Fototipps: Spielen mit Licht und Jalousien beim Aktshooting
Aktaufnahmen und erotische Fotos gehören zu den anspruchsvollsten Motiven, die sich einem Hobbyfotografen bieten. Nicht nur, weil die Grenze zu banalen Nacktknipsbildern einerseits und schlüpfrigen Fotos andererseits nicht weit ist (es ist meist eine schmale Gratwanderung, die der Fotograf meistern muss). Wir berühren damit auch ein Gebiet, in dem jeder Mensch von seiner Einstellung, vielleicht auch von seiner Religion und seiner Erziehung her seine eigenen ganz persönlichen Ansichten hat und leider nur oft genug versucht ist, diese kurzerhand als allgemein verbindlich zu bewerten. Schon zu Urgroßvaters Zeiten versuchten die Fotografen deshalb, sich hinter dem Schutzschild der in bürgerlichen Kreisen hochgeachteten Kunst zu verbergen, man fotografierte „Studien“ und „Akademien“. Oberflächlich gesehen haben sich heute zwar die Zeiten verbessert, doch so ganz haben wir es immer noch nicht geschafft, hier alle Vorbehalte zu überwinden. Man denke nur an von prüden US-Amerikanern beherrschte Internet-Großkonzerne, die ein „sauberes Umfeld“ für ihre Werbung selbst auf deutschen Seiten durchsetzen (Wenn jetzt der eine oder andere Leser ahnt, welche Vorfälle ich da im Auge habe, so dürfte er damit nicht ganz so verkehrt liegen). Nicht zuletzt belegen die vorstehenden einleitenden Worte, dass selbst der Autor dieser Zeilen zögert, so ohne weiteres direkt in das Thema einzusteigen.
Ich kann’s nicht lassen: Weil die Fotoszene nach meinem Geschmack bei myheimat etwas zu kurz kommt, will ich ab und zu mit Beiträgen zu Fotothemen den Fokus auch mal auf dieses schöne Hobby richten. Und weil ich gerne Beauty- und Aktaufnahmen mache, kann ich‘s nicht lassen, das Thema erneut anzusprechen.
Das sollte vorab noch gesagt werden, wenn man über Erotik- und Aktfotografie schreibt. Eine Aktaufnahme muss nicht zwangsläufig erotisch sein und auf einem Foto, das eine hocherotische Ausstrahlung hat, müssen die abgebildeten Personen ebensowenig zwangsläufig nackt sein. Gemeinsam ist beiden Sujets aber, dass es einer guten Zusammenarbeit zwischen Model und Fotograf bedarf, das Ergebnis immer von beiden gemeinsam erarbeitet werden muss und das vor allem der Fotograf gefordert ist, sich schon vor Beginn des Shootings Gedanken zu machen, was und wie er fotografieren will. Letzteres ist insbesondere schon deshalb wichtig, um Enttäuschungen sowohl beim Fotografen als auch beim Model vorzubeugen. Es sollte vorher genau abgesprochen sein, was der Fotograf aufnehmen möchte und was das Model möchte. Stellt sich unser Fotokünstler Bilder à la Helmut Newton vor, ist unser Model aber nur zu einem Rückenakt – und das auch nur als Halbakt - bereit, ist allerseits Frustration vorprogrammiert. Entsprechend sollte vorher abgeklärt sein, welche Requisiten eingesetzt werden sollen (wobei ich feststellen konnte, dass die als Model vorgesehen Damen zumeist durchaus bemerkenswert gute kreative Ideen hinsichtlich von Accessoires und Requisiten haben und gerne aus ihrem eigenen Fundus welche mit zum Aufnahmeset bringen; es lohnt sich also auch von daher, vorher darüber zu sprechen).
Ziel bei Aktaufnahme ist es, schöne menschliche Körper in schönen Posen abzulichten. Dabei ist das Licht (wir erinnern uns: Das Fremdwort Fotografieren heißt ins Deutsche übersetzt „mit Licht schreiben“) das Ah und Oh des Ganzen. Hier entscheidet es sich, ob es ein ästhetisches Bild wird (welches das Model vielleicht sogar unbefangen der eigenen Großmutter zeigen würde) oder ob wir die oben beschriebene Gratwanderung dann doch nicht so gemeistert haben, wie wir es uns eigentlich wünschten.
Interessante Lichtspielereien mit durchaus erotischer Ausstrahlung können Jalousien bieten. Sei es, dass wir solche Dinger am Fenster unseres (provisorischen) Fotostudios haben und die ins Zimmer hereinscheinende Sonne nutzen oder wir so ein Teil zwischen unseren Lampen bzw. Blitzgeräten extra aufgehängt haben (z.B. mit Bindfäden von der Deckenlampen her hängen lassen). Die Jalousien dürfen selbstverständlich nicht ganz geschlossen sein. Ausgenutzt werden soll das Schattenspiel auf dem menschlichen Körper, das sich ergibt, wenn das Licht in Streifen durch die mehr oder weniger geöffnete Jalousie fällt. Hier gibt es vielfältige Variationen, die wir ausprobieren können.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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