Fotografie
Fototipps: Lowkey - Wenn vieles im Dunkel bleibt

Bei einer Lowkey-Aufnahme beherrschen die dunklen Stellen das Bild.
  • Bei einer Lowkey-Aufnahme beherrschen die dunklen Stellen das Bild.
  • hochgeladen von Jens Schade

Ärger gab es in der Vergangenheit bei einigen fotografischen My-Heimat Beiträgen von mir schon ein paar Mal. Das lag seinerzeit an einem US-prüden Großanzeigenkunden. Mal war ein Bericht über eine Modenschau auf der Infa in Hannover zu sexy, mal wurden zu einem fotografischen Bericht über Aktfotografie still und heimlich alle Bilder gelöscht. Bin also gespannt, ob dieser Artikel ein Beitrag auf MyHeimat bleiben darf. Eigentlich gibt es ja nichts zu sehen, was nicht auch jugendfrei ist. Doch mit solchen Fotos soll ja auch die Phantasie angeregt werden. Und die kann bei dem einen oder anderen schon einmal davon galoppieren.

Damit sind wir auch schon beim ersten Tipp für Fotos, die auch nackte Haut darstellen: Nicht mehr als unbedingt nötig zeigen, lieber der Phantasie des Betrachters freien Lauf lassen. Das wirkt meistens viel besser als Knipsbilder, auf denen „alles“ zu sehen ist.

Zweiter Tipp: Schwarzweiß wirkt seriöser und „künstlerischer“ als Farbe. Und mit Kunst kann man vieles nicht nur rechtfertigen, sondern auch gesellschaftsfähig machen. Wer möchte denn schon als Kunstbanause dastehen?

Ganz besonders edel und künstlerisch wirkt dabei ein Bildstil, der unter den Namen „Lowkey“ bekannt ist. Das hat nichts mit einem „niedrigen Schlüssel“ zu tun. Ein Engländer verwendet diesen Begriff dann auch eher, wenn er „unauffällig“ oder „dezent“ meint. Aber auch das trifft nicht so richtig das, was ein Fotograf unter darunter versteht.

In der Fotografie meint Lowkey eine Aufnahme, in denen die dunklen Bildelemente vorherrschen. Wohlgemerkt, es geht nicht um eine schlichte Unterbelichtung. Es geht vielmehr um eine dramatische Bildsprache, viele dunkle Bereichen wirken geheimnisvoll, und die wenigen hellen Stellen machen das ganze effektvoll.

Bei dem hier abgebildeten Foto wurde nur eine Lichtquelle verwendet. Das allgemeine vorhandene Raumlicht (es war ja auch ohne Blitzlicht nicht stockdunkel) wirkte sich bei nur 100 ISO und Blende 11 nicht weiter aus. Blende 11 wurde aber nicht deshalb gewählt, sondern um über einen einigermaßen großen Schärfentiefenbereich zu verfügen. Ich musste ja relativ nah an mein Modell herangehen und je näher das Motiv an der Kamera ist, um zu kleiner ist der Bereich, der scharf gezeichnet wird. Mit dem Schließen der Blende kann man dem ein bisschen entgegensteuern.

Damit die Wassertropfen besser halten, hat sich das Model vorher eingecremt. Die Wassertropfen selbst lassen sich am Besten mit einer Sprühflasche (wie man sie auch bei Pflanzen verwendet) auftragen.

Der Blitz kam fast als Gegenlicht schräg von oben, ein bisschen mit der Leuchtkraft des Blitzes musste allerdings experimentiert werden, bis alles passte.

Ach ja, die Eiswürfel waren  aus Plastik. Echtes Eis wäre doch etwas zu kalt gewesen.

Bürgerreporter:in:

Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld

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