Geschichte
Ein starkes Stück in Essen
Werksangehörige von Krupp, also sog. Kruppianer, konnten Dinge des täglichen Bedarfs vergünstigt in der Kruppschen Konsumanstalt einkaufen. Dazu wurden alle Einkäufe im Kontobuch des Belegschaftsmitgliedes vermerkt. Zu Ende des Geschäftsjahres wurden anhand der Bilanz erzielte Gewinne der Konsumanstalt in Form von Rabatten ausgezahlt. Besonderen Wert wurde darauf gelegt, dass die Waren unverfälscht und auf Reinheit geprüft angeboten wurden. Dazu konnte auch das städtische Untersuchungsamt beauftragt werden. Alfred Krupp erwartete im Gegenzug von seinen Arbeitern eine starke Loyalität und verhängte dazu ein Verbot zum Engagement in der Arbeiterbewegung.
1874 verfügte die Kruppsche Konsumanstalt nicht nur über Verkaufsstellen, sondern auch über eine eigene Bäckerei, eine Schneiderei und eine Mineralwasserabfüllung. In diesem Jahr, am 1. Juli, eröffnete das Gebäude der Hauptverkaufsstelle der Konsumanstalt auf dem Gelände der Krupp-Gussstahlfabrik an der Ostfeldstraße. Dieser im Volksmund sogenannte Kruppsche Bazar befand sich nordöstlich der VIII. Mechanischen Werkstatt, dem heutigen Colosseum Theater, dort wo heute die Weststadt-Türme mit dem Kinokomplex stehen. 1875 kam eine Schlächterei hinzu. Angeboten wurden neben Lebensmitteln auch Kolonialwaren, Kleidung, Eisenwaren, Kohlen und Möbel. 1888 wurde an das Gebäude des Kruppschen Bazars ein dreistöckiges Lagerhaus von 62 Metern Länge und 16 Metern Breite angebaut.
1882 übernahm die Konsumanstalt die Verwaltung der Gaststätte Hügel, dem heutigen Parkhaus Hügel nahe dem Hügelpark am Nordufer der Ruhr, am heutigen Baldeneysee. Im Jahr 1902 arbeiteten rund 450 Witwen und Töchter der kruppschen Arbeiter für die Konsumanstalt. In den Jahren 1911/1912 erbaute Georg Metzendorf ein markantes Gebäude für eine Filiale der Kruppschen Konsumanstalt auf der Margarethenhöhe, in dem sich auch heute wieder ein Lebensmittelgeschäft befindet.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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