Sakura-Sommerinterview
Im Gespräch

Judoka und Jubilar. | Foto: Norbert Lubenow
4Bilder

Eine Weisheit besagt, dass eine gute Kultur insbesondere auch durch den Erhalt von Traditionen und Erinnerungen gekennzeichnet ist. In diesem Zusammenhang zählt zur Vereinskultur des JC Sakura e. V. aus Hannover-Döhren das nun schon seit vielen Jahren durchgeführte, traditionelle Sommerinterview, bei denen Personen und Persönlichkeiten des Vereins vorgestellt werden und über ihre "Kampfsportkarrieren" und weitere interessante Aspekte ihres Lebensweges berichten. Diesmal wird es international, denn das Vereinsmitglied Norbert Lubenow meldet sich diesbezüglich aus Schweden zu Wort. Außerdem konnte er im Jahr 2024 seine 50-jährige Mitgliedschaft im Verein feiern.

Daher zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zu diesem besonderen Jubiläum und die Frage, wie alles seinen Anfang genommen hat? "In bin sozusagen am fernen Ende der Peiner Straße aufgewachsen und 1974 zum Judo gekommen", so der Jubilar. Und weiter: "Wie das zustande kam, kann ich gar nicht mehr genau sagen, vielleicht ein Info-Inserat in der Zeitung, welches meine Eltern gelesen haben. Ich weiß aber noch, wie ich als 9-Jähriger sehr gespannt und neugierig zum ersten Mal in die Dietrich-Bonhoeffer-Schule (dort befindet sich die Trainingsstätte / das Dojo) kam, in Begleitung meiner Mutter. Ich habe mich dann sehr schnell wohl gefühlt beim Training und bin dabeigeblieben."

Sportliche Erfolge stellten sich mit der Zeit ebenfalls ein, wie Norbert Lubenow rückblickend zu berichten weiß. "Meine ersten Wettkampferfahrungen ermöglichte mir der damalige Übungsleiter Heinz Walter, der erste einer Reihe von vielen engagierten und qualifizierten Trainern, von denen ich das Judo gelernt habe. Das Training beim JC Sakura, und später parallel auch bei anderen Vereinen in Hannover, hatte für mich eine prägende Bedeutung: Für den Trainingspartner und sich selbst Verantwortung zu übernehmen war wichtig, sowie sich über Gewinne und Niederlagen bei Wettkämpfen selbst einschätzen und verbessern zu lernen." Über seine weitere Wettkampfzeit: "Ich erinnere mich an viele Teilnahmen mit Trainingskameraden bei Bezirks- und Kreismeisterschaften – manchmal erfolgreich, immer spannend und lehrreich. Bei den Niedersachsenmeisterschaften, und später Hochschulmeisterschaften habe ich ebenfalls teilgenommen. Und nicht zu vergessen sind viele Jahre mit ereignisreichen Mannschaftswettkämpfen der Herrenmannschaft des JC Sakura in der Bezirksoberliga." Und mit einem Augenzwinkern: "Meine damalige Gewichtsklasse -71 kg schaffe ich leider nicht mehr ganz, bin aber nur einige Kilogramm entfernt!"

Neben dem sportlichen Aspekt war Norbert z. B. auch als Sportwart aktiv und konnte sich mit Unterstützung erfahrener Vereinskameraden weiterentwickeln. Das soziale Miteinander war ebenfalls wichtig, wie aufbewahrte Unterlagen des Jubilars - fast schon historisch zu nennen - belegen. "In einem Rundschreiben von 1977 lese ich von Osterskat, Tanz in den Mai, Sakura-Rallye, Vereinsfahrt für Schülerinnen und Schülern, Vereinskegeln und vielem mehr", so seine Aufzeichnungen.

Der Schwarzgurt-Träger (derzeitige Graduierung: 3. Dan) lebt seit geraumer Zeit in Schweden. Wie es zu diesem Orts- und Landeswechsel kam, erzählt Norbert folgendermaßen: "Nach längeren Aufenthalten in England und in Greifswald (auch dort jeweils mit Judo aktiv) bin ich 2008 aus beruflichen und familiären Gründen nach Schweden ausgewandert. Wir leben seitdem in Uppsala, der Geburtsstadt meiner Frau, zusammen mit unseren nun fast erwachsenen zwei Kindern. Auch hier bin ich beim Judo aktiv, war im Vorstand des hiesigen Uppsala Judo Clubs, und stehe weiter als Trainer und Sportler auf der Matte. Bei meinem letzten richtigen Wettkampf im Jahr 2017 bin ich in meiner Altersklasse bei den schwedischen Meisterschaften immerhin noch Dritter geworden. In Uppsala haben wir den Luxus einer eigenen Trainingshalle (Dojo) mit permanent liegender Matte, Kraftraum und einer kleinen Küche. Sollten Sakura-Mitglieder einmal in der Nähe sein - Stockholm ist ja nicht fern - sind sie herzlich eingeladen, hier vorbeizuschauen und an einem Trainingsabend teilzunehmen."

Ein weiteres Hobby liegt ihm ebenfalls am Herzen: "Mein anderes großes Interesse ist das Fliegen, nach dem Erwerb der Lizenz im Jahr 1992 zunächst der Motorflug, und in den letzten Jahren verstärkt auch der unglaublich schöne Segelflug."

Und abschließend, auf die Zukunft gerichtet: "Ich werde versuchen, meinen vor 50 Jahren in Döhren begonnenen Judo-Weg weiter fortzusetzen, und hoffe, dass viele der aktuell im JC Sakura Trainierenden ebenfalls eine positive und lehrreiche Judo-Zeit vor sich haben. Und vielleicht schaffe ich es ja auch, wieder einmal das Sakura-Dojo in Hannover-Döhren zu besuchen."

Herzlichen Dank an Norbert Lubenow für dieses interessante Gespräch über eine ebenso interessante "Judo-Karriere". Der Verein wünscht ihm und seiner Familie auf den weiteren Wegen im Dojo, in der Luft und in beruflicher und privater Hinsicht alles Gute und viel Erfolg!

Bürgerreporter:in:

Norbert Wertheim aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.