Washington
Der Fluch des Hope-Diamanten

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Der Hope-Diamant, ein tiefblauer Edelstein, entstand etwa 1,1 Milliarden Jahre vor unserer Zeit. Seine Reise begann in Indien, wo er von der Hindu-Göttin Sita verflucht wurde. Er landete im Besitz europäischer Könige, darunter Ludwig XIV., der ihn als „Blaue Krone“ trug. Die mysteriösen Schicksale seiner Besitzer trugen zu seinem Ruf bei. Nach seiner Rückkehr nach Europa verlor König Louis XVI. seinen Kopf – der Diamant verschwand kurz danach. Schließlich tauchte er 1839 in der Familie Hope wieder auf, und die Gerüchte über den Fluch wurden weiter genährt.

Der 45,52 Karat (9,104 g) schwere blaue Diamant wurde im 17. Jahrhundert von dem Kaufmann Jean-Baptiste Tavernier in einem Nebenfluss des Kooleron (Guntur, Andhra Pradesh, Indien) gefunden. Vermutlich gelangte er 1668 in den Besitz der französischen Könige Ludwig XIV. und später Ludwig XVI., wurde aber im Laufe der Französischen Revolution gestohlen und verschwand für einige Jahre aus der Zeitgeschichte.

Erst 1830 gab es wieder eine mögliche Spur, als in England ein ungeschliffener blauer Diamant zum Verkauf angeboten wurde. Der britische Bankier und passionierte Juwelensammler Henry Philip Hope erwarb diesen Stein für 18.000 Pfund. Später wurde der berühmte Diamant nach seiner Familie benannt, die ihn über 50 Jahre besaß. Nach dem Tod Hopes führten seine drei Neffen einen erbitterten Kampf um seine Juwelensammlung.

Nach jahrelangem Rechtsstreit bekam Henry Thomas Hope den Hope-Diamanten und sieben weitere Juwelen zugesprochen. In seinem Besitz wurde der blaue Diamant 1851 in der Great Exhibition in London und 1855 in der Exposition Universelle in Paris ausgestellt. Nachdem auch Henry Thomas Hope verstorben war, erbte seine Frau Adele das kostbare Schmuckstück. Diese besaß ihn 24 Jahre lang, bevor sie starb.

Der nachfolgende Besitzer war Lord Francis Hope, der Enkel von Adele und Henry Thomas Hope. Er geriet durch seinen üppigen Lebenswandel in die Schulden. Das Verkaufen des Steins war für ihn vorerst nicht möglich, weil dieser durch die Erbbedingungen seiner Großmutter vor der Verpfändung geschützt war. Er zog daraufhin vor Gericht, um einen Beschluss für den Verkauf des Diamanten zu erwirken. Dieser erging erst im Jahre 1901, als seine damalige Ehefrau May Yohé ihn schon tatkräftig finanziell unterstützt hatte. Nachdem der Diamant 1902 verkauft worden war, verließ seine Frau ihn und ließ sich scheiden.

Durch Lord Francis Hopes Verkauf gelangte der Diamant in den Besitz von Pierre Cartier, der ihn an Evalyn Walsh McLean weiterverkaufte, diese besaß ihn über 30 Jahre, ehe sie 1947 starb.

Zwei Jahre später wurde der amerikanische Juwelier Harry Winston der neue Besitzer. Er schickte den Diamanten mit einem versicherten Postpaket am 8. November 1958 der Smithsonian Institution in Washington, D.C., als Geschenk. Im National Museum of Natural History kann der Stein bis heute betrachtet werden.

Heute wird der Wert des Diamanten auf etwa 200 bis 250 Millionen Dollar geschätzt.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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