Villa Hügel
Das Haus der drei Ringe - Teil 3
Bertha Krupp wurde nach dem frühen Tod ihres Vaters Friedrich Alfred Krupp im Jahre 1902 dessen Alleinerbin. Dadurch wurde sie unter anderem Inhaberin nahezu aller Aktien der Friedrich Krupp AG. Da Bertha Krupp zu diesem Zeitpunkt jedoch noch minderjährig war, wurden ihre Rechte im Unternehmen zunächst von ihrer Mutter Margarethe Krupp, geb. Freiin von Ende, wahrgenommen. Im Jahre 1906 heiratete sie den preußischen Diplomaten Gustav von Bohlen und Halbach, mit dem sie acht Kinder hatte. Durch königlich-preußischen Erlass wurde es den Eheleuten gestattet, den Namen Krupp dem Namen von Bohlen und Halbach voranzustellen und somit den Namen Krupp von Bohlen und Halbach zu führen, soweit und solange persönliche Inhaberschaft für das Unternehmen vorlag.
Das 1912 vom ehemaligen Regierungsrat Rudolf Martin veröffentlichte Jahrbuch des Vermögens und Einkommens der Millionäre, welches auf privaten Steuererklärungen basierte und die erste Liste der reichsten Deutschen war, führte Bertha Krupp von Bohlen und Halbach als die mit einem Vermögen von 187 Millionen Mark (heute (Stand: November 2022) umgerechnet etwa 1,03 Milliarden Euro) und einem aus Dividenden der Aktiengesellschaft Friedrich Krupp stammenden Einkommen von 17 Millionen Mark (heute etwa 93,5 Millionen Euro) als reichste Deutsche.
Bertha Krupp von Bohlen und Halbach lehnte es 1934 zunächst ab, Adolf Hitler, den sie als rüpelhaften Emporkömmling empfand, in der Villa Hügel als Besucher zu empfangen. Als der nächste Besuchstermin anstand, musste sie Hitler nachgeben. 1935 wurde erstmals die Hakenkreuzfahne auf dem Hügel der Villa gehisst. Bertha Krupp von Bohlen und Halbach sagte dazu einer Angestellten: „Gehen Sie hinunter und sehen Sie, wie tief wir gesunken sind.“
Bertha Krupp von Bohlen und Halbach blieb Inhaberin nahezu aller Aktien der Krupp AG, bis diese 1943 durch die sogenannte „Lex Krupp“ wieder in ein Einzelunternehmen umgewandelt und auf ihren ältesten Sohn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach übertragen wurde.
Bürgerreporter:in:Thomas Ruszkowski aus Essen |
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