2014 begeisterte der Kinohit 20 Mio., darunter 4 Mio. Deutsche. Stefan Zimmermanns Bühnenfassung des a.gon Theaters feierte 2016 in Wien Premiere. Kritiker schwärmten: „Treffende Dialoge mit Esprit, ein Pointenfeuerwerk, das Publikum amüsierte sich köstlich“. „Der Abend, zweifellos ein Publikumserfolg“. Als das a.gon hier mit der „Deutschstunde“ tief beeindruckte, war Mr. Claude für das neue Theaterabo der Stadthalle Neusäß klar.
In fremdenfeindlicher und islamophober Zeit liefert das quirlige Multikultistück humorvoll Denkanstöße für Toleranz und friedliches Miteinander. Der erzreaktionäre Patriarch will wenigstens für die 4. Tochter einen „anständigen“ Katholiken. Zum Juden, Muslim und Chinesen stößt der Wunschmann. Claude triumphiert, bis er ihn sieht. Mit der Hautfarbe ist Feuer auf dem Dach. Obwohl die Komödie das ernste Thema Rassismus aufgreift, umschifft sie platte Ressentiments mit Einfallsreichtum und geistreichem Witz, über den man lauthals lachen darf. Der Chinese droht dem Juden „Wir Chinesen kaufen alles, sogar Israel“. Der Verlobte klagt nach dem schockierenden Antritt bei ihr zuhause: „Du hättest mich vorwarnen können, dass Deine Eltern weiß sind“. Der Rollentausch entlarvt die Lächerlichkeit bornierter Vorurteile. Als sich die Elternpaare treffen, prallen Spiegelbilder aufeinander mit demselben Bekenntnis „Ich bin kein Rassist, aber…“. Bis zum tröstlichen Ende darf man sich guten Gewissens amüsieren über pfiffige Einfälle des 13-köpfigen Erfolgsensembles des a.gon Theaters, angeführt von Ralf Novak.
Bürgerreporter:in:Kulturbüro Neusäß aus Neusäß |
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