Er ist heute lebendiger, auch nötiger denn je, der Volksschauspieler, Wortklauber, von Brecht geschätzte Querdenker Karl Valentin.
Christian Auer, der Allrounder, der uns zuletzt mit einem phantasievollen Offenbach bezauberte, hegt seit Jahren ein Faible für das Münchner Original. Als Musiker, Mime und Mitbegründer des ValentinKarlstadt Theaters feiert er landauf landab Erfolge. Die Geld-Zurück-Garantie nahm noch niemand in Anspruch. Unikate wie Valentin nachzuahmen, ist gefährlich. Aber Auer kann es. Über seine „Orchesterprobe“ urteilte die AZ: „Das Publikum wollte Valentins Enkel auch nach der dritten Zugabe noch nicht von der Bühne lassen“.
Den Rahmen für den Valentin-Abend bildet die Präsentation eines neuen Grammophons, dargeboten wie die alten Valentin-Filme, schwarz-weiß. Christian von der Au, der sich selbst an der Stimme und am Klavier begleitet, serviert dazu als Conferencier eine musikalische Zeitreise in die wilder 20er Jahre. In das Gerüst eingebettet sind Valentins bekannteste Einakter, Der verhexte Scheinwerfer, dessen Reparatur „min-destens zwei bis zehneinhalb Tage“ dauert, der unvergessliche Klassiker „Der Firmling“, „Passt hat er“ und „Der Theaterbesuch“. „Immer andere Leut’ belästigen mit den Theaterbilletten“ grantelt Gerald Karrer als Karl Valentin an Bele Turba alias Liesl Karlstadt hin. In dem Sinn ist ein Valentin-Billett sicher ein passendes Geschenk für Menschen mit Humor, aber bitte für den richtigen Abend!
Bürgerreporter:in:Kulturbüro Neusäß aus Neusäß |
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