige Oberkörper, der auf etwas kurzen Beinen ruht, lange Arme mit relativ kleinen Händen und dazu ein fast normaler Kopf. Ich...
Zum Alltag eines Jugendlichen heute gehört es, dass man die Freizeit, neben Training im Sportverein, in einer Musik- oder Tanzgruppe, eher mit Computerspielen oder Fernsehen verbringt. Unsere Freizeit vor über 60 Jahren führte uns zu manch verbotenen Abenteuerspielen in den Wald, in alte Schuppen und Scheunen, in den Dorfbach und wenn die Langweile allzu groß war, in den Steinbruch bei Stausebach. Der Reiz, riskante Dinge zu tun, war ebenso groß wie heute. Ein ideales Gelände bot der Steinbruch...
Mit bunt bemalten Holzkreuzen, auf dem "Platz der Republik" vor dem Reichstag in Berlin aufgestellt, erinnern Schüler in einer gemeinsamen Aktion an die vielen Soldatengräber beider Weltkriege. Die künstlerisch und sehr individuell selbst gezimmerten Kreuze haben sie auf eine Art Kreuzweg mit zwölf Stationen durch Europa getragen. Europa-Kreuze also, als Zeichen der Trauer, der Mahnung, aber auch der Hoffnung auf eine friedliche Zukunft ohne Krieg und Terror, nicht nur für Europa. Wie viele...
Der Schmitthof in den Niederungen des Gleenbachtales bei Niederklein, direkt an der Kreisgrenze zum Vogelsbergkreis gelegen, war bis vor einigen Jahren noch ein landwirtschaftlich geführter Betrieb mit ehemals großer geschichtlicher Vergangenheit. Sein herrliches barockes Fachwerk, das ich immer beim Vorbeifahren bewundere, führte mich dazu, die ehemalige Wasserburg einmal aus der Nähe zu betrachten. Der Zugang war leider verboten. Von einer Wasserburg ist heute nichts mehr zu sehen, da der...
Ein bunter Zirkuswagen, hoch in einen Kirschbaum gehängt, ist in der Winterzeit nicht nur ein attraktives Zuhause für die Vogelwelt allgemein, sondern auch ein beliebter Platz, um den daheimgebliebenen Vögeln genügende Winternahrung anzubieten. Ein wenig erinnert dieser farbenprächtige Bauwagen an die Kindergeschichten mit dem unvergessenen Peter Lustig aus den Fernsehsendungen Löwenzahn" und "Spaß am Dienstag". Leider hat sich der sehr beliebte Moderator aus dem Fernsehgeschehen zurückgezogen....
Für viele Menschen ist es heute eine andere Welt, als noch Ochsen und Kühe statt Zugmaschinen und die unterschiedlichsten Arbeitsgeräte in der Landwirtschaft zum Einsatz kamen, und doch Erinnerungen, die gar nicht lange her sind. Scheinbar gemächlich ging es zu, wenn, wie auf dem Foto aus dem Jahre 1951 bei Stausebach zu sehen, die Kleinbauern mit ihrem Kuhgespann auf einem Kastenwagen sitzend mit dem anhängenden Mähbalken oft weite Wege zur Heuernte auf ihre Wiese am Hang der Amöneburg fuhren....
Als Opa fühlt man sich schon etwas geehrt, wenn die Enkelkinder Erlebnisse oder Dinge aus Kindheitstagen nachfragen. So zum Beispiel: Wo habt ihr damals eingekauft? Vollgefüllte Gläser mit Bonbons, Lakritzen und Lutscher waren die Hauptattraktionen der kleinen Dorfläden, von denen es in den 50er-Jahren immerhin drei in unserem gerade 300 Einwohner zählenden Stausebach gab, die die erwartungsvollen Kinderaugen meist nur zum Glänzen brachten. In hohen abgeteilten und auch geschlossenen Regalen...
Das Wechselspiel von Licht und Schatten lässt diese beiden sehr filigran in Sandstein gehauenen Denkmäler zu einem Kunstobjekt auf alten Gemäuern werden. Die Intensität des Sonnenlichtes zeigt uns: kein Schatten ohne Licht, aber auch kein eindrucksvolles Licht ohne Schatten. Die mit Moosen und Flechten hellbraun leuchtende Wehrmauer, die sich fast zweihundert Meter um die historische Marienkirche in Stausebach zieht, wird so zu einer ganz natürlichen Kunst. Der blaue mit hellen Schäfchenwolken...
Hinter Kirchenmauern verbergen sich oft jede Menge unerklärbare Geheimnisse. Eine furchterregende Fratze mit großlöchriger Nase, weit aufgerissenen Augen, stumpfem Kinn, krummen Hörnern und einem bösen zähnefletschenden Grinsen fällt dem genau hinschauenden Betrachter in der Marburger Kugelkirche ins Auge. Am Ende einer Säulen-Rippe, die sich vom herrlichen Netzgewölbe seitlich an der Wand als Stütze herabzieht, entdecke ich dieses schrecklich teuflische Gesicht. Die Bedeutung erscheint mir...
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