Hände weg von der Herkulesstaude
Wenn man den Leinpfad entlang der Ruhr von Essen nach Hattingen und auch weiter nach Hagen mit dem Fahrrad fährt, hat man nicht nur eine große Leistung vollzogen, sondern ggfs. auch seine Gesundheit geschädigt. Am Uferrand stehen die gefährlichen Herkulesstauden auch gekannt als Riesenbärenklau. Und was die Pflanze so gefährlich macht, das könnt Ihr hier oder bei WIKIPEDIA nachlesen.
In und auf der gesamten Pflanze (auch im Wurzelsystem) sind Furocumarine enthalten, die nach Hautkontakt bei anschließender Bestrahlung durch Sonnenlicht, also um mehrere Stunden oder Tage verzögert, phototoxische Reaktionen hervorrufen. Bei empfindlichen Menschen genügt bereits ein einfacher Kontakt mit der Oberfläche der Blätter. Die Reaktionen zeigen sich in Rötungen, Hautentzündungen, Reizungen und in schlimmen Fällen in einer blasenbildenden Dermatitis, die sich mit entzündlichen und schmerzhaften Blasenbildungen äußert. Diese können großflächig sein und Verbrennungen ersten bis zweiten Grades hervorrufen. Die Hautreizungen und Blasen können wochenlang anhaltende nässende Wunden verursachen und mit anhaltenden Pigmentveränderungen einhergehen. Auch Fieber, Schweißausbrüche und Kreislaufschocks können die Folge des Kontaktes mit der Pflanze sein.
Unter Umständen können Reaktionen auch wenige Tage später durch dann auf die betroffene Haut einstrahlendes Sonnenlicht ausgelöst werden. An heißen Tagen werden zudem die Furanocumarine von der Pflanze an die Umgebung abgegeben, und es kann bereits bei einem längeren Aufenthalt unmittelbar neben den Pflanzen zu den oben beschriebenen Erscheinungen oder auch zu Atemnot kommen. Ausgasende Furanocumarine können eine (bis zu drei Wochen anhaltende) akute Bronchitis verursachen.
Bei Arbeiten mit dem Rasentrimmer oder beim Abhacken der Pflanze kann der Pflanzensaft auch durch die Kleidung hindurch Auswirkungen hervorrufen.
Nach Kontakt mit Teilen der Pflanze sollte man Sonne meiden und die betroffenen Hautstellen mit Wasser und Seife, besser mit Spiritus abwaschen. Bei Hautreizungen sollte ein Hautarzt aufgesucht werden. Verwendete Arbeitsgeräte (Sense, Spaten) sollten mit in Spiritus getauchtem Zeitungspapier von oben nach unten abgerieben werden, das Papier danach verbrannt werden. Verwendete Gummihandschuhe sollte man umstülpen und nicht erneut verwenden. Dünne Einmalhandschuhe können von den Furanen innerhalb einer Stunde durchdrungen werden.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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