Fototipp

Sonnenuntergänge bitte mit Vordergrund

Tolle Sonnenunter- oder -aufgänge machen sich gut in jedem Urlaubsfotoalbum. Manche sagen, das ist kitschig, anschauen tun sie die Bilder aber trotzdem. Auch ich finde ich dieses Himmelsschauspiel immer wieder faszinierend. Doch selbst im Rausch der tollen Farben und Wolkenformationen kombiniert mit Urlaubsglückseligkeit sollte etwas beachtet werden: Ein Vordergrund macht das Bild erst rund.

Bild 1 zeigt einen Sonnenaufgang am Mittelmeer, von Mallorca aus gesehen. Und ja, voller Stolz schreibe ich, dass der innere Schweinehund überwunden wurde und es tatsächlich ein Sonnenaufgang war. Doch man sieht nur Wasser, die Sonne und den Himmel. Die Aufnahme könnte überall entstanden sein. Sie ist vielleicht schön anzuschauen, aber relativ nichtssagend.

Damit es wirklich ein Foto vom Urlaubsort wird, muss aber ein Stückchen davon im Bild im Vordergrund zu sehen sein. Und hier liegt zum Teil bereits schon der Hase im Pfeffer. Denn die Lichtkontraste können gewaltig sein. So mancher Kamerasensor stößt da an seine Grenzen (Bild 3).

Handelt es sich um ein Vordergrundmotiv mit klaren, interessanten Formen, ist es relativ einfach. Dann wirkt er auch als Silhouette und wir können uns bequem auf die richtige Belichtung des Himmels konzentrieren. Ein Beispiel dafür ist Bild 2.

In anderen Fällen bleibt uns nur übrig, weiter auf den Sonnenuntergang zu belichten, den Vordergrund aber irgendwie heller zu bekommen. Ob die HDR-Funktion an modernen Smartphones weiterhilft, vermag ich nicht zu sagen. Das habe ich mangels entsprechender Ausrüstung noch nicht ausprobiert. Bei meinen Fotos habe ich versucht, mit einem Aufhellblitz ein bisschen die Kontraste auszugleichen. Beispielsbild 4 steht dafür.

Was nicht funktioniert: Ausklappblitz aktivieren und weiter im Automatikmodus fotografieren. In den meisten Fällen führt dies zu totgeblitzten Aufnahmen. Die Belichtungszeit sollte schon auf den Himmel abgestimmt sein und das Blitzlicht in seiner Leistung runtergeregelt werden. Um Wieviel? Da muss man möglicherweise ein paar Fotos mit unterschiedlicher Einstellung machen, bis das Ergebnis gefällt.