Invasive Arten
Flusspferde in Kolumbien

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Die Nilpferde sind ein Erbe von Drogenbaron Pablo Escobar. Er hatte in den 1980er Jahren vier Nilpferde aus Afrika nach Kolumbien einfliegen lassen, damit sie sich zusammen mit Elefanten, Giraffen, Kängurus und anderen exotischen Tieren in seinem Privatzoo auf dem etwa 190 Kilometer von Medellín entfernten Luxusanwesen Hacienda Napolés tummeln. Als Escobar 1993 von Sicherheitskräften erschossen wurde, blieben die Nilpferde sich selbst überlassen. Mehr als 160 Exemplare sollen derzeit rund um den Rio Magdalena leben. Das Klima behagt ihnen, Nahrung und Gewässer sind reichlich vorhanden. Bis 2035 könne die Population auf 1.000 Tiere anwachsen, mahnte die kolumbianische Umweltministerin Susana Muhamad.

Im November 2023 kündigte die kolumbianische Umweltministerin Susana Muhamad Pläne zur Bekämpfung der invasiven Flusspferdpopulation an. Diese Strategie umfasst drei Maßnahmen, die Sterilisation von etwa 40 Flusspferden pro Jahr, zusätzlich zu Umsiedlungen nach Mexiko und Indien und Keulungsmaßnahmen, die unter Berufung auf Umweltbedenken noch geprüft wurden.

Doch die Nilpferde verweigern sich offenbar. Wie "Spektrum der Wissenschaft" berichtete, hatten die Biologen zwar anfangs bei ein paar Tieren Erfolg, aber mittlerweile würden die Fallen leer bleiben: Möglicherweise hätten die Nilpferde Angst bekommen, sie würden sich nicht mehr mit Nahrung locken lassen. Man versuche, den Prozess wieder aufzunehmen. Dies sei aber "sehr ambitioniert, komplex, gefährlich und teuer". Natürlich könnte man die als "Kokain-Hippos" bekannten Tiere auch einfach erschießen. Dies aber kommt für den Bundesstaat Antioquia und tierliebe Kolumbianer nicht in Frage.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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