Matrjoschka
Die aus Linden- oder Birkenholz gedrechselten Puppen, die sich als Spielzeug wie als Souvenir großer Beliebtheit erfreuen, wurden erstmals 1890 vom Maler Sergei Wassiljewitsch Maljutin entworfen und vom Kunsthandwerker Wassili Petrowitsch Swjosdotschkin geschnitzt. Als Inspiration soll eine von der japanischen Insel Honshū importierte Fukurokuju-Puppe gedient haben.
Da sich in Russland gegen Ende des 19. Jahrhunderts zerlegbares Spielzeug steigender Beliebtheit erfreute, fertigten Swjosdotschkin und Maljutin die Matrjoschkas in verschachtelter Bauweise an. Die Holzfiguren sollten im roten Sarafan eine typische russische bäuerliche Frau darstellen. Der Name „Matrjoschka“ ist das Diminutiv des in der Entstehungszeit vor allem im bäuerlichen Milieu verbreiteten russischen Frauennamens „Matrjona“, der wiederum auf das lateinische matrona beziehungsweise mater für Mutter zurückgeht.
Die mittlerweile aber vorwiegend weiblichen Figuren werden mit der kleinsten Puppe beginnend gefertigt. Hieran angepasst wird die jeweils nächstgrößere gedrechselt. Die eigentliche Kunst liegt in der Bemalung. Je hochwertiger ein Satz von Matrjoschkas ist, desto weniger unterscheiden sich die großen Puppen von den kleinen. Die bekanntesten Herstellungsorte sind Nischni Nowgorod, die Oblast Moskau und Kirow. Ursprünglich gab es die Puppen nur 3-, 5-, 7- und 10-teilig, inzwischen werden sie aber auch in 13-, 15- und 20-teiliger (oder noch größerer) Ausführung gefertigt.
Der Weltrekord liegt laut dem Guinness-Buch der Rekorde bei 51 Puppen und wurde 2003 in den USA aufgestellt. Die größte Figur misst 53,97 Zentimeter – die kleinste nur 0,31 Zentimeter. Seit Ende der 1980er Jahre gibt es auch satirische Matrjoschkas. Dabei stellt z. B. die kleinste Puppe Lenin, Iwan den Schrecklichen oder Peter den Großen und die größte Jelzin oder Putin dar.
(Quelle WIKIPEDIA)
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
4 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.