Fluss und Landschaft fit machen gegen den Klimawandel

Ausgetrockneter Rotbach
Im Sommer 2022 ist der Rotbach in Dinslaken trockengefallen. | Foto: © Andreas Fritsche/EGLV
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    Im Sommer 2022 ist der Rotbach in Dinslaken trockengefallen.
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Lippegebiet. Wochenlange Trockenheit, niedrige Wasserstände in Flüssen und ausgetrocknete Bäche waren diesen Sommer wieder an der Tagesordnung. Die Dürre ist Folge des Klimawandels. Genau wie das, was auf die Hitze folgt – Starkregen und Hochwasser. Die Jahre 2018 bis 2022 haben es eindrücklich gezeigt: Der Klimawandel bringt Gewässer und Landschaft in Extremsituationen. Wie können Flüsse und Grundwasser gegenüber dem Klimawandel gestärkt werden? Welche Maßnahmen helfen Extremereignisse abzufangen? 2022 ist das Forschungsprojekt „KliMaWerk – Wasser:Landschaft“ gestartet, um diesen Fragen nachzugehen.


„Drei Jahre Niedrigwasser, Austrocknung, Dürre, dann ein Jahrhunderthochwasser und jetzt wieder Trockenheit – die Folgen für Natur und Mensch sind riesig. Fischsterben, Artenverluste, Grundwasserabsenkung, Ausfall landwirtschaftlicher Produktion und enorme Hochwasserschäden sind einige der Auswirkungen, die große Folgen für Ökosysteme und Wirtschaft haben“, erläutert Dr. Mario Sommerhäuser, Biologe beim Lippeverband. In zwei repräsentativen Räumen im Einzugsgebiet der Lippe – einer ländlich und einer städtisch geprägt – werden zwei Jahre lang an über 30 Stellen regelmäßig Untersuchungen durchgeführt. Ziel ist es, herauszufinden, wie Fluss und Natur auf Niedrigwasser- und Austrocknungssituationen im Wechsel mit Starkregenereignissen reagieren und wie erfolgreich die bereits getroffenen Maßnahmen wie Renaturierung, Beschattung oder Rückhaltebecken wirken. Dabei geben Modelle Aufschluss über die weitere Entwicklung von Gewässern und getroffenen Maßnahmen im Verlauf des Klimawandels.

Land- und Forstwirtschaft, Industrie und Naturschutz werden aktiv in das Forschungsprojekt eingebunden. Ihre Anliegen beim Wassermanagement stehen sich teilweise konträr gegenüber. „Wir werden alle Gruppen und deren Bedenken und Bedarfe berücksichtigen“, erklärt Sommerhäuser. Schließlich sollen Wassermanager*innen deutschlandweit die Ergebnisse für die Auswahl geeigneter Maßnahmen und Strategien nutzen können. Ziel ist es, Gewässer als für den Menschen essentielle blaugrüne Infrastrukturen trotz Klimawandels zu schützen und weiter zu entwickeln. Wasser und Gewässer sind schließlich die Grundlage unseres Lebens und Wirtschaftens.
Durchgeführt wird das Projekt KliMaWerk vom Lippeverband, der Universität Duisburg-Essen, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, dem Forschungsinstitut Ecologic, den Firmen Hydrotec und delta h sowie dem Planungsbüro Koenzen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert das Verbundprojekt „KliMaWerk“ als Teil der Fördermaßnahme „WaX“ im Rahmen des Bundesprogramms „Wasser: N“. Wasser: N ist Teil der BMBF-Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA). Das Projekt läuft bis Anfang 2025. Weitere Informationen sind auf der Projekt-Homepage zu finden (https://klimawerk-projekt.de).

Der Lippeverband

Der Lippeverband ist ein öffentlich-rechtliches Wasserwirtschaftsunternehmen, das als Leitidee des eigenen Handelns das Genossenschaftsprinzip lebt. Seine Aufgaben sind in erster Linie die Abwasserentsorgung und -reinigung, Hochwasserschutz durch Deiche und Pumpwerke und die Gewässerunterhaltung und -entwicklung. Dazu gehört auch die ökologische Verbesserung technisch ausgebauter Nebenläufe. Darüber hinaus kümmert sich der Lippeverband in enger Abstimmung mit dem Land NRW um die Renaturierung der Lippe. Dem Lippeverband gehören zurzeit 155 Kommunen und Unternehmen als Mitglieder an, die mit ihren Beiträgen die Verbandsaufgaben finanzieren. www.eglv.de

Ausgetrockneter Rotbach
Im Sommer 2022 ist der Rotbach in Dinslaken trockengefallen. | Foto: © Andreas Fritsche/EGLV
Hochwasser in Marl
Hochwasserereignisse sind auch eine Folge des Klimawandels - hier die Lippe beim Hochwasser im Jahr 2020 bei Marl . | Foto: © Andreas Fritsche/EGLV
Bürgerreporter:in:

Heinz Kolb aus Gelsenkirchen

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