Kurzgeschichte
"Flight nach NY"

Fast schon pünktlich hob die schwere Maschine von der Startbahn ab und setzte ihren Kurs Richtung New York fort. Der Himmel war klar, und die Sonne tauchte die Flugzeugflügel in ein warmes Licht. Passagiere saßen gespannt in ihren Sitzen, einige mit aufgeregten Gesichtern, andere mit geschlossenen Augen, die sich auf den bevorstehenden Flug vorbereiteten.

Für Captain Alex Rodriguez war es ein ganz normaler Arbeitstag. Er hatte diese Route schon unzählige Male geflogen, kannte die Wolkenformationen über dem Atlantik und die Landeanflüge auf dem John F. Kennedy International Airport auswendig. Doch heute spürte er ein ungewohntes Kribbeln im Bauch. Vielleicht lag es an der unruhigen Nacht, die er hinter sich hatte, oder an dem unerklärlichen Gefühl, dass etwas nicht stimmte.

Während das Flugzeug an Höhe gewann, hörte er ein dumpfes Poltern aus dem Frachtraum. Es war nichts Ungewöhnliches, aber diesmal fühlte es sich anders an. Als ob das Geräusch eine Botschaft überbrachte, die er nicht entschlüsseln konnte. Er schaute auf die Instrumente vor sich, überprüfte die Flugparameter und die Kommunikation mit der Flugsicherung. Alles schien normal zu sein.

Doch das unangenehme Gefühl blieb. Er wandte den Blick zum Co-Piloten, der konzentriert auf seine Aufgaben schaute. “Hast du das auch gehört?”, fragte Alex leise.

Der Co-Pilot zuckte mit den Schultern. “Nur das übliche Gepolter, Captain. Alles im grünen Bereich.”

Alex nickte, obwohl er wusste, dass er nicht beruhigt war. Er hatte zu viele Jahre in der Luftfahrt verbracht, um solche Intuitionen zu ignorieren. Irgendetwas stimmte nicht, und er würde es herausfinden.

Während das Flugzeug über den Ozean glitt, begann Alex, die Passagiere zu beobachten. Die meisten waren entspannt, lasen Zeitschriften oder schauten Filme. Aber da war einer, der sich unruhig hin und her bewegte. Ein Mann mittleren Alters, mit einem nervösen Blick und einem verkniffenen Gesichtsausdruck. Alex beschloss, ihn im Auge zu behalten.

Die Stunden vergingen, und das Flugzeug näherte sich der Küste von Amerika. Alex spürte, wie die Anspannung in ihm wuchs. Er hatte das Gefühl, dass er kurz vor der Entschlüsselung eines Rätsels stand. Als das Flugzeug in den Landeanflug ging, wurde das Poltern aus dem Frachtraum lauter. Alex sah den nervösen Passagier aufspringen und zur Flugzeugtür eilen.

“Was zum Teufel?”, flüsterte Alex und folgte ihm. Er öffnete die Tür zum Frachtraum und erstarrte. Dort, zwischen den Koffern und Paketen, lag ein verängstigter Mann, gefesselt und mit einem Knebel im Mund. Seine Augen waren weit aufgerissen, und sein Blick flehte um Hilfe.

Alex wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Er löste die Fesseln, befreite den Mann und brachte ihn ins Cockpit. Der Passagier war ein Undercover-Agent, der Informationen über einen bevorstehenden Terroranschlag hatte. Dank Alex’ Intuition und Entschlossenheit konnte die Katastrophe verhindert werden.

Und so landete die Maschine sicher in New York, während die Passagiere nichts von dem Drama im Frachtraum ahnten. Captain Alex Rodriguez wusste, dass er heute mehr als nur seinen Job gemacht hatte. Er hatte Leben gerettet – und das war mehr wert als alles andere.

Bürgerreporter:in:

Thomas Ruszkowski aus Essen

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