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No LNG vor Rügen
Die Pläne für das LNG-Terminal vor Rügens Küste sind gewaltig. Über vier Regasifizierungsschiffe sollen bis zu 38 Milliarden Kubikmeter Gas fließen - was laut Kritikern rechnerisch nicht möglich ist. Es gibt auch Bedenken wegen Lärmbelästigung, Umweltverschmutzung und der Gefahr von Havarien.
Aber was ist eigentlich geplant? Ein Terminal mit zwei Plattformen, vier bis sechs Kilometer vor Rügens Südostküste gelegen, mit insgesamt vier Anlegestellen. Hier können vier Regasifizierungsschiffe festmachen, die von vier weiteren Flüssiggastankern versorgt werden. Das Terminal soll per 38 Kilometer langer Gasleitung mit der Erdgasübernahmestation in Lubmin verbunden werden. Um Geld zu sparen, will Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer die überschüssigen Röhren der Nord-Stream-2-Leitung verbauen, die noch in Sassnitz-Mukran lagern.
Mit Sprüchen wie "Hände weg von der Kinderstube der Heringe" oder "Gesunde Meere für Klima und Natur" machten etwa 300 Demonstranten in Binz ihre Ablehnung gegen das geplante Flüssigerdgas-Terminal deutlich. Sie befürchten nachhaltige Schäden für die Natur und negative Folgen für den Tourismus auf Rügen. Die Demonstranten setzen Hoffnung auf eine Petition, die vor einigen Tagen im Petitionsausschuss des Bundestages behandelt wurde. 95.000 Menschen hatten die Petition unterzeichnet, die sich gegen eine Aufnahme Rügens in das LNG-Beschleunigungsgesetz richtet.
Derweil rüsten sich die Gegner des LNG–Terminals für ihren weiteren Widerstand. "Wir werden uns mit allen juristischen Mitteln gegen den Bau wehren, sobald die entsprechenden Anträge gestellt werden. Unser Rechtsanwalt Dr. Reiner Geulen bereitet derzeit eine einstweilige Anordnung vor, die wir beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig einreichen werden. Wir sind insgesamt sehr zuversichtlich“, teilte Karsten Schneider, Bürgermeister des vom LNG–Terminal besonders betroffenen Ostseebades Binz, mit.
Mit einem symbolischen „Trauerzug“ haben in meiner Aufenthaltszeit in Binz knapp 300 Menschen gegen die LNG-Pläne des Bundes protestiert. Die schweigenden Teilnehmer trugen überwiegend dunkle Kleidung, um dem Charakter einer Bestattung zu entsprechen, auch eine Schweigeminute mit Glockengeläut unterstrich den düsteren Charakter.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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