Fototipps: Die Sonne als strahlender Stern
Eigentlich soll die Sonne bei der Aufnahme nicht direkt in die Kamera scheinen. Jedenfalls dann, wenn man nicht Sonnenauf- und untergänge fotografiert (hier ist der rote Sonnenball zwangsläufig ja ein zentraler Punkt der Bildgestaltung). Aber im Übrigen ist das grelle Sonnenlicht weder gut für die Augen des Fotografen noch für die Kamera und für die Bildgestaltung. Böse Reflexe können einem zudem das ganze Motiv versauen. Doch manchmal lohnt es sich, die Regeln (selbst wenn sie im Allgemeinen sehr vernünftig sind) zu missachten. Um einen besonderen Effekt zu erreichen, habe ich bei diesem Bild die Sonne direkt in Bildkomposition einbezogen. Allerdings stand unser Tagesgestirn da schon relativ tief, hatte also nicht mehr die volle Strahlkraft, außerdem minderten Zweige (die hier im hellen Glanz untergehen) vor der Sonnescheibe zusätzlich die Lichtfülle. Und vorsorglich schaute ich auch nicht durch den optischen Sucher, um die Augen nicht zu gefährden.
Wird nun einfach so drauflos fotografiert, dürfte das Ergebnis ein weißer, ausgefressener Lichtfleck im Bild sein, genau dort, wo eigentlich die Sonne stehen sollte. Wirkt nicht so richtig gut. Um das zu vermeiden, blendete ich bei der Aufnahme auf die Blende 18 ab. Je geschlossener die Blende ist (d.h., je höher die Blendenzahl), umso mehr führen Beugungseffekte zu strahlenförmigen Auswüchsen rund um die Sonne. Damit erstrahlt unser Muttergestirn nun auch auf dem Foto als Stern.
Bürgerreporter:in:Jens Schade aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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