Auge in Auge mit asiatischen Elefanten
Urlaub in Thailand steht nicht nur für Sonne und Strand, sondern auch für unberührte Natur und echte Erlebnisse. Im Süden des Landes können Urlauber für einige Tage in luxuriösen Zelten mitten im Dschungel leben, beeindruckenden Elefanten ganz nah kommen und die Seele baumeln lassen. Längst muss man nicht mehr mit dem Rucksack unterwegs sein, um das Land in seiner Vielfalt kennen und schätzen zu lernen.
Der Weg ins Elefantencamp führt für die meisten Urlauber über die Metropole Bangkok. Die Millionenstadt erweist sich dabei trotz ihrer Dimensionen als unproblematischer Zwischenstopp. In zwei bis drei Tagen kann man sich Sehenswürdigkeiten anschauen, das Flair der Tag und Nacht aktiven Metropole erleben und ihre Kontraste hautnah erleben. Arm und reich, alt und neu, Kultur und Trash liegen in Bangkok ganz dicht beieinander.
Ziel der meisten Touristen ist der „Grand Palace“ aus dem Jahr 1782. Der Gebäudekomplex beherbergt den königlichen Palast und den Tempel des Smaragdbuddhas. Besuchen sollte man auch die im nicht weit entfernten Tempel „Wat Pho“ liegende, 46 Meter lange und 15 Meter hohe Buddha-Statue. Etwas versteckt liegt das „Jim Thompson House“, ein Gebäudeensemble aus sechs alten Teakhäusern. Wer bei der Suche nach den interessantesten Orten wenig Zeit verlieren möchte, bucht schon im Vorfeld eine deutschsprachige Halbtagestour. Der Asien-Spezialist Reisefieber-Reisen zum Beispiel realisiert diese zusammen mit einer lokalen Agentur. Guide Amonay Tasiri, genannt Mu, kennt die Stadt wie seine Westentasche. So führt der Weg nicht nur zu den Hauptsehenswürdigkeiten, sondern auch zu weniger bekannten, aber nicht weniger interessanten Orten. Auf dem chinesischen Markt entdeckt man lokale Spezialitäten. Auf dem Blumenmarkt sieht man, mit welchen Blüten die Thailänder ihre Häuser schmücken und welche als Opfergaben in den Tempeln dargebracht werden. Wer es laut und verrückt mag, kann auch einen Besuch in der Khaosan Road im Stadtteil Bang Lam Phu einplanen.
Wer genug von der Großstadt hat, wird den Ausflug in die Natur besonders genießen. Von Bangkok aus ist der schnellste Weg zu den Elefanten ein Inlandsflug nach Surat Thani. Mit kleinen Bussen holen Fahrer des Camps ihre Gäste und das Gepäck ab und bringen diese zu ihrer Dschungel-Safari. Das „Elephant Hills“-Camp besteht aus rund 30 Zelten, in denen jeweils zwei Personen übernachten können. Vor Regen sind die Zelte durch ein darüber gebautes Dach geschützt. Es gibt elektrischen Strom für Lampen und andere Geräte. Vor den allgegenwärtigen Moskitos schützt ein großes Moskitonetz, das das Zelt überspannt. Während die Geräusche des Waldes ungestört zu den Gästen gelangen, sind diese gut geschützt vor den Gefahren aus der Natur.
Kurz nach der Ankunft beginnt das Programm für die Gäste. In kleinen Gruppen gehen diese auf eine Kanu-Tour. Mit geübtem Blick entdecken Scouts in den Ästen über dem Fluss zusammengerollte Schlangen und machen auf verschiedene Vogelarten und kleine Affen aufmerksam. Nach der eindrucksvollen Flussfahrt geht es mit dem Kleinbus weiter zu den Elefanten. Diese leben auf einem eigenen Gelände ein Stück entfernt von den Zelten. Schon der erste Elefant, der auf einer Weide am Rand des Feldwegs steht, ist eindrucksvoll. Majestätisch und ruhig steht er dort und betrachtet die Besucher in seiner Welt. In einem massiv gebauten Unterstand liegen Zuckerrohr, Ananas und Macheten bereit. Dann kommen die Elefanten einer nach dem anderen aus dem Wald. Auf ihren Rücken sitzen Mahouts, die die Tiere mit sanftem Druck zu einem neben dem Unterstand gelegenen Teich führen. Nach kurzem Zögern gehen die Elefanten ins Wasser, versinken dort bis auf Köpfe und Rüssel und genießen das Bad im kühlenden Nass. Danach haben die Gäste Gelegenheit, mit den Elefanten auf Tuchfühlung zu gehen. Mit Wasserschlauch und Kokosfasern ausgestattet, gilt es die großen Tiere wieder vom Schlamm zu befreien.
Mit der Zeit steigt der Appetit der Elefanten. Die Mahouts führen sie deshalb an den Rand des mit massiven Balken gesicherten Unterstands. Nach Anweisung vierteln die Urlauber Ananas und bringen das Zuckerrohr in mundgerechte Stücke. Dann können Kinder und Erwachsene die Elefanten füttern. Diese langen mit den massiven und trotzdem schnellen Rüsseln nach den dargebotenen Köstlichkeiten und stecken diese ins Maul. Gefüttert und gewaschen machen die Elefanten sich dann wieder auf den Weg zurück in ihr Gehege.
Wenn am Abend Ruhe einkehrt, ziehen sich die Gäste in ihre Zelte im Wald zurück. Zunächst ist es noch ungewohnt, die Geräusche des Waldes zu hören während man im Bett liegt, doch schnell gewöhnt man sich an das Konzert der Rufe von Vögeln, Affen und Fröschen. Am nächsten Morgen fährt ein Transferbus die Urlauber zum Stausee Cheow Larn. Mit hoher Geschwindigkeit bringt ein Longtail-Boot die Gäste nach knapp einer Stunde zum „Rainforest Camp“ mitten im Naturschutzgebiet. Das Camp aus derzeit 15 Zelten ist auf schwimmenden Pontons erbaut. Nach dem Mittagessen findet eine geführte Kanu-Tour für die Gäste statt. Mit den knallgelben Booten können diese jede freie Minute auf dem Wasser nutzen – oder sie stürzen sich einfach vom Steg aus ins erfrischend kühle Wasser.
Am letzten Tag geht die Gruppe mit einem Ranger auf Trekking-Tour. Im Wald entdecken die Urlauber nicht nur gigantische Bäume, sondern auch die Verstecke von Spinnen und Termiten. Ziel der Tour ist eine in den Bergen gelegene Höhle. Mit Hilfe von Taschenlampen können die Gäste in die sanft abfallende, riesengroße Höhle hineingehen. Nach dem Abstieg, dem Mittagessen im Camp und einem letzten sehnsuchtsvollen Blick geht es dann mit Boot und Bus zurück zum Flughafen und nach Bangkok.
Wer genug Zeit hat, kann in Bangkok eine Fahrt mit dem Fluss-Bus machen. Gerade am Nachmittag gibt es an den Ufern viel zu sehen, denn außerhalb der Stadt ist der Fluss die wichtigste Lebensader für die Einheimischen. Bleibt man über Nacht, lohnt sich ein Besuch in einer der Roof-Top-Bars. Von den Dächern der Wolkenkratzer kann man über die Stadt blicken und ein gut gekühltes Getränk oder ein Menü bestellen. In Thailandgibt es sehr viel zu entdecken, sodass viele Urlauber schon auf dem Weg zum Flughafen sicher sind, es wird kein Abschied für immer.
Bürgerreporter:in:Christian Kolb aus Essen |
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