Offshore-Windpark
Viel Wind vor Rügen
Dem Nord- aber auch Ostseeraum wird bei der Entwicklung der Offshore-Windenergie in Deutschland eine zentrale Rolle zukommen. Nord- und Ostsee sind durch die Gewässertiefe und die Nähe zu großen Ballungszentren für diese Energieform sehr gut geeignet.
Wer demnächst am Kap Arkona auf Rügen steht und seinen Blick weit über die Ostsee endlos schweifen lassen möchte, der kommt nicht weit. Zwischen Strand und Horizont steht eine Armee von Flügeltürmen, die die Idylle von Sehnsucht und Vorfreude auf ferne Länder ganz schnell zerstört.
Mit dem Projekt Arkona (60 Einheiten), 35 Kilometer nordöstlich von der Insel Rügen, hat RWE einen weiteren Offshore-Windpark in deutschen Gewässern errichtet und ist das erste Unternehmen, das sowohl in der deutschen Nord- als auch in der Ostsee eigene Offshore-Windparks betreibt. Der Windpark hat die Kapazität, bis zu 400.000 Haushalte mit Energie zu versorgen. "Arkona konnte termingerecht und zu geringeren Kosten als angenommen ans Netz gebracht werden. Vom ersten Rammschlag bis zur ersten Einspeisung von Strom verging nur ein Jahr. Selten zuvor konnte ein Offshore-Projekt so schnell fertiggestellt werden.
In der zweiten Jahreshälfte 2022 wurde Iberdrola mit dem Bau seines zweiten Offshore-Windparks Baltic Eagle (50 Einheiten) begonnen. In der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ), 31 Kilometer vor der deutschen Ostseeküste (Festland) und nahe der Insel Rügen wird der fünfte Offshore-Windpark in der deutschen Ostsee entstehen. Auf einem Areal von 24 km² werden insgesamt 50 Windturbinen (jeweils 9,53 MW, Hersteller: Vestas) und eine Umspannstation errichtet.
Etwa 32 km nördlich der Insel Rügen wurde der zweite Windpark von EnBW in der Ostsee errichtet. Mit einem Areal von rund 27 km² ist er viermal so groß wie EnBW Baltic 1 und kann sechsmal so viel Strom erzeugen. Die 39 der 80 Windenergieanlagen (Nabenhöhe 78,25 m, Rotordurchmesser 120 m) wurden mit Monopiles im 23-35 m tiefen Meeresgrund verankert. Die restlichen 41 Windenergieanlagen wurden mit Jackets ab einer Tiefe von 35 m im Meeresgrund verankert. Der erzeugte Strom wird im Umspannwerk von 33 kV auf die Übertragungsspannung von 150 kV hochtransformiert und von 50Hertz Transmission an das Überlandnetz angeschlossen. Nach der Installation der Fundamente im 2. Halbjahr 2014 konnte der komplette Windpark 2015 errichtet und ans Netz gehen. Mit einer Gesamtleistung von 288 MW können rund 340.000 Haushalte im Jahr mit Strom versorgt werden.
Die Offshore-Windenergieanlagen auf meinen Fotos stehen vor der dänischen Küste.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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