Protestaktion der Lech-Allianz Augsburg am 11.März anläßlich der Berichterstattung des Bayerischen Rundfunks am Lech bei km 50,4
Ausgerechnet im Augsburger Naturschutzgebiet will E.ON ein neues Wasserkraftwerk bauen. Dagegen laufen die Augsburger Naturschutzverbände Sturm, auch wenn sie sich selbstverständlich für den Ausbau der regenerativen Energien einsetzen.
Der Standort des von der E.ON Wasserkraft geplanten Lech-Kraftwerkes liegt in der letzten größeren Fliessstrecke des gesamten bayerischen Lechs im Naturschutz- und FFH-Gebiet „Stadtwald Augsburg“. Das Schutzgebiet beinhaltet letzte Reste der alten Flusslandschaft, neben Heiden und Schneeheide-Kiefernwäldern auch Kalkflachmoore, Quellbäche, Quellfluren und wechselfeuchte Areale.
Der Lechabschnitt im „Stadtwald Augsburg“ bedarf mittelfristig dringend einer
Vitalisierung, gerade auch im Hinblick auf den Erhalt wesentlicher Biotope im
Naturschutzgebiet. Nur noch hier könnte sich bei entsprechender Gestaltung ein
Lebensraum für Arten von Fließgewässern etablieren. Das geplante
Wasserkraftwerk läuft dem Ziel einer Renaturierung zuwider und verewigt einen unbefriedigenden Zustand.
Die Naturschutzgebietsverordnung untersagt neue Bauwerke im Schutzgebiet. Darüber können sich auch bestehende Konzessionsverträge nicht hinwegsetzen. Vielmehr sind bestehende Wasserkraftwerke mit gravierenden Mängeln nach zeitgemäßen Standards des Naturschutzes umzugestalten: Von 20 Staustufen am Lech verfügt bis heute gerade eine über ein Umgehungsgerinne, alle anderen Staustufen sind für Fische nicht passierbar. Die Ufergestaltung der älteren Staustufen spiegelt noch immer den ökologischen Null-Standard der Bauzeit wieder. Notwendig ist daher eine ökologisch verträgliche Umgestaltung der bestehenden Wasserkraftwerke, um dem Lech den Charakter eines Flusses zumindest ansatzweise wieder zurückzugeben.
Bürgerreporter:in:Lothar Büch aus Meitingen |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.