Geschichte von klugen und von unbelehrbaren Menschen-Ein Klimagleichnis
Es waren einmal zwei Planeten – sagen wir A und B – wo die Menschen eine ähnliche Entwicklung vollzogen, und wo zumindest für einen Teil von ihnen jeweils nach vielen Jahren ein gewisser Wohlstand erreicht worden war.
Auf beiden Planeten wurde aber etwas sehr Wichtiges vergessen. Während man sich stetig um noch mehr Wohlstand bemühte, hatten viel zu viele vergessen, auf die Natur zu achten. Und so nahmen unterdessen auch die Umweltprobleme immer mehr zu.
Das Klima, welches für die Menschen bislang stabil und zuverlässig war, geriet zunehmend aus dem Gleichgewicht. Hitzewellen und Dürre mit einhergehenden Brandkatastrophen, Stürme und Unwetter mit Überschwemmungen nahmen sogar schneller zu, als es die Klimaforschung vorhergesagt hatte.
Als bei einer Überschwemmung in einem der Länder über 200 Tote zu beklagen waren, erging man sich auf dem Planeten A in Schuldzuweisungen und fing an, etwas mehr für den Schutz des Klimas zu tun. Die entscheidenden Veränderungen jedoch wurden weiterhin um viele Jahre in die Zukunft geplant, denn man wollte das gewohnte Leben beibehalten.
Auf dem Planeten A kam es, wie es kommen musste – als man hier aufhorchte, war es zu spät.
Es geschah genau das, wovor die Wissenschaft ja schon viele Jahre zuvor gewarnt hatte:
Das Energiesystem der Erde brach zusammen und alle Maßnahmen halfen nicht mehr ausreichend, weil viele Kipp-Punkte des Klimasystems bereits überschritten waren.
Aus über 200 Toten bei Überschwemmungen wurden schon bald Abertausende, denn auch die Hitzewellen und Dürrezeiten mit ihren katastrophalen Auswirkungen forderten ihren Tribut. Die Menschen waren dem Extremklima nicht mehr gewachsen und somit dem Untergang geweiht.
Alle ihre Einsichten kamen zu spät – hätte man nur …
Auf dem Planeten B hingegen horchte man auf. Sehr viele Eltern und Jugendliche sowie Umweltverbände legten ein starkes Veto gegen das ‚Weiter wie bisher‘ ein. Kurzfristig beschlossen daraufhin die Regierenden der Länder, den gesamten CO2-Ausstoß in allen relevanten Bereichen zu reduzieren, so dass nicht mehr CO2 in die Atmosphäre entlassen wurde, als auf natürliche Weise durch die Natur neutralisiert werden konnte.
Viele neue wie auch schon längst bestehende Ideen für ein nachhaltiges Leben wurden aufgegriffen und umgesetzt. So kamen die Menschen wieder in Kontakt zueinander. Dies war ein weiterer positiver Effekt, hatten die Menschen während der Corona-Pandemie doch sehr an Kontaktbeschränkungen gelitten.
Diese Zeit der Transformation wurde genutzt, um das neue Wirtschaften mit der Natur in Einklang zu bringen. Die Menschen lernten, nachhaltiger zu leben und dabei auch die soziale Gerechtigkeit nicht außer Acht zu lassen.
Zwar kam es hier trotzdem noch zu weiteren Katastrophen, weil das Klima ein langsam reagierendes System ist – einerseits. Andererseits funktionierte die Umsetzung der lang versäumten Maßnahmen nicht immer so schnell und so gut.
Insgesamt aber zeigten sich schon bald die positiven Effekte, und nach einiger Zeit stellte sich auch wieder ein stabiles Klima ein. Die CO2-Konzentration ging zurück, und die Menschen konnten wieder zuversichtlich und ohne Angst vor der Zukunft ihr Leben gestalten.
Für welche Zukunft entscheiden wir uns?
©Hugo Bandorf im Juli 2021 – Ein Gleichnis –
Bürgerreporter:in:Hugo Bandorf aus Hannover-Döhren-Wülfel-Mittelfeld |
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