Fototipps: Wenn die Wäsche einen bleibenden Eindruck hinterlässt
Wer sich mit Aktfotografie beschäftigt, kennt das Problem. Engsitzende Kleidung schneidet sich in die Haut und hinterlässt sehr unschöne Spuren in Form von Striemen, Streifen und Abdrücken. Das sieht auf den Fotos hinterher gar nicht gut aus. Die Gefahr von sichtbaren Kleidungsspuren besteht übrigens auch, wenn wir hübsche Mädchen in Bademode oder Dessous fotografieren. Es kann eine ganz schön lange Zeit vergehen, bis die Striemen und Streifen verschwinden. Gerade, wenn nur ein enger Zeitrahmen zur Verfügung steht, wird „warten“ schnell zu einem Problem. Deshalb Tipp 1: vor dem Shooting bereits absprechen, dass das Model nur mit locker sitzenden Kleidungsstücken anreist.
Was tun, wenn es trotzdem passiert, die Haut streifenförmig gerötet ist oder irgendwelche Muster wiedergibt? Analoge Fotografen haben dann kaum eine Chance. Tipp 2: Manchmal lassen sich diese Stellen noch durch die Lichtsetzung (was im Dunkeln ist, sieht man nicht), durch eine andere Körperhaltung oder durch Tücher oder andere Accessoires kaschieren. Hier hilft nur ausprobieren und prüfen, ob die ursprüngliche Bildidee dann noch umgesetzt werden kann (manchmal bringt dieser Zwang zum Verdecken aber vielleicht auch erst Fotograf und Model auf schöne , interessantere Posen als ursprünglich angedacht, dann wendet sich das Unglück zum Glücksfall). Wenn das alles nicht funktionieren sollte, hilft nur warten. Denn Kleinbildfilme zu retuschieren dürfte sich sehr schwierig gestalten. Und auch an Mittelformatfilme oder Papierabzüge sollte sich nur wagen, wer das retuschieren wirklich gelernt hat. Die Gefahr, statt die Bilder zu verbessern sie endgültig zu ruinieren, ist jedenfalls dabei sehr groß.
Für Digitalfotografen hingegen hat hingegen die neue digitale Fototechnik tatsächlich eine erhebliche Erleichterung gebracht. Retuschen an einer Bilddatei lassen sich relativ einfach bewerkstelligen - jedenfalls, wenn man sein Bildbearbeitungsprogramm einigermaßen beherrscht. Aber immer darauf achten: die Originaldatei sollte an sicherer Stelle gespeichert sein, gearbeitet wird an einer Kopie (für den Fall der Fälle ist das nämlich sicherer). Wer sich hochpreisige Programme wie Photoshop CS in einer neueren Versionsnummer leisten kann, dem steht für den Kampf gegen Kleidungsabdrücke das „Ausbessernwerkzeug“ zur Verfügung. Gerade bei flächigen Retuschen leistet es gute Dienste. Ansonsten sollte man zum Stempelwerkzeug greifen. Eine passende andere Stelle im Bild als Quelle aussuchen, eine weiche, nicht zu große Pinselspitze wählen und dann mit geringer Deckkraft vorsichtig mehrmals die auszubessernden Bildpartien überstempeln bis die Fehler verschwunden sind.
Doch die modernen Möglichkeiten der Bildnachbearbeitung sollten kein Grund sein, den Tipp 1 zu vergessen. Es sei denn, der Fotograf hat nichts Besseres zu tun, als nächtelang vor dem Bildschirm zu sitzen. Denn es geht zumeist schneller, Fehler vor der Aufnahme zu vermeiden als sie hinterher mühsam am Computer wieder zu beseitigen.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.